Kafka und Meran

Die enge Verbindung zwischen Franz Kafka, einer der zentralen Figuren der Weltliteratur, und der Kurstadt Meran, ist ein faszinierendes Kapitel in der Geschichte der Stadt. Kafka, bekannt für seine tiefgründigen und oft rätselhaften Werke, suchte im Laufe seines Lebens wiederholt Erholung und Linderung seiner gesundheitlichen Probleme in der beruhigenden Atmosphäre von Meran.

Die malerische Stadt mit ihrer beeindruckenden alpinen Landschaft und ihren heilenden Thermalwasserquellen bot dem Prager Schriftsteller eine Zuflucht vor den Turbulenzen seines Alltags und seiner zermürbenden Arbeit. Zum 100. Todestag am 24. Juni 2024 blickt die Kurstadt mit kulturellen Veranstaltungen auf die Zeit Kafkas in Meran zurück.

Die Geschichte der Kurstadt: Kafka und die Kurkultur

Nach der kriegsbedingten Lethargie erwachte die Stadt in den frühen 1920er-Jahren zu neuem Leben: Hotels und Sanatorien öffneten wieder ihre Tore, auf der Promenade spielte das Kurorchester, umtriebige Kurärzte vermarkteten sich und ihre Therapien. Die Exkursion am 4. Mai von 16 bis 19 Uhr bringt Merans Kurkultur aus Kafkas Blickwinkel zum Leben. Im Rahmen der Führung wird zudem eine Kafka-Ausstellung in der Unterführung des Bahnhofs eröffnet. Mit Veronika Rieder und Patrick Rina. Anmeldung erforderlich per E-mail unter info@meran.eu. Die Teilnahme ist kostenlos.

Hopfen, Malz und Kafka: Exkursion durch Merans Biergärten mit Verkostung

War Franz Kafka zeitlebens ein trauriger Asket, oder sogar ein Hungerkünstler? Seine Briefe belegen, dass er sehr wohl den kulinarischen Freuden zusprach – darunter dem Biertrinken. Noch in seinen letzten Lebenswochen, im Mai 1924, trank Kafka Bier, obwohl das Schlucken schmerzte. Kafka, Meran und das Bier: Dieses selten gebraute Arrangement wird am 24. Mai von 16 bis 18 Uhr im Rahmen eines Spaziergangs mit anschließender Bierverkostung serviert. Entdeckt wird auch die vergessene Geschichte der einstigen Meraner Braugaststätten. Mit Veronika Rieder und  Patrick Rina. Anmeldung erforderlich per E-mail unter info@meran.eu. Beitrag zur Bierverkostung im Forsterbräu: 15 Euro.

Spaziergänge durch Literatur und Geschichte

Es war der 3. April 1920, als Franz Kafka, „Beamter aus Prag“, wie die Burggräfler Zeitung wenige Tage später vermerkte, erstmals in Meran aus dem Zug stieg. Anlässlich des 100. Todestages des Schriftstellers folgen Veronika Rieder und Patrick Rina, die bereits gemeinsam die Publikation Kafka in Meran. Kultur und Politik um 1920 (2020) veröffentlichten, ab dem 17. April in zehn Spaziergängen, den Spuren des Autors und beleuchten so manchen Ort, wie beispielsweise die Ottoburg im Stadtviertel Untermais, dem „einstigen lachenden Garten für Erholungssuchende“, mit Kafkas eigenen Beobachtungen. Unbekanntes und Unterhaltsames aus Kafkas Leben in Meran kommt ans Licht – und bislang wenig beachtete Kapitel der Südtiroler Zeitgeschichte. Anmeldung erforderlich per E-mail unter info@meran.eu. Die Teilnahme ist kostenlos.

Foto: (c)Kurverwaltung Meran