Gestern trafen wir uns – das sind einige Kollegen – bei Kaffee und Kuchen, um wie häufiger über unsere weitere Arbeit zu reden. Es dauerte eine Weile, bis jeder mit seinem Lieblingskuchen und seinem Lieblingskaffee Platz genommen hat, bis jeder vor seinem Rechner saß. Wo auch sonst.
Klar war das Thema die Krise. Irgendwie ging es bald darum, ob es schon einmal ein vergleichbares Ereignis in der Geschichte der Menschheit gab – also in den vergangenen 300.000 Jahren. Erst einmal Erstaunen ob der Frage. Schnell fielen Wort wie Pest, Spanische Grippe, 1. und 2. Weltkrieg. Doch ist das mit der Corona-Krise vergleichbar?
Nach kurzer Überlegung und einigem Googeln war uns klar: Nein, ein vergleichbares Ereignis gab es wohl noch nie, weder eines von Menschenhand, noch eines von der Natur hervorgerufenes. Noch nie hat – da waren wir uns einig – ein Ereignis das menschliche Leben so massiv und so flächendeckend fast zu erliegen gebracht wie das Virus.
Ja, ein eigentlich bekanntes Virus, das nur leicht mutierte, schafft es, was noch nie ein Ereignis auf der Erde geschafft hat – unser aller Leben völlig aus dem Ruder laufen zu lassen. Und davon ist wirklich keine Ecke der Erde verschont. Und, diese Krise scheint nur uns Menschen zu betreffen. Wir waren uns zumindest einig, dass Tiere nicht unter dem uns total verängstigten Virus leiden.
Es herrschte dann bei uns auch Einigkeit darüber, dass die Natur uns einfach mal so unsere Grenzen aufzeigt, dass die Natur uns zeigt, was für kleine Würstchen wir sind. Nichts davon, dass wir uns die Erde Untertan machen sollen, nichts davon, dass wir die Spitze der Evolution sind. Wir sind verdammt verletzbar, wir beherrschen die Natur nicht – auch wenn wir irgendwann ein Mittel gegen diese Form der Grippe haben werden. Doch auch dann sind wir nicht Sieger. Wir können uns weder wirklich vor der Influenza oder vor dem Krebs schützen – weder mit Ausgangsbeschränkungen noch mit Abschottungen.
Sicherlich werden wir Menschen nicht in den nächsten Tagen und Wochen aussterben, auch bei den Sauriern dauerte das tausende von Jahren. Wann es bei uns so weit ist, das hängt ganz sicher davon ab, welche Lehren wir aus der Corona-Krise ziehen. Tun wir das, was wir immer taten, suchen wir Schuldige, versuchen wir die Gewinner der Krise zu sein oder reagieren wir auf diese wirklich weltweite Krise auch weltmännisch und weltweit?
Genau hier hatten wir gestern unsere Zweifel. Wir haben zwar kollektiv Angst, aber bisher keine wirklich kollektive Antwort. Es passiert ja nicht einmal, dass überall die Waffen schweigen, dass Menschen wenigstens jetzt sauberes Wasser und ausreichend zu Essen und medizinische Versorgung bekommen. Vielleicht sollten wir hier etwas von den Sauriern lernen. Ansonsten gilt der Spruch wohl noch nie so, wie heute: Die Natur braucht uns nicht, aber wir brauchen die Natur. Darüber mehr als nur nachzudenken, dafür sollten wir unsere Zeit jetzt nutzen.
Das ist ganz sicher auch ein Frühstücks-Thema bei der Besten Frau der Welt und mir.
Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Frühstück und Gesundheit.
Gratulation allen, die heute Namenstag haben: Amadeus, Diemut, Helge, Roswita und Leonardo
Foto: Pixabay
Morgengruß von Helmut Harff: Hilflose Menschlein
Die Natur schlägt zurück
Veröffentlicht am: 30.03.2020
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