Ja, wenn es nach unseren Politikern und Virologen geht, dann sollten wir genau nach dem Motto „Bleibe im Lande und nähre Dich redlich“ verfahren. Das gilt vor allem für unsere Urlaubspläne. Derzeit ist ein Urlaub im Ausland eher ein Risiko, zumindest so lange die Reisewarnung der Bundesregierung noch aktuell ist.
Ja, die Schinkenstraße auf Malle wird auf die allermeisten deutschen Gäste verzichten müssen. Eigentlich wollte man das ja schon lange – aber so radikal? Auch in Venedig wird man völlig unbedrängt über den Markusplatz schlendern können – aber bitte mit Maske. Ob die Venezianer ihre leere Rialtobrücke wirklich so toll finden? Überall da, wo man sich immer über die aufgeregt hat, die schon um sechs mit einem Handtuch „ihre“ Poolliege markiert hatten, die auch auf den Malediven Schnitzel mit Pommes essen wollten, wird man sie dieses Jahr nicht antreffen – die deutschen Touristen. Ob man uns dabei eine Träne nachweint?
Na egal, bleiben wir im Land. Das ist für die gut 80 Millionen hier lebenden Menschen, die auch noch als Reiseweltmeister gelten, nicht sehr groß. Da sind die Urlaubs-Hotspots, da ist jeder Strandkorb, jeder Platz auf einer Hütte, jeder Platz an einem schönen See, aber auch in den In-Städten schnell ausgebucht. Will man nun seinen Urlaub nicht auf Balkonien oder im Garten von Oma und Opa – da wartet viel Arbeit – verbringen, so muss man schon etwas nachdenken, wo und wie man seinen Urlaub verbringen will.
Ich habe da einen Tipp: Die Wanderschuhe schnüren – so wie es die Beste Frau der Welt und ich es gestern in der Sächsischen Schweiz gemacht haben. Wir testeten da eine Etappe des Malerweges. Es waren erstaunlich viele Wanderer jeden Alters unterwegs. Alle wollten wohl eines – raus. Solche Weitwanderwege gibt es nahezu überall. Man kann einfach loslaufen, aber man kann das auch etwas organisierter tun. Nein, ich meine nicht, mit vielen anderen in Gruppe wandern. Das verbietet sich gerade ohnehin.
Nein, ich meine, dass es in sehr vielen Ecken des Landes das Angebot gibt, den Wanderern vieles organisatorisches abzunehmen. Man organisiert die Quatiere und auch den Gepäcktransport. Wer will, dem organisiert man auch Besuche an der Strecke und selbst ein Wander-Lunchpaket ist vielfach im Angebot. Man muss nur loslaufen.
Na ja, man sollte schon über seine Fitness nachdenken. Es ist schon etwas anderes, ob man sich eine Wanderung mit Etappenlängen von 10 bis 15 Kilometer in der Lüneburger Heide oder ähnlich lange oder noch längere Abschnitte in den Alpen aussucht. Man sollte auch daran denken, ob man Kilometer „schruppen“ oder eher genussvoll unterwegs sein will. Man kann von Weingut zu Weingut unterwegs sein oder jeden Tag mindestens 1.000 Höhenmeter absolvieren.
Das schöne an unserem Land ist, dass es für jeden Wanderer, ob geübt oder nicht, ob Neuling oder erfahren, genau das Richtige im Angebot hat. Schön ist auch, dass es nur wenige Vorgaben gibt, dass man sein Ding machen kann, dass man immer wieder Gleichgesinnte trifft, aber auch lange ganz allein unterwegs sein kann.
Weitwandern, das ist längst ein Trend, der sich bestimmt dieses Jahr deutlich verstärken wird. Wer nicht alles selber organisieren will oder einfach so los läuft, sollte eher zeitnah daran gehen, sich seinen Wanderweg auszusuchen und das buchen, was genau zu seinen Bedürfnissen passt. Man sollte auch mal checken, ob man für so eine Tour auch die richtige Ausrüstung, die richtige Kleidung hat. Wer hier spart, wird das merken, wenn die Jacke eben nicht wasserdicht ist und die Schuhe und Strümpfe für unangenehme Blasen sorgen. Ich hatte sogar mal eine Hose an, die für massive Hautirritationen sorgte. Man sollte schon mal eine Testwanderung machen.
Über unseren gestrigen Test werden die Besten Frau der Welt und ich jetzt noch am Frühstückstisch ausgiebig reden.
Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Frühstück und Gesundheit
Gratulation allen, die heute Namenstag haben: August, Bruno, Randolph
Foto: Pixabay
Morgengruß von Helmut Harff: Bleibe im Lande
… und nähre Dich redlich
Veröffentlicht am: 27.05.2020
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