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Gas geben für ein besseres Gewissen

... im Seat Arona TGI

Die Zeiten sind hart für die CNG-Modelle der Hersteller, jener überschaubaren Gruppe von Automobilen, die von CNG (Compressed Natural Gas), also Erdgas, angetrieben werden.

Dank niedrigerer Besteuerung kostet ein Kilogramm CNG an den Zapfsäulen in Deutschland aktuell zwischen 1,12 und 1,15 Euro. Zurzeit aber liegt der Benzinpreis teilweise sogar darunter. Dafür ist die Energiedichte von Erdgas höher, mit 4,1 Kilogramm kommt etwa der Seat Arona TGI 100 Kilometer weit. 23.020 Euro kostet er in der Ausstattung X-Cellence mit einem modifiziertem Einliter-Dreizylinder-Benziner, der 90 PS (66 kW) leistet.

4,14 Meter lang ist der Arona, das kleinste SUV-Modell von Seat. Bezogen auf den Kompakt-Klassiker Leon ist die Sitzposition bei ihm um fünf Zentimeter nach oben gewandert, für viele Freunde der Fahrzeugklasse ein gewichtiges Kaufargument. Wer sich für den TGI entscheidet hat jedoch noch andere Gedanken im Kopf. Er will die Treibstoffkosten senken. Was unter normalen Umständen auch mühelos gelingt, für weniger als fünf Euro lässt sich die 100-Kilometer-Distanz bewältigen. Im Augenblick ist dies aber fast schon mit einem Benziner möglich und erst recht mit einem Diesel. Die aber emittieren deutlich mehr, bei CO2 und NOx pustet der Erdgas-Arona bedeutend weniger Schadstoffe in die Umwelt, Feinstaub produziert er kaum. Zwar ist auch CNG ein fossiler Brennstoff, kann aber die Bemühungen um eine Senkung der umweltbelastenden Abgase sehr wirksam unterstützen.

Verbesserungswürdig ist die Reichweite. Bei Normverbrauch (3,9 Kilogramm) kommt der Arona mit dem auf drei Tanks verteilten Vorrat von 13,8 Kilogramm Erdgas knapp 350 Kilometer weit. Ängste wie beim Elektroauto muss der Chauffeur hier jedoch nicht haben. Ist das CNG aufgebraucht, schaltet der Motor automatisch auf Benzinbetrieb um, neun Liter sind dafür an Bord. Das reicht sicher aus, um bis zu einer der insgesamt 800 Erdgastankstellen in Deutschland zu kommen. Liegenbleiben wird also keiner, jedoch ist das häufige Tanken zeitaufwändig. Zwar dauert es kaum länger als das Befüllen mit herkömmlichem Treibstoff, die Häufigkeit verlängert jedoch die Dauer einer Fernfahrt. Getankt wird ähnlich wie an einer Benzinsäule, direkt neben dem Einfüllstutzen findet sich das Gasventil. Der Gasschlauch wird angekoppelt, ein Startknopf gedrückt, dann strömt das CNG mit fast 200 bar Druck in die Tanks.

Das Volumen der Gastanks führt zu weiteren Nachteilen. Sie reduzieren das Kofferraumvolumen des Arona um rund 100 auf 282 bis 1162 Liter, einen variablen Kofferraumboden gibt es hier ebenso wenig wie ein Reserverad. Bei einem Reifenschaden ist der TGI-Fahrer auf das Pannenset mit Dichtmittel und Kompressor angewiesen. Außerdem scheidet der Gas-Arona als Zugfahrzeug aus. Seat genehmigt weder Stütz- noch Anhängelast. Die erlaubte Zuladung fällt mit 402 Kilogramm eher bescheiden aus, leer bringt der Arona in dieser Ausstattung 1308 Kilogramm auf die Waage.

160 Newtonmeter Drehmoment liefert der aufgeladene Dreizylinder bei 1900 U/min. Das Bäumeausreißen überlässt er mit dieser Muskelkraft lieber anderen, für munteres Vorankommen reicht das Moment jedoch allemal. Gut, vor dem Überholvorgang auf der Landstraße, beim Einfädeln auf der Beschleunigungsspur oder beim raschen Überqueren einer Kreuzung empfiehlt es sich, den Gang zu wechseln und eine kleinere Übersetzung einzulegen. Dann kommt der Erdgas-Arona ganz flott aus den Startlöchern. Dem Komfort ist es ohnehin dienlich, den Dreizylinder bei Laune zu halten. Sinkt seine Drehzahl unter 1500 U/min, wird er nochmals rauer als er ohnehin schon ist. Der kurze Schalthebel des Sechsganggetriebes rückt halbwegs exakt in die gewünschte Position, seine Wege sind erfreulich kurz. Eine Automatik ist für die CNG-Version des Arona nicht im Angebot.

Dem Fahrspaß schadet all dies nicht. Der kleine Seat gefällt mir gutem Einlenkverhalten und einer gefühlvollen Servounterstützung der Lenkung, sie ist durchaus präzise. Ebenso gefühlvoll und mit fein definiertem Druckpunkt sprechen die Bremsen an. Alles gute Voraussetzungen für eine beschwingte Ausfahrt über Land, bei der nicht die Geraden sondern die Kurven für Vergnügen sorgen. Die Sitze bieten dafür guten Seitenhalt. Einzig der Federungskomfort trübt bei schlechten Fahrbahnbelägen die gute Laune, die Federn und Dämpfer sind eher hart ausgelegt, auf unebenem Asphalt rüttelt der Arona seine Insassen kräftig durch.

Vorbildlich ist das Sicherheitskonzept der Ausstattung. Kollisionswarnung und Notbremssystem zählen zum Serienstandard, auch die Regen- und Lichtsensoren, der Tempomat sowie das schlüssellose Zugangs- und Startsystem kosten kein Extra-Geld. Die Einparkhilfen vorn und hinten sowie den Parklenkassistenten gibt es für jeweils 360 Euro, die Rückfahrkamera schlägt mit 520 Euro zu Buche.

Der Arona TGI ist eine schöne Alternative zu reinen Benzinmodellen. Er ist deutlich günstiger im Unterhalt, glänzt mit Minimal-Besteuerung (44 Euro im Jahr) und dürfte bei der mehr als wahrscheinlichen Verlängerung des Erdgas-Bonus über das Jahr 2026 hinaus auch mit geringem Wertverlust in die Zukunft fahren. Er entlastet das Mobilitätsbudget seines Besitzers und schont die Umwelt mehr als jeder Diesel oder Benziner. Denn dass die niedrigen Preise für die flüssigen Treibstoffe an den Zapfsäulen nicht von Dauer sein werden, wenn die Corona-Lockerungen fortschreiten und Millionen von Deutschen endlich wieder zur Arbeit oder in den Urlaub fahren können, ist so sicher wie die Nörgelei der Deutschen Umwelthilfe.

Foto: Auto-Medienportal.Net/Seat

 


Veröffentlicht am: 27.05.2020

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