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Morgengruß von Helmut Harff: Ich bin glücklich

Eine tolle Aussage

Gestern war kein Grillwetter, es regnete. Also machte ich mal wieder den Fernseher an und blieb bei 3Sat hängen. Satire war angesagt. Malte Sebastian Pufpaff – wie immer in Anzug und Krawatte – betrat die Bühne und verkündete „Ich bin glücklich“.

„Ich bin glücklich“ – das ist eine Behauptung, die so gar nicht in die Zeit passt. Es passt so wenig, dass es schon allein dafür taugt, ein Slogan für ein ganzes Kabarettprogramm zu sein. In Krisenzeiten, in Zeiten einer weltweiten Pandemie, in Zeiten von Ängsten um das Leben und den Job, darf man da überhaupt behaupten: „Ich bin glücklich“? Die Reaktion im Publikum war dann auch nicht überragend.

„Ich bin glücklich“ – da kann ich mich Herrn Pufpaff nur anschließen. Ich musste gar nicht lange nachdenken um ihm zustimmen zu können. Ich nickte auch zustimmend, als er behauptete, dass er morgens aufwacht und denkt, was bin ich doch glücklich. Es geht mir auch so wie dem mit der Gelfrisur. Ich bin genau wie er es beschreibt manchmal regelrecht neidisch auf mich, weil ich so glücklich bin.

Ich finde, man sollte sich viel häufiger eingestehen, dass man glücklich ist. Fällt einem das schwer, macht man einfach einen Zettel an den Spiegel auf dem eben steht „Ich bin glücklich“. Man kann auch an sein Auto einen Aufkleber machen, auf dem steht „Das Auto fährt ein glücklicher Mensch“. Da fällt mir etwas ein. Als ich nach der Wende nach Möglichkeiten suchte, auch einen Anteil an den versprochenen blühenden Landschaften zu bekommen, versuchte ich mich auch als Versicherungsvermittler. Im Kurs bei der HMI – gibt es die noch? – wurde immer wieder darauf hingewiesen, dass man sich sagen soll, wie toll, wie erfolgreich, wie glücklich man ist. Das sollte man sich überall hinschreiben. Damals waren solche Attribute noch positiv besetzt.

Doch das nur so am Rande. So ein Aufkleber „Hier wohnt ein glücklicher Mensch“ macht sich auch gut an der eigenen Wohnungstür. Wobei, das könnte Nachbarn und Mitmenschen auch sauer machen, denn wie schon gesagt, glücklich sein, das ist etwas, was so gar nicht in diese Zeit zu passen scheint.

„Ich bin glücklich“ – das können Sie nicht von sich behaupten? Warum nicht? Schreiben Sie doch mal auf, was sie daran hindert, glücklich zu sein? Es ist der fehlende Weltfrieden? Es ist der Klimawandel? Es ist die Sorge vor dem Corona-Virus? Wieso verhindert das Ihr glücklich sein? Unsere Bundeswehr ist die friedlichste Armee der Welt – wir führen sicherlich keinen Krieg, womit auch. Klimawandel? Sie schaffen im Home Office oder gar nicht, Sie fahren wenn überhaupt im kleinen Deutschland in den Urlaub, schrubben keine Kilometer auf der Autobahn oder besteigen ein Kreuzfahrtschiff? Davon profitiert doch das Weltklima viel mehr, als wenn Sie auf Malle Sangria aus einem wieder verwertbaren Eimer mit biologisch abbaubaren Trinkhalmen saufen. Corona? Sind Sie infiziert, kennen Sie einen? Nein, aber Sie haben eine tolle Maske, müssen sich nicht mit wenig geliebten Menschen treffen, dem Chef nicht mehr die Hand geben oder so tun, als ob alle Mitarbeiter Ihre persönlichen Freunde sind und sie zur Grillparty einladen?

Sie haben jedesmal mit dem Kopf genickt? Sie genießen den Sommer, Sie haben sich zuhause noch nicht den Schädel eingeschlagen – nicht einmal verbal -, sie haben Ihren Alkoholkonsum noch im Griff, Sie sind schon monatelang nicht mehr untreu geworden, Sie bewegen sich und haben ihre Konfektionsgröße seit Monaten behalten? Warum sagen Sie dann nicht „Ich bin glücklich“? Weil sich das nicht gehört?

Ich finde, es ist die beste Antwort auf die um sich greifende Depression, auf steigende Aggressivität auf der einen und zunehmende Passivität auf der anderen Seite zu sagen „Ich bin glücklich“.

Ich bin glücklich – schon allein deshalb, weil ich gleich mit der Besten Frau der Welt frühstücken werde – aber das wissen Sie ja.

Übrigens: Meine Inspiration für diesen Artikel Malte Sebastian Pufpaff heißt – glaubt man Wikipedia – wirklich so und sein Name war der Grund, das er nicht Politiker oder Jurist wurde, sondern eben Kabarettist.

Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Frühstück und Gesundheit.

Gratulation allen, die heute Namenstag haben: Rudolf, Rolf, Pantaleon, Natalie, Berthold

Foto: Pixabay

 


Veröffentlicht am: 27.07.2020

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