Das Coronavirus beherrscht nach wie vor die Nachrichten, die Politik und vor allem nach wie vor unser aller Leben. Kaum jemand zweifelt daran, dass sich das in den nächsten Wochen massiv ändern wird. Alle hoffen auf die Entwicklung eines Impfstoffes.
Bis dahin werden wir mit Einschränkungen leben müssen. Ob alle davon sinnvoll und wirklich gut durchdacht sind, kann und wird ja auch bezweifelt, nicht nur von Pandemie-Anzweiflern, sondern auch von Fachleuten und Politikern. Dazu gehören ganz sicher auch die Kontrollmaßnahmen.
Wie oft habe ich schon in Gaststätten in ein Formular meinen Namen, meine Telefonnummer und meine Mailadresse, manchmal auch meine Anschrift eintragen müssen. Abgesehen davon, dass augenscheinlich jeder Gastronom sein eigenes Formular hat, kontrolliert niemand die Angaben, der Wirt darf das ja auch gar nicht. Ich möchte nicht wissen, wo in den vergangenen Wochen Donald Trump oder Angela Merkel zu Gast gewesen sind – glaubt man diesen Einträgen.
Nun sollen alle, die aus Risikostaaten zurück kehren auf Flugplätzen getestet werden. Das kann man machen, man kann aber auch alle testen, die ein Krokodil haben. Beides ist ähnlich sinnvoll, finde ich. Wieso? Weil wohl viele Menschen eben nicht fliegen, sondern irgendwie anders unterwegs sind. Doch auch, wer in Ländern unterwegs war, die nicht als Risikogebiet eingestuft sind, kann dort – wie selber erlebt – mit anderen Ausländern in Kontakt kommen. Fragt man nun zuerst, ob der aus einem Risikoland kommt? Kaum, zumal diese Einstufung Land für Land uneinheitlich zu sein scheint.
Und dann sind dann noch die, die ins Ausland nicht reisen um da Urlaub zu machen. Ich meine die Millionen Menschen, die in Grenznähe wohnen. Die fahren wie hier in der Lausitz zum Einkaufen, zu ihrem Blumenhändler, in ihre Autowerkstatt, zum Friseur, zum Tierarzt nach Polen. Das wird in allen Grenzregionen nicht anders sein. Doch auf wen treffen die dort? Auf Händler aus Vietnam, auf Menschen, die gerade in der Türkei waren, die Besuch aus den USA hatten, die nicht viel vom Maske tragen und anderen Schutzmaßnahmen halten? Welche Idee hat man, um eine Infektion und vor allem die unkontrollierte Verbreitung des Virus zu verhindern? Da habe ich noch nichts gehört. Die Grenzen wieder dicht machen, an die Grenzgänger appellieren? Das wird wohl nicht zielführend sein.
Doch wozu beispielsweise dann die Tests an den Flughäfen? Weil man ja irgendetwas tun muss? Muss man dafür Millionen Euro ausgeben? Schwer, auf all die Fragen eine befriedigende Antwort zu geben. Wahrscheinlich gibt es die auch gar nicht. Um so wichtiger finde ich, dass man nicht mit mehr oder weniger unpraktikablen Ideen denen in die Karten spielt, die am Wochenende in Berlin für ein Ende der Beschränkungen demonstrierten.
Ich saß da mit lieben Menschen in einer Gaststätte. Die Kellner waren mit Masken ausgestattet, die sie nur selten über ihren Nasen trugen. Wir mussten auch selber keine Maske im Restaurant tragen und um uns rum saßen bis zu 15 Menschen an einem Tisch, die garantiert nicht alle zusammen wohnten oder zu einer Familie gehörten. So kann man auch mit der Angst vor dem Virus umgehen, die dort augenscheinlich niemand hatte.
Angst vor dem Virus – nicht beim Frühstück mit der Beste Frau der Welt.
Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Frühstück und Gesundheit.
Gratulation allen, die heute Namenstag haben: Lydia, August, Nikodemus
Foto: Pixabay
Morgengruß von Helmut Harff: Alle testen?
… täglich an allen Grenzen?
Veröffentlicht am: 03.08.2020
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