Es ist Naschzeit, es ist die Zeit des Dolce Vita, des süßen Lebens – sieht man mal von den C-Virus-Einschränkungen ab. Mit Spekulatius, mit selbst gebackenen Plätzen, Lebkuchen und anderen Süßigkeiten lässt sich vieles ertragen. Man wandert dann eben eine Stunde länger.
Das gilt für viele, leider aber für mehr als sieben Millionen Menschen hierzulande nicht. Nein, soviel sind bisher längst nicht dem blöden Virus erlegen. So viele sind laut der Deutschen Diabeteshilfe in Deutschland von Diabetes betroffen. Nach Angeben des Portals ist dies eine Steigerung um 38 Prozent seit 1998. Altersbereinigt beträgt die Steigerung immer noch 24 Prozent. Pro Jahr kommen mehr als 500.000 Neuerkrankungen hinzu. Das entspricht etwa 1500 Neuerkrankungen pro Tag - und das Tag für Tag, Monat für Monat, Jahr für Jahr, Tendenz – wie gesagt – steigend. Laut statista.com sterben in Deutschland an der tückischen Krankheit jährlich mehr als 50.000 Menschen.
Wie gesagt, das sind die nüchternen Zahlen, die keine Nachrichtensendung Tag für Tag meldet. Schön, die Stoffwechselstörung ist nicht ansteckend, man muss zur Eindämmung von Diabetes nicht das Leben lahm legen und eine Maske hilft auch nicht. Und doch, ist die übermäßige Ausscheidung von Zucker mit dem Urin eine Geißel der Menschheit. Ja, man kann sie in Grenzen halten, betroffene bekommen Medikamente und doch landen viele im Krankenhaus, erblinden, verlieren Gliedmaßen. Wem es weniger schlecht ergeht, der fürchtet sich zumindest gerade vor den Verlockungen der Weihnachtszeit.
Furcht herrscht aber auch bei vielen vor dem immer wieder notwendigen Arztbesuch, aber auch vor denen, die für ihre Pflege, für ihre Gesunderhaltung im Einsatz sind. Die Angst ist da, sich nun auch noch mit dem C-Virus zu infizieren. Angst besteht aber auch vor einem Krankenhausaufenthalt ohne jeden Besuch. Und, Angst haben viele davor, eben maximal noch direkten Kontakt zum Pflegepersonal zu haben, sich nicht mehr mit der Familie, mit Freunden treffen zu können, keinen Sport mehr machen zu können. Das macht noch zusätzlich krank. Ob aktuell mehr als üblich an Diabetes sterben? Ob jemand diese Zahlen mal erhebt, ob jemand mal nachsieht, wie es dieser Patientengruppe geht?
Fragt auch mal jemand, wie es den Pflegekräften, den Podologen und all den anderen geht, die sich hautnah um Menschen mit Diabetes kümmern. Was machte und macht der Staat, was machen die Gesundheitsminister für die Diabetiker gerade in diesen Zeiten, aber auch darüber hinaus? Viel? Sicherlich, aber auch genug? Sicherlich nicht, wenn man ließt, dass die Deutsche Diabeteshilfe davon ausgeht, dass zwei Millionen Deutsche gar nicht wissen, dass sie an Diabetes leiden.
Nein, ich will keineswegs die aktuelle Krise, die aktuell vom C-Virus betroffenen mit denen aufrechnen, die unter Diabetes leiden. Ich möchte nur - und das als Betroffener - am heutigen Weltdiabetestag darauf hinweisen, dass wir bei aller Angst vor dem grassierenden Virus nicht alle anderen Krankheiten verdrängen dürfen.
Ach ja, der Weltdiabetestag wurde 1991 von der International Diabetes Federation (IDF) und der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als weltweiter Aktionstag eingeführt, um auf die steigende Verbreitung des Diabetes mellitus aufmerksam zu machen. Als Tag wurde der 14. November gewählt, das ist der Geburtstag von Sir Frederick Banting, der gemeinsam mit Charles Best 1922 das lebenswichtige Insulin entdeckte, verrät Wikipedia.
Süßes zum Frühstück mit der Besten Frau der Welt? Nein, aber das ist kein Problem, ich mag ohnehin eher Mettbrötchen als Marmelade.
Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Frühstück.
Gratulation allen, die heute Namenstag haben: Sidonia, Nikolaus T., Karl
Foto: Pixabay
Morgengruß von Helmut Harff: Süßes Leben
… ist nicht immer komisch
Veröffentlicht am: 14.11.2020
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