Es gibt wohl kaum mehr Namen für einen Beruf, den man wohl nicht zu unrecht zu den ältesten der Menschheit zählt. Hier nur eine kleine Auswahl: Freudenmädchen, Gelegenheitsbuhlerin, Stricher, Nutte, Dirne, Callboy, Hure, Prostituierte und Metze. Heute sprechen viele von Sexarbeiterinnen oder auch Sexarbeitern.
So viele Namen es für den Job gibt, bei dem vor allem Frauen ihren Körper gegen Geld hergeben, so wenige Zahlen findet man dazu. Eigentlich gibt es nur eine: Ende 2019 waren bei den Behörden in Deutschland rund 40.400 Prostituierte nach dem Prostituiertenschutzgesetz (ProstSchG) gültig angemeldet. Denn viele arbeiten ohne Anmeldung, tauchen also nicht in der offiziellen Statistik auf. Also bleiben nur die Schätzungen. Folgt man denen, so soll es bis zu 400.000 Sexarbeiterinnen und Sexarbeiter in Deutschland geben. Es kursieren aber auch Zahlen bis zu 800.000 Menschen, die zumindest hin und wieder in diesem Job tätig sind.
Was auch erstaunlich ist, dass man nur eine Schätzung zu den Kunden findet. Demnach sollen etwa 1,2 Millionen Männer die Dienste von Huren täglich in Anspruch nehmen. Zu lesen ist, dass jeder 10. bis zu jedem 5. Mann mindestens einmal im Leben die Angebote von Sexarbeiterinnen oder Sexarbeitern in Anspruch nimmt. Ob die Zahl stimmt? Wie viele Freierin es gibt, dazu fehlen augenscheinlich sämtliche Zahlen.
Ich fand noch eine interessante Zahl: Demnach sollen daueraktive Freier pro Jahr zwischen 1.000 - 4.000 Euro ausgeben. Ist demnach die Prostitution ein sehr einträglicher Job? Das glaube ich nicht, denn bei 1,2 Millionen Freiern täglich und 400.000 Sexarbeiterinnen und Sexarbeitern hat jede und jeder durchschnittlich drei Kunden. Wenn man nun bedenkt, dass da nicht nur die Zuhälter die Hände weit aufhalten, sondern auch Vermieter, Hotelangestellte, Taxifahrer und auch die einschlägige Industrie mitverdient und Sexarbeiterinnen ja auch nicht jeden Tag ihrem Job nachgehen können, so scheint, dass in den wenigsten Fällen das zu versteuernde Einkommen nicht hoch ist.
Ach ja, einen männlichen Sexarbeiter bezeichnet man nicht als Hurenbock, sondern eher einen Freier. Und wer glaubt, dass Hure und Huri das gleiche ist, der irrt, denn eine Huri ist ein schönes, ewig jungfräuliches Mädchen im Paradies des Islam – also das genaue Gegenteil einer Hure.
Und dann gibt es noch das Hurenkind. Das ist weder ein Schimpfwort, noch das Kind einer Hure. Als Hurenkind bezeichnet man in der Typografie einen bestimmter Setzfehler.
Habe ich eigentlich schon erwähnt, dass heute der „Internationale Hurentag“ ist? Wikipedia verrät dazu: „Der „Internationale Hurentag“, in englischsprachigen Ländern „International Sex Workers’ Day” genannt, ist ein inoffizieller Gedenktag, der an die Diskriminierung von Prostituierten und deren oftmals ausbeuterische Lebens- und Arbeitsbedingungen erinnert. Ausgangspunkt des Internationalen Hurentags als Gedenktag war der 2. Juni 1975, an dem mehr als 100 Prostituierte die Kirche Saint-Nizier in Lyon besetzten, um auf ihre Situation aufmerksam zu machen.„
Wie finde ich nun den Übergang zu meinem Frühstück mit der Besten Frau der Welt? Gar nicht, ich setzte mich einfach an den Frühstückstisch.
Gratulation allen, die heute Namenstag haben: Armin, Erasmus, Blandina
Foto: Pixabay
Morgengruß von Helmut Harff: Freudenmädchen, Gelegenheitsbuhlerin, Stricher oder Sexarbeiterin?
Der Name macht den Job nicht besser …
Veröffentlicht am: 02.06.2021
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