Ja, wir Menschen sind wohl die komischsten Wesen auf der Erde. Bei allen geht es nur darum, satt zu werden und Nachwuchs zu zeugen. Dazu muss das männliche Tier sich durchsetzen, muss stark sein und seine Stärke immer wieder unter Beweis stellen. Es interessiert nur, wer sich Kraft seiner Muskeln und seines Aussehens durchsetzt – verknappt gesagt. Die Weibchen halten sich da einfach raus. Sind alle satt und das mit dem Nachwuchs auch erledigt, machen die Tiere – nichts.
Und wie ist das mit uns, mit diesen komischen walzenförmigen Zweibeinern, wie man uns mal in einem uralten DDR-Comic „Mosaik“ bezeichnet hat? Wir hören nie auf, wollen immer mehr, immer besser, immer toller, immer reicher, immer erfolgreicher sein. Na schön, das ist nicht bei allen so, aber die zählen irgendwie nicht. Wobei, satt werden die auch und beim Nachwuchs sind die vielfach erfolgreicher, als die vermeidlich erfolgreichen.
Doch warum machen wir das, warum ackern wir bis zum Umfallen und hören auch dann noch nicht auf? Wegen der Weibchen? Das glaube ich nicht, denn die weiblichen Wesen sind ja nicht weniger von diesem Virus befallen, gegen den es wohl nie einen Impfstoff gibt, gegen den sich wohl auch niemand impfen lassen würde. Vielleicht gehen die weiblichen Wesen etwas anders vor, vielleicht sind sie nicht so extrem in ihrem Drang die Beste zu sein, doch sie werden dem männlichen Teil der Menschheit auch hier immer ähnlicher.
Doch was ist es, was uns dazu treibt, nicht nur bis an unsere Grenzen zu gehen? Was treibt uns dazu, keine Grenzen zu akzeptieren, diese immer wieder in Frage zu stellen? Vielleicht ist die Antwort ganz einfach: Weil wir es können, weil wir allein so gestrickt sind. Wir können gar nicht anders. Doch stimmt das? Ja und nein. Wir können nicht anders – zumindest bis wir merken, dass uns da etwas fehlt. Viel häufiger ist es aber die Natur, ist es unser Körper, der uns sagt, dass wir es nun total übertrieben haben, dass wir jede Grenze überschritten haben und nun Schluss ist.
Doch warum warten wir so lange, bis uns etwas ausbremst, bis wir die Stoppzeichen nicht mehr übersehen können? Ich kann da nur von mir reden: Weil es so schwer fällt, Grenzen zu akzeptieren, weil es so schwer fällt sich einzugestehen, dass man es schlicht übertrieben hat. Doch ist das das Ende? Ich meine nein, es ist eine Zäsur, der Zeitpunkt, Dinge neu zu denken. Werden die Stoppzeichen unübersehbar, ist es eben an der Zeit, sich nach neuen Grenzen umzusehen, die es zu überschreiten gilt. Und eines hat mich das Leben gelehrt: Es gibt immer solche Grenzen. Die sind vielleicht auf den ersten Blick nicht so spektakulär, aber man kann auch diese mit Spaß und einem gewissen Ehrgeiz in Angriff nehmen. Mann muss ja nicht ewig jeden Achttausender besteigen, Mann kann auch mal „nur“ wandernd das Land durchqueren. Grenzen gibt es immer, vor allem solche, die locken.
Mich locken jetzt keine Grenzen sondern mein Frühstück mit der Besten Frau der Welt.
Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Frühstück.
Gratulation allen, die heute Namenstag haben: Gabriella, Charlotte
Foto: Pixabay
Morgengruß von Helmut Harff: Bis zum Horizont und weiter
Wir sind schon komische Wesen
Veröffentlicht am: 17.07.2021
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