„Jahr für Jahr landen in Deutschland rund 12 Millionen Tonnen Lebensmittel im Müll. Verbraucherinnen und Verbraucher werfen pro Kopf etwa 75 Kilogramm Lebensmittel im Jahr weg. In der Summe sind das jedes Jahr Lebensmittel im Wert von circa 20 Milliarden Euro.“ – so das Netzwerk der Verbraucherzentralen in Deutschland.
Ja, wir sind schlechte Menschen, wir vernichten einfach so aus Jux und Dollerei Millionen Tonnen an Lebensmitteln. Dabei haben wir doch gelernt, dass ein guter Mensch seinen Teller leer isst – Stichwort „Noch einen Löffel für die Oma“. Wir haben auch gelernt, dass morgen nur die Sonne scheint, wenn wir alles aufessen. Es gibt schon mal Ärger, wenn wir unsere Werkschnitte nicht aufessen. Und, wir wissen, dass wir unsere Gastgeber oder den Koch beleidigen, wenn wir nicht alles aufessen.
Und doch, wir schmeißen Millionen Tonnen Lebensmittel weg. Ich habe allein gestern gut zwei Kilo Lebensmittel auf dem Kompost geschafft. Dabei habe ich nichts getan, was sich irgendwie falsch anfühlt. Ich habe eine Ananas geschält, ich habe eine Wassermelone zerteilt, ich habe einen Hokaidokürbis verarbeitet und ich habe drei Bananen von ihrer Schale befreit. Von Kartoffel- und Zwiebelschalen gar nicht zu reden. Das waren fast die Hälfte dessen, was an frischem essbarem Obst und Gemüse übrig geblieben sind. Schön, hätte ich Möhren, Tomaten oder Paprika auf dem Tisch gehabt, wäre die Bilanz besser ausgefallen.
Ja, vieles, was ich frisch verbrauche, verursacht einfach Biomüll. Was tun? Fertiggerichte oder Konserven verwenden? Erstes kommt mir gar nicht auf den Teller, der Rest macht auch Probleme. Ja, auch die Hersteller von Konserven oder Tiefkühlkost müssen auch vieles von dem, was sie verarbeiten wegwerfen. Die Schalen will einfach niemand essen. Und dann ist ja da noch das Müllproblem. Nehme ich Tiefgefrorenes oder Konserviertes, so bleiben Plastiktüten oder beschichtete Dosen und im besten Fall Gläser – also auch Müll.
Wenn wir essen wollen, wenn wir gesund essen wollen, wenn wir frisch kochen wollen, so müssen wir zwangsläufig Bio-Abfall produzieren. Es ist auch so, dass wir, wollen wir unser Gewicht wenigstens halten, auch nicht alles aufessen. Manches von den Resten kann man einfrieren, manches noch weiter verarbeiten, doch vieles, was auf dem Teller bleibt, wandert in die Biotonne, von Knochen und ähnlichem mal gar nicht zu reden. Es ist leider eben auch so, dass hin und wieder etwas einfach schlecht wird.
Das mal voran gestellt und davon ausgehend, dass allein so 200 Gramm Lebensmittel bei uns - zwei Essern – täglich auf den Kompost wandern, so sind das pro Jahr 73 Kilo. Ich wage zu behaupten, dass das bei denen, die die „Vernichtung“ von Lebensmittel so vehement beklagen, nicht anders ist.
Die Melone ist schon geschält, die Gurken, gezogen auf dem Kompost und das Frühstücksei sorgen für nur minimalen Bio-Abfall. Mal sehen, was es noch beim Frühstück mit der Besten Frau der Welt gibt.
Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Frühstück.
Gratulation allen, die heute Namenstag haben: Magdalena, Marlene, Verena
Foto: Pixabay
Morgengruß von Helmut Harff: Wir sind soooo schlecht
… und vernichten Millionen Tonnen Lebensmittel
Veröffentlicht am: 22.07.2021
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