Ob meine Überlegungen zu dem heutigen Ereignis passen? Schließlich rollen heute die ersten Tesla im einzigen europäischen Werk des US-Elektroautobauers aus den Hallen im brandenburgischen Grünheide. Da jubelt die Politik, da jubeln die Jünger der Elektromobilität, da jubeln die Reichen, die sich einen Tesla leisten können.
Das Werk ist sicherlich ein Zeichen dafür, wie schnell es gehen kann, ein solches zu errichten und, dass man eben auch hier Elektroautos bauen kann. Doch hilft das dem Klima, hilft das gegen die Energieknappheit, hilft das der viel beschworenen Verkehrswende? NEIN, NEIN, NEIN. Auto bleibt Auto mit allen für und wieder. Das hilft zumindest aktuell nicht weiter und schon gar nicht im ländlichen Raum.
Doch was hilft da? Neue Investitionen, neue Busse, den Ausbau des Bahnnetzes, davon kann vielleicht die nächste Generation profitieren, das dauert viele Jahre, wenn nicht Jahrzehnte. Also muss man sich mal umsehen, was es auf dem Land gibt. Da gibt es viele Traktoren. Mit denen kann man nun wirklich keine Energie sparen und zur Verkehrswende taugen die nun mal gar nichts. Doch wenn ich mich weiter umsehe, dann stolpere ich fast im wörtlichen Sinn über Pferde. Pferde, das waren über Jahrtausende die Transportmittel schlechthin. Entweder man ritt oder spannte sie vor eine Kutsche. Die Pferde fanden überall ihr Futter und sorgten auch noch für Dünger.
Dann machte die Benzinkutsche dem Gaul die Straßen streitig und das Pferd war ein Auslaufmodell. Die Betonung liegt auf war, denn heute soll es in Deutschland eine Millionen Pferde und Ponys geben. 98 Prozent der Tiere werden für Freizeit und Sport genutzt. Das heißt, es sind mehr oder weniger Spielzeuge, die im besten Fall jahrelang ab und an bewegt und geherzt werden, bevor sie in der Wurst landen. Damit sind Pferde so etwas wie teure Oldtimer. Die werden nur rausgeholt, wenn man mal Lust auf sie hat.
Doch warum reitet man mit den Pferden nicht mehr von A nach B – so als ob man Auto fährt? Warum fährt man nicht im Einspänner zum Supermarkt? Eine verrückte Idee? Das Auto galt auch mal genau wie die Eisenbahn als verrückte Idee. Ich meine ja nicht, dass das Pferd die Autos wieder ablösen wird. Aber ich finde, dass das Pferd, vor allem vor eine Kutsche gespannt, eine bessere Alternative zum Auto ist, als das Rad. Mit der Kutsche kann man bei fast jedem Wetter fahren, man kann Waren transportieren, man kann damit in den Urlaub fahren, man kann seine Werkstatt dabei haben. Und, die Pferde produzieren noch Dünger, der dann nicht importiert werden muss.
Ich finde, Pferde dazu zu nutzen, wozu sie seit vielen tausend Jahren gedient haben, das ist gar keine verrückte Idee – ganz im Gegenteil. Man muss es nur wollen.
Ich will jetzt frühstücken – mit der Besten Frau der Welt.
Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Frühstück.
Gratulation allen, die heute Namenstag haben: Lea, Elmar, Reinhilde
Foto: Pixabay
Morgengruß von Helmut Harff: Auf dem Rücken der Pferde
… in die Verkehrswende?
Veröffentlicht am: 22.03.2022
Ausdrucken: Artikel drucken
Lesenzeichen: Lesezeichen speichern
Feedback: Mit uns Kontakt aufnehmen
Twitter: Folge uns auf Twitter
Facebook: Teile diesen Beitrag auf Facebook
Hoch: Hoch zum Seitenanfang