Damals, vor 1990 Jahren konnten man schon verstehen, dass da zwölf Männer so richtig schlechte Laune hatten. Sie waren doch die Auserwählten, sie waren doch die, die dem Rabbi überallhin folgten. Sie waren es, die so nah dran am verhießenen neuen Königreich der Juden waren.
Und nun? Da waren sie die Deppen, vielmehr noch, sie schienen alles verloren zu haben. Sie, das waren die, die man später als Jünger Jesu bezeichnen wird. Sie, das waren Petrus, Andreas, Jakobus, Johannes, Philippus, Bartholomäus / Natanaël, Matthäus, Thomas, Jakobus II., Simon, Judas und Matthias. Erst verriet einer ihren doch so geliebten Jesus an die Römer, dann taten andere so, als ob sie den Rabbi gar nicht kannten. Andere, nicht sie, halfen ihm auf dem Weg nach Golgatah, der Hinrichtungsstätte. Da beweinten nicht sie ihn, sondern die Frauen. Dann verschwand Jesus auch noch aus seinem Grab und es war Maria Magdalena, die nun keinen guten Ruf hatte, die ihn als erste wieder zu Gesicht bekam.
Mal ehrlich, wem das alles passierte, der hat ja wohl jedes Recht, schlechte Laune zu haben. Noch mehr, wenn man damit rechnen musste, dass die ganze Geschichte auch noch aufgeschrieben wird und man die bis heute und wohl in alle Ewigkeit nachlesen kann. Schlimmer kann es wohl wirklich nicht kommen.
Doch deshalb schlechte Laune haben? Vieles von dem, was passiert ist, haben die zwölf ja selber verbockt und schließlich ist die Geschichte ja gut ausgegangen. Wer mit so einer Vorgeschichte wird schon fast 2.000 Jahre lang angebetet, wem errichtet man prachtvolle Bauwerke, wen meißelt man in Stein, malt ihn in Öl? Wen von all den Typen, die damals die Erde bevölkerten ist das wiederfahren? Ist das ein Grund sauer zu sein?
Nein, es gibt eigentlich keinen Grund längere Zeit sauer zu sein. Wie weiß der Volksmund: Es kommt erstens anders, und zweitens als man denkt. So ging es den Jüngern Jesu und so geht es uns bis heute. Ja, es gibt augenscheinlich viele Dinge, über die man sauer sein kann. Doch ändert das was? Ist Frust wirklich ein Mittel etwas nicht zu Gutes zu ertragen? Hat es den zwölf, hat es je jemanden genutzt, schlechte Laune zu haben? Ich jedenfalls kenne keine Situation, in der das der Fall war – meisten wurde alles nur noch schlimmer.
Ich erinnere mich noch daran, als meine Schwester – sie ist viel jünger als ich – so richtig gefrustet war, weil sie ihre Ostereier nicht fand, mir das dagegen keine Mühe machte. Sie zog einen Flunsch, schimpfte auf den blöden Hasen und auf Ostern überhaupt. Doch das dauerte genau so lange, bis wir beide suchten und sie – oh Osterwunder – ihre Osterhasen fand. Da strahlte sie wieder mit dem Schokohasen um die Wette. Ob der sauer war, dass er gleich verspeist wurde? Davon steht nichts in der Familienchronik.
Fest steht aber, schlechte Laune macht nur alt und faltig und sorgt für Bauchschmerzen. Dann die lieber vom schnell verspeisten Schokohasen.
Schlechte Laune am Frühstückstisch mit der Besten Frau der Welt? Die gibt es nicht!
Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Osterfrühstück.
Gratulation allen, die heute Namenstag haben: Werner, Wigbert
Foto: Pixabay
Morgengruß von Helmut Harff: Schlechte Laune?
Warum nur ...
Veröffentlicht am: 18.04.2022
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