Gestern kontaktierte mich ein Bekannter, der mich noch aus meiner Zeit als Börsenjournalist kennt. Ihm geht es wie vielen Menschen – er hatte in der Pandemie nur wenige Gelegenheiten, sein Geld auszugeben. Da sich sein beruflicher Weg in eine ganz andere Richtung entwickelt hat und er vom Pendeln und vom zweiten Wohnsitz die Nase voll hatte, hat er auch seine Immobilie für gutes Geld verkauft.
Eigentlich kein Grund zum Jammern. Das hat er auch nicht getan, ganz im Gegenteil, er strahlte am Telefon so, dass ich das hören konnte. Doch Geld macht eben nicht nur glücklich, es befriedigt nicht nur, es macht auch Sorgen. Das zumindest, wenn man es nicht unter der Matratze verstecken oder im Keller wöchentlich umschichten will. Mein Bekannter ist auch kein Dagobert Duck, der im Geld baden will. Er möchte es nur so anlegen, dass es zumindest nicht weniger Wert wird.
Da ist nun guter Rat für ihn teuer und er hoffte, dass ich ihm weiter helfen kann, als sein Bankberater. Um es gleich zu sagen: Ich konnte ihm nicht wirklich helfen. Dazu bin ich einfach zu lange aus dem Geschäft und überhaupt … Klar konnte ich ihm raten, nicht alles auf eine Karte, auch nicht auf wenige Karten zu setzten. Doch das wusste er schon, das hatte ihm sogar sein Bankberater erzählt. Von denen hatte er sogar schon zwei weitere kontaktiert. Er war eher geschockt von dem, was ihm da empfohlen wurde. Ein Blick in die Angebote zeigte, dass die sogenannten Berater vor allem eines im Hinterkopf hatten – ihre Provision.
Doch was tun, frage er und meinte, dass doch alle Finanzberater auf Provisionsbasis arbeiten. Das stimmt und auch wieder nicht. Es kommt nämlich darauf an, wer die Berater bezahlt. Die meisten bekommen in der Tat von Banken, von Fondsanbietern und ähnlichen Unternehmen ihre Provision, die eben unser Geld haben wollen. Doch es gibt auch eine Spezis unter den Beratern, die sich von uns bezahlen lassen, die von uns für ihre Beratung ein Honorar erhalten. Bei diesen Menschen fällt die Abhängigkeit von Banken und ähnlichen weg. Sie beraten eben wirklich unabhängig. Im besten Fall ist ihr Honorar, das wir ihnen zahlen – von ihrem Beratungserfolg abhängig.
Übrigens: Das gilt nicht nur für die, die mehr aus unserem Geld machen sollen, sondern auch für jene, die uns Versicherungen verkaufen wollen. Die allermeisten bekommen ihr Honorar von den Versicherungen, deren Angebote sie uns schmackhaft machen sollen. Nicht wir, sondern auch hier interessieren nur die zu erwartende Provision. Und die ist nicht von Pappe. Weiß man, dass ein unabhängiger Berater für seine Beratung von uns Summe x verlangt, wissen wir, dass da keine versteckten Provisionen zu zahlen sind. Das ist bei vielen, bei sehr vielen Versicherungen ein wahnsinniger Vorteil.
So gesehen konnte ich meinem Bekannten doch helfen.
Stichwort helfen: Ich helfe jetzt der Besten Frau der Welt beim Frühstück machen.
Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Frühstück.
Gratulation allen, die heute Namenstag haben: Alfred, Kaj, Leonidas
Foto: Pixabay
Morgengruß von Helmut Harff: Wohin mit meinem Geld
… wo versichern
Veröffentlicht am: 21.04.2022
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