Kennen Sie die Verwaltungsgemeinschaft Beitragsservice von ARD, ZDF und Deutschlandradio? Nein? Doch, die kennen Sie, denn die buchen regelmäßig Monat für Monat 18,36 Euro von Ihrem Konto ab. Richtig, früher hieß das Ganze Gebühreneinzugszentrale – kurz GEZ.
18,36 Euro, das klingt nicht so sonderlich viel – zumindest für einige. Doch das summiert sich, wie die Verwaltungsgemeinschaft Beitragsservice dieser Tage wissen ließ. Es summierte sich im vergangenen Jahr auf die lächerliche Summe von 8,42 Milliarden Euro. Das ist doch ein nettes Sümmchen, das wir da alle zusammentragen, damit alle ARD-Sender, das ZDF und Deutschlandradio fröhlich vor sich hin Fernsehen und Radio machen können. Ach ja, dazu kommen noch gut 630 Millionen Euro aus Werbeeinnahmen.
Nun fragt man sich, was die Sender mit so viel Geld eigentlich anfangen. Das ist eine gute Frage, bei Institutionen, die nicht nur branchenintern als nur schwer zu manövrierenden Tanker mit einer alles andere als schlanken Verwaltung bezeichnet werden. Dazu vielleicht eine Zahl: Allein die Landesmedienanstalten, die für die Aufsicht des privaten Rundfunks zuständig sind, bekommen von unseren Rundfunkgebühren 159 Millionen Euro, wie die FAZ berichtet. Wir bezahlen also über die Gebühren für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk eine Behörde, die deren Konkurrenz überwacht.
Doch die eigentliche Frage ist ja, was machen ARD, ZDF und Deutschlandradio mit den 8,26 Milliarden Euro. Das sind übrigens – so ich richtig gerechnet habe – 15.715 Euro pro Minute. Klar, sie machen Programm, sie kaufen Programme ein und verkaufen hoffentlich auch welche. Klar, sie informieren uns über vieles, was in der Welt oder vor unser Haustür passiert. Sie sponsern Top-Sportveranstaltung, Kunst und Kultur und sogar Events vor Ort, vor allem damit, dass sie Übertragungsrechte erwerben oder mal ein Kamerateam vorbei schicken. Ohne unsere Gebühren müssten viele Künstler so leben, wie der, den Karl Spitzweg als armen Poeten malte. Wobei, Poeten stehen wohl kaum auf öffentlich-rechtlichen Gehaltslisten.
Doch befriedigt uns das? Ich glaube nicht. Ich kenne zumindest niemand, der auch nur in weiten Teilen mit dem, was die öffentlich-rechtlichen Sender da fabrizieren, zufrieden ist. Der Frust ist groß, der Frust über die Diskrepanz zwischen den kassierten Gebühren und der dafür gebotenen Leistung.
Ich will hier gar nicht falsch verstanden werden: Ich habe überhaupt nichts gegen die öffentlich-rechtlichen Sender. Nur sollten die endlich mal ihre internen Strukturen der Zeit anpassen. Und sie sollten mal überlegen, was sie uns so an Programm anbieten. Sie müssen ja – gut von uns finanziert – keinem Mainstream folgen. Sie sind ja finanziell so gestellt, dass sie Programm machen können, dass eben das öffentliche Leben in seiner Breite abbildet.
Es muss ja nicht gleich darin ausarten, über mein Frühstück mit der Besten Frau der Welt zu berichten.
Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Frühstück.
Gratulation allen, die heute Namenstag haben: Adolf, Volker, Alena
Foto: Pixabay
Morgengruß von Helmut Harff: 8,42 Milliarden Euro
So viel kosten öffentlich-rechtliche Programme
Veröffentlicht am: 17.06.2022
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