Gestern war ich mit der Besten Frau der Welt zu einem Jazz-Konzert. Nein, das war nicht in Berlin oder einem anderen Jazz-Hotspot. Bis unser Lausitzdorf Groß-Schacksdorf dazu wird, braucht es sicherlich noch einige Konzerte mehr im „Schloss“, einem alten Gutshaus.
In dem im Sanierungszustand befindlichen Gemäuer, dem sich ein Paar verschrieben hat, war es das dritte Jazzkonzert. Wie bei den beiden zuvor war gut beraten, wer sich seine Karten sicherte – man war schlicht ausverkauft. Das ist auch bei 40 Plätzen keine Selbstverständlichkeit.
Das ist umso mehr keine Selbstverständlichkeit, als die drei Jazzer Felix Wahnschaffe, Johannes Fink und Jan Leipnitz keine allseits bekannten Musiker sind und die völlig auf eigene Kompositionen setzen. Da musst du so einen Saal selbst in Berlin, Hamburg oder Dresden erst einmal voll bekommen. Ich habe da schon schlimmes erlebt.
Doch gestern erlebte ich nichts schlimmes, sondern eine wirkliche Überraschung, denn der Bassist Johannes Fink hatte keinen Bass bei, obwohl sein Instrument wie ein Bass klang. Ich wunderte mich auch, wie locker die Seiten erschienen, als der Musiker sein Instrument stimmte. Er klärte dann alle auf, dass er sein Cello mit Bassseiten bespannt hat. Es klang gut und es hat mehrere Vorteile. Mit dem Instrument ist viel besser reisen, weil es eben deutlich kleiner als ein Bass ist. Und, der Musiker kann seinen „Celba“ im Sitzen spielen. Er zeigt sich sicher, dass sein Instrument in einigen Jahren den Bass weitgehend ablösen wird.
Etwas wie Jazz – so lautetet übrigens der erste gespielte Titel. Der überzeugte schon so, dass es für die Soli auf Saxophon, Celba und Schlagzeug sofort Applaus gab. Schon erstaunlich, wie kundig die Dörfler in Sachen Jazz sind. Oder ist das gar nicht erstaunlich, passt das nur nicht so ganz zu meinen Vorurteilen? Ich glaube, es ist letzeres. Etwas wie Jazz hat wahrscheinlich das Leben all der Konzertbesucher, genau wie meines durchzogen. Es muss nur Menschen wie die Schlossbesitzer geben, die einem so einen musikalischen Genuss möglich machen. Danke an alle überall, die so etwas machen – völlig ohne dabei auch nur einen Euro zu verdienen.
Die Beste Frau der Welt und ich werden beim Frühstück ganz sicher noch einmal von dem Konzert schwärmen.
Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Frühstück.
Gratulation allen, die heute Namenstag haben: Olga, Oliver, Benedikt
Foto: eigen
Morgengruß von Helmut Harff: Etwas wie Jazz
… ist immer gut
Veröffentlicht am: 11.07.2022
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