Berlin lahm legen, seine individuellen Vorstellungen über Berlin durchzusetzen, das verbindet augenscheinlich Radfahrer mit der Letzten Generation. Während letztere süchtig nach Klebstoff sind, blockieren jährlich einmal die Radfahrer weite Teile des übrigen Verkehrs.
So geschehen am vergangenen Sonntag, als 50.000 Menschen durch abgesperrte Straßen radelten. Mit Kampf gegen den Klimawandel hat das nichts zu tun, denn Busse des ÖPNV kamen nicht voran und Autofahrer mussten große Umwege fahren oder standen (mit laufendem Motor) im Stau. Und warum das Ganze? Weil die Radfahrer und ihr Lobbyverband ADFC etwas dafür tun wollten, ihre individuellen Ansprüche durchzusetzen.
Mir gehen dazu zwei Gedanken durch den Kopf: Was, wenn nicht bei herrlichem Wetter und gesperrten Straßen 50.000 sondern im ganz normalen täglichen Wahnsinn 500.000 Radfahrer + Busse, Straßenbahnen und Taxen + Liefer-und Sicherheitsverkehr + Handwerkern + den Fußgängern unterwegs sind und das bei unzähligen Radlern, für die die STVO nicht einmal einen empfehlenden Charakter hat? Dann bleibt nur noch eines – Berlin fluchtartig verlassen.
Ich frage mich auch, ob all die, die eine Verkehrswende für Berlin, die eine fahrradfreundliche Stadt fordern, auf das Auto total verzichten. Ich würde vor den gestrigen Fahrrad-Demonstranten den Hut ziehen, wenn sie das täten, was einst die Frauenbewegten oder die US-amerikanischen Vietnamkriegsgegner taten: Die Frauen verbrannten ihre BH´s, die Amerikaner ihre Gestellungsbefehle. Warum verbrennen die, die den Umstieg vom Auto auf das Rad fordern nicht ihren Führerschein und geben ihr Auto ab?
Das ist eine unsinnige Forderung? Denken Sie mal an den Sommer 1989. Da ließen viele DDR-Bürger ihre Autos, auf die sie viele Jahre warteten und für die sie ebenso lange sparten, einfach in Ungarn an der Straße stehen, um die Flucht in den Westen anzutreten. Damals ging es „nur“ um die Freiheit und ein besseres Leben, heute um das Überleben von uns Menschen. Wäre da das Verbrennen der Führerscheine nicht ein wirkliches Fanal? Aus Umweltschutzgründen kann man die ja auch einfach im Amt abgeben.
Ich bin froh, mit der Besten Frau der Welt weitab auf dem Land zu frühstücken.
Ich wünsche ihnen ein genussvolles Frühstück.
Gratulation allen, die heute Namenstag haben: Winfried Bonifatius, Erika
Foto: Pixabay
Morgengruß von Helmut Harff: 50.000 Individualisten
… legten Berlin lahm
Veröffentlicht am: 05.06.2023
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