Morgengruß von Helmut Harff: Stadturlaub

Sommer, Sonne, Strand oder Berge – so soll sich für viele der Sommerurlaub in wenigen Worten zusammenfassen lassen. Da ist von brennenden Wäldern oder Schattentemperaturen jenseits der 40 Grad nicht die Rede. Auch nicht von Wassertemperaturen im Bereich von Thermalbädern.

Doch was dann tun? Die Unterkunft nur noch in den etwas kühleren Nachtstunden verlassen, nur noch im gekühlten Indoorpool den Sommer „genießen“, schon zum Frühstück nur noch in Badebekleidung erscheinen oder doch auf Balkonien oder im Schrebergarten urlauben? Wobei, auch da herrschen ja zumeist eher tropische Temperaturen.

Für mich gibt es da eine Alternative, die zumindest auf den ersten Blick etwas na ja bescheuert klingt. Ich meine den Urlaub in der Stadt. Ja, in der Stadt ist es meist noch einige Grad wärmer als in der Umgebung. Andererseits bietet die Stadt nicht nur in Parks viele schattige Plätze. Viele Städte sind auch geprägt von Bademöglichkeiten.

Doch das wichtigste sind die vielen temperierten Orte. Da sind die Shoppingtempel. Dort will man keine 40 Grad, da wird die Temperatur auf erträgliche Maße gehalten. Noch besser sind sehr viele Museen. Die Ausstellungsstücke vertragen keine Hitze, also ist es da kühl. Mir ist es sogar schon passiert, dass man am Einlass darauf aufmerksam machte, dass innen „nur“ 22 Grad herrschen, es also 15 Grad kälter als draußen ist. Wer die nicht immer sehr günstigen Eintrittspreise nicht zahlen möchte oder kann, sollte auf Einrichtungen ohne Eintritt achten. Dazu gehören vielfach Galerien. So kann man sich immer wieder mal abkühlen und auch noch was für seine Bildung tun oder sogar einkaufen.

Man kann in der Stadt sogar ohne Schweißflecke unter den Achseln ein Eis oder ein Eisbein genießen. Auch das geht am besten in den Shoppingcentern, aber auch in den Museumscafés. In Galerien wird mir ebenfalls gern ein kaltes Getränk oder ein Kaffee angeboten. Man findet aber auch schattig gelegene Lokalitäten wie Biergärten.

So gesehen ist ein Stadturlaub – so unsinnig sich das auf den ersten Blick anhört – eine gar nicht so schweißtreibende Alternative zum Urlaub an südlichen Gestaden oder den Bergen, in denen selbst die Gletscher davonlaufen.

Ich laufe jetzt nicht meinem Frühstück mit der Besten Frau der Welt davon, denn das gibt es erst beim ersten Stopp unser Paddeltour durch den schattigen Spreewald.

Ich wünsche ihnen ein genussvolles Sonntagsfrühstück.

Gratulation allen, die heute Namenstag haben: Bernhard, Bernd, Ronald, Samuel

Foto: Pixabay