Morgengruß von Helmut Harff: Deutscher = Bundesbürger

Man streitet im Land mal wieder darüber, wie Menschen, die nicht per Geburt deutsche Staatsbürger sind, genau diesen Status erreichen können. Na ja, man streitet sich auch oder vor allem darüber, wie diese Menschen Deutsche werden.

Doch gehört das eigentlich zusammen? Ich meine nein, ich meine diese Gleichsetzung ist ein ausgemachter Schwachsinn. Ich meine auch, dass die Protagonisten dieser Gleichsetzung das wissen, es aber gerade nicht wissen wollen. Sie wollen es nicht wissen, weil es ihnen nicht in den politischen Kram passt.

Doch wie ist es wirklich? Sind Menschen wie die Wolga-Deutschen mit russischer Staatsangehörigkeit, die Banater Schwaben und Siebenbürger Sachsen mit rumänischer Staatsbürgerschaft, sind die südtiroler Deutschen mit italienischer Staatsbürgerschaft keine Deutschen? War ich in der Zeit, in der ich eine DDR-Bürgerschaft hatte, kein Deutscher?

Nein, sein deutsch sein definieren Deutsche weltweit nicht über eine deutsche Staatsbürgerschaft. Ich bin ja auch kein Inder, wenn ich nach Indien auswandere und die dortige Staatsbürgerschaft erhalte.

Ich bin davon überzeugt, dass ein Pass, auch eine Staatsbürgerschaft keinen zu einem anderen Menschen macht. Ich werde ja auch nicht zu einem Friesen, wenn ich dahin ziehe, ich bin und bleibe Berliner, bleibe Preuße.

Wenn wir das Problem mit der ständigen Zuwanderung nach Deutschland irgendwann, irgendwie klären wollen, dann sollten wir die Staatsbürgerschaftsfrage - die ja mit vielen Rechten und Pflichten verbunden ist – und die der jeweiligen nationalen Identität einfach von einander trennen. Wer meint, dass jemand mit einem deutschen Ausweis auch ein deutsch tickender Mensch – was immer das ist – wird, der verkennt einfach die Realität.

Realität ist, dass ich jetzt mit der Besten Frau der Welt mein Frühstück genieße.

Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Frühstück.

Gratulation allen, die heute Namenstag haben:  Fabian, Sebastian, Ursula

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