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Oldies für Millionen

Gooding & Company und RM Sotheby’s laden ein



Hauptsächlich mit der Versteigerung von automobilen Raritäten beschäftigt sich seit mehr als 30 Jahren RM Sotheby’s mit Sitz in Kanada. Das Unternehmen ist auf den Verkauf von Oldtimern, Sportwagen und exotischen Sammlerfahrzeugen spezialisiert und war für den Besitzerwechsel von sieben der bislang zehn teuersten Autos verantwortlich, die jemals versteigert wurden.

Der teuerste davon: der 1955er Mercedes-Benz 300 SLR „Uhlenhaut Coupé“, der im Mai 2022 für 135 Millionen Euro verkauft wurde. In einer ähnlichen Liga spielt auch Gooding & Company aus Santa Monica in Kalifornien, gegründet 2003. Gegenwärtig hält das Auktionshaus Weltrekordpreise zur Versteigerung von zwölf Automobilmarken, darunter Duesenberg, Porsche, Ferrari, Bugatti, McLaren und RUF. Fast gleichzeitig laden beide Unternehmen in Kürze finanzkräftige Sammler automobiler Raritäten im US-Bundesstaat Florida zu spektakulären Auktionen.

Doch in die Quere werden sie sich dabei nicht kommen. Der eine – Gooding & Company – schlägt seine Zelte am Ufer der Atlantikinsel Amelia Island im äußersten Nordosten Floridas auf, der andere einen Tag später im noblen und geschichtsträchtigen Biltmore Hotel im Miami – gut 600 Kilometer südlich.

Insgesamt fast 250 Autos kommen bei beiden Versteigerungen unter den Hammer, wobei die sich die Palette der Marken von Alfa Romeo bis Shelby und die Preise von mindestens 15.000 bis um die zehn Millionen Euro erstrecken. Wie stets bei ähnlichen Auktionen beherrschen immer wieder die gleichen Marken das Feld der Begierde. So gelangen zum Beispiel bei Gooding & Company 15 Modelle von Ferrari und 18 von Porsche unter den Hammer, bei RM Sotheby’s 21 Exemplare aus Maranello und 22 aus Zuffenhausen.



Bei Sotheby’s dürften ein Mercedes-Benz 770 K Pullman Cabriolet aus dem Baujahr 1930 und ein neun Jahre jüngerer Mercedes-Benz 540 K Special Cabriolet im Fokus der Aufmerksamkeit stehen. Den älteren der beiden legte sich als Erstbesitzer König Feisal I zu, dritter Sohn des Scherifen Hussein von Mekka. 1920 war er für kurze Zeit König von Syrien und von 1921 bis 1933 König des Irak. Drei Generationen blieb der Wagen im Besitz der Familie. Später gelangte er nach Unruhen im Irak und dem Sturz des Königs Feisal II, dem Enkel von Feisal I, in die Sammlung des Indianapolis Motor Speedway Museum, wo es 55 Jahre blieb. Die 1930 eingeführte W07-Generation von Mercedes-Benz stand am Beginn einer Tradition, die in den 1960er-Jahren mit dem Mercedes 600 und in den frühen 2000er-Jahren mit dem Maybach fortgesetzt wurde: Entwicklung, Produktion und Materialien von extremem Aufwand – egal was es kostet, Hauptsache es handelte sich um eines der besten Luxusautos der Welt. Das Auto soll bis zu drei Millionen Euro in die Kasse bringen.



Der andere von Sotheby’s angebotene Mercedes ist ein 540 K Special Cabriolet, Baujahr 1939, die letzte, vor dem Zweiten Weltkrieg verkaufte große Mercedes-Baureihe. Schätzpreis: um die zweieinhalb Millionen Euro. Für seine Qualität spricht, dass er erst kürzlich als Gewinner beim Pebble Beach Concours d’Elegance an der Pazifikküste abschnitt. Der Wagen mit der Fahrgestellnummer 408371 gehört zu den letzten der Mercedes-Benz 540 K mit dem am weitesten entwickelten Antriebsstrang, einschließlich eines Fünfgang-Getriebes, das die Straßentauglichkeit erheblich verbesserte. Er war der einzige 540K mit geteilter Windschutzscheibe und dem niedrigen, abfallenden Heck. Das Ergebnis war glatteres und sportlicheres Design, das für die dynamische Erscheinung des 540 K sprach.



So wie beim Mercedes 770 K pflegte auch Ettore Bugatti an den Bau seiner Autos zu gehen –  koste es was es wolle. Das dürfte auch für den 1938er Typ 57 C Atalante gelten, der bei Gooding & Company unter den Hammer kommt. Er ist einer von nur drei noch existierenden Modellen seiner Art und mit Aluminium-Karosserie und Kompressor-Achtzylindermotor ausgerüstet. Er soll seinem jetzigen Besitzer rund zweieinhalb Millionen Euro einbringen. Der 1934 eingeführte Typ 57 gilt als Meisterwerk Bugattis. Der Nachfolger des beliebten Typ 49 stellte das Nonplusultra im Automobildesign damaliger Zeit dar.



Mit größter Spannung dürften Sammler, aber auch das Stuttgarter Mercedes-Museum auf die Auktion des 1903er Mercedes-Simplex 60 HP „Roi des Belges“ blicken. Mindestens zehn Millionen Euro oder mehr soll das Fahrzeug kosten – wohl auch deshalb, weil es eine außergewöhnliche Geschichte hinter sich hat.

Den offenen Wagen mit einem Blechkleid  des französischen Karosseriebauers J. Rothschild et Fils hatte sich 1903 der britische Zeitungsverleger Alfred Harmsworth (unter anderem „ Times“, „Daily Mail“, „Daily Mirror“) zugelegt. Der im Jahr 1902 entwickelte und 1903 vorgestellte Mercedes-Simplex 60 PS trat in die innovativen Fußstapfen der Modelle mit 35 PS und 40 PS seiner Vorfahren und bot einen völlig neuen Leistungsstandard an. Er war komfortabel, geräumig und stark. Das „Luxus- und Reisemobil" holte seine Leistung aus einem neun Liter großen Vierzylinder. Damit ließen sich Geschwindigkeiten von bis zu 80 km/h realisieren.

Nach Harmsworths Tod ging der Wagen in den Besitz seines Sohnes Alfred John Francis Alexander Harmsworth über. Kurz nachdem Lord Montagu Mitte der 1950er Jahre das Beaulieu Motor Museum eröffnete, wurde der Mercedes dorthin verfrachtet und ausgestellt, blieb aber im Besitz der Familie. Fast sieben Jahrzehnte lang, von 1956 bis 2023, war der Simplex 60 PS ein Ausstellungsstück in Beaulieu. Er war auch auf der Brüsseler Weltausstellung 1958 zu sehen und nahm an mehreren Ausgaben des legendären London-Brighton Runs teil. Das Fahrzeug ist mit seiner Historie sozusagen ein 120 Jahre alter Gebrauchtwagen aus erster Hand. Wenn auch sein Schätzpreis von rund zehn Millionen Euro kein Pappenstiel ist – er dürfte es wert sein. (cen)

Fotos: Autoren-Union Mobilität/Gooding & Company/RM Sotheby’s

 


Veröffentlicht am: 21.02.2024

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