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Hohe Reparaturkosten bei E-Mobilen

Gefahr für Akzeptanz der Mobilitätswende



Die Meldung sorgte jüngst für erhebliches Aufsehen – Autovermieter Hertz trennt sich von 20.000 Elektrofahrzeugen und ersetzt sie durch Verbrenner-Autos. Begründung: zu hohe Kosten für Reparaturen und Schäden an den E-Mobilen.


Diese Feststellung passt zu dem Ergebnis einer Untersuchung, die der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) kürzlich zu den Kosten der E-Mobilität durchführte. Danach sind E-Autos bei der Reparatur rund ein Drittel teurer als vergleichbare Verbrenner. Dieser „alarmierende Befund“ (GDV) könnte die Akzeptanz der Elektromobilität schwächen und ihren Hochlauf bremsen, warnen Beobachter.

Der von Hertz angekündigte Abbau betrifft immerhin rund ein Drittel der weltweiten Elektroautoflotte des US-Unternehmens. Dafür nimmt der Fahrzeugvermieter laut einem Bericht des „Spiegel“ eine zusätzliche Abschreibung von 245 Millionen Dollar in Kauf. Doch durch den Umstieg soll der operative Gewinn von Hertz steigen, erwartet das Unternehmen.

Wie der „Spiegel“ weiter berichtet, hatte Hertz erst im Herbst 2021 angekündigt, 100.000 Teslas zu kaufen. Danach erklärte das Unternehmen, 175.000 Elektroautos bei General Motors und 65.000 bei Polestar bestellen zu wollen. Allerdings kündigte der Autovermieter 2022 bereits ernüchtert an, den Anteil von Elektroautos an seiner Flotte langsamer zu vergrößern.

Den Kurswechsel weg von Elektroautos begründet Hertz jetzt speziell mit deren teuren Reparaturen. Die Reparaturkosten von Elektroautos liegen im Schnitt um 30 bis 35 Prozent über denen vergleichbarer Autos mit Verbrennungsmotor, bestätigt GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen mit Bezug auf eine neue Studie des Verbandes. Danach gehen E-Autos zwar weniger häufig kaputt als Verbrenner, aber wenn sie es tun, dann liegen die Kosten für die Reparaturen um rund ein Drittel höher als bei konventionellen Wagen.

Laut GDV sind die im Vergleich zu Verbrennern deutlich höheren Reparaturkosten bei Elektroautos auf wenige Hauptgründe zurückzuführen: Da sind zunächst die hohen Kosten durch beschädigte Antriebsbatterien bei verbesserungswürdigen Tauschkriterien, Diagnose- und Reparaturmöglichkeiten. Zudem führe Unsicherheit beim Umgang mit beschädigten Elektroautos zu hohen Kosten, zählt der Verband weiter auf. Etwa, weil sie sehr lang in Quarantäne gelagert oder durch Vorsichtsmaßnahmen in Tauchbädern in Löschcontainern zu Totalschäden werden.

Ein weiterer gewichtiger Kostenfaktor bei den Reparaturen von E-Autos sind demnach die hohen Stundenverrechnungssätze in Werkstätten. Doch die betreffen nicht nur Arbeiten an E-Autos. Wie die Experten beim jüngsten „Goslar Diskurs“ der Studiengesellschaft für verbrauchergerechtes Versichern e.V. (GOSLAR INSTITUT) Ende Januar deutlich machten, klagen die Kfz-Versicherer schon seit einigen Jahren über ständig weiter steigende Stundensätze in den Werkstätten. Laut Statistik des GDV erhöhten die Werkstätten ihre Stundesätze in der Zeit von 2017 bis 2022 um 18 Prozent, Lackierereien sogar um 30 Prozent. Zum Vergleich: Im selben Zeitraum legte der Verbraucherpreis-Index um knapp 14 Prozent zu.

Zusammen mit ebenfalls steigenden Ersatzteilpreisen führen die höheren Stundensätze in den Werkstätten zu massiv wachsenden Reparaturkosten nach Unfällen bei den Versicherern. Im Jahr 2022 kostete ein Pkw-Sachschaden die Kfz-Haftpflichtversicherer im Durchschnitt rund 3.700 Euro, das waren 8,4 Prozent mehr als im Vorjahr, erläutert der GDV. Fünf Jahre zuvor lag dieser Wert demnach noch bei rund 2.700 Euro.

Um die Preisspirale bei den Reparaturkosten zu unterbrechen, in diesem Fall besonders denen für E-Autos, appelliert die Versicherungswirtschaft an die Kfz-Hersteller und die Werkstätten, gemeinsam weiteren Kostensteigerungen entgegenzuwirken – nicht zuletzt um zu verhindern, dass Autofahren für die Bürger immer teurer wird. Davor warnten beim jüngsten „Goslar Diskurs“ auch explizit die versammelten Fachleute. Autofahren werde immer teurer werden, hieß es. Zu diesem Trend tragen demnach neben den immer höheren Reparaturkosten und dementsprechend steigenden Kfz-Versicherungsprämien ebenso weiter wachsende Umweltkosten, etwa das CO2 betreffend, sowie in der Folge hohe Treibstoffkosten bei. Und nicht zu vergessen, dass die Preise für neue Automobile, speziell elektrisch angetriebene, weiter nach oben gehen. Alles in allem könne dies dazu führen, dass sich breite Bevölkerungsschichten individuelle Mobilität nicht mehr leisten könnten, mahnten die Experten beim „Goslar Diskurs“. (Eine Aufzeichnung des diesjährigen „Goslar Diskurs“ und weitere Informationen zum Thema steigende Reparaturkosten finden sich im Internet unter https://www.goslar-institut.de/).

Mit dem Ziel, diese Entwicklung insgesamt zu stoppen, fordert die Versicherungswirtschaft die Hersteller unter anderem auf, die Batterien von E-Fahrzeugen schon bei deren Design so gut wie möglich vor Schäden durch Unfälle zu schützen. Denn etwa der Austausch eines defekten Stromspeichers kann sich zu einer bösen Kostenfalle auswachsen. Zugleich sollten Werkstätten und Gutachtern aussagekräftige Diagnosedaten zum Zustand der Batterie nach einem Unfall zur Verfügung gestellt werden, postulieren die Kfz-Versicherer. Sie plädieren ferner für wirtschaftlich und ökologisch nachhaltige Anleitungen für die Reparatur und/oder den teilweisen Austausch beschädigter Batterien. Und, last but not least, sollten demnach präzise Kriterien für den Umgang mit verunfallten Elektroautos entwickelt sowie Werkstätten, Abschleppunternehmer und Feuerwehren umfassend qualifiziert werden. Zudem halten es die Versicherer für geboten, vermehrt Fachkräfte für die Reparatur von Elektroautos aus- und weiterzubilden.

Denn, wenn die Kosten der Elektromobilität aus dem Ruder laufen, sinkt deren Akzeptanz, sind sich nicht nur die Experten in der Versicherungsbranche sicher. Auch darüber hinaus wird zunehmend Handlungsbedarf angemahnt, damit die Kosten für Autofahrer nicht weiter wachsen.

Quelle: GOSLAR INSTITUT

 


Veröffentlicht am: 25.02.2024

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