Wenn ich an Zirkus denke, dann fallen mir der Zirkus Roncalli, der Cirque du Soleil, das Zirkusfestival in Monte Carlo aber auch das Lied „Oh mein Papa…“ von Lys Assia ein. Ich muss auch daran denken, dass ich mal beim Staatszirkus der DDR anheuern wollte.
Doch wann habe ich das letzte Mal an einen Wanderzirkus gedacht? Sicherlich dann, wenn überall entsprechende Plakate auftauchen oder von einem Platz die Zeltmasten grüßen. Mir fällt dann auch ein, dass man früher sagte, dass man die Wäsche von der Leine nehmen und die jungen Frauen wegsperren muss, wenn der Zirkus – der damals mit Zigeunern gleichgesetzt wurde – in die Stadt kommt. Nur besucht habe ich so einen Zirkus in den vergangenen 50 Jahren vielleicht zweimal.
Das war bis gestern so, denn hier in Forst in der Lausitz hat der Zirkus der Gebrüder Köllner seine Zelte aufgeschlagen und die Beste Frau der Welt wollte noch einmal Kind sein. Eine tolle Idee – und wir besuchten gestern den Zirkus. Dass es den Zirkusleuten, die den schon in der dritten Generation betreiben, nicht wirklich gut geht, sieht man leider an allen Ecken und Enden. Reich wird man als Zirkusmensch, als Besitzer oder Mitarbeiter, die zumeist aus der Familie stammen, ganz sicher nicht. Man muss schon – und das meine ich wirklich positiv – verrückt, zirkusbesessen sein, um diese uralte Unterhaltungskunst zu pflegen.
Leider ist es so, dass es nur wenige Aufführungen gibt, in denen das Chapiteau bis auf den letzten Platz gefüllt ist. Ja, es gibt nicht die Zirkuskunst zu erleben, wie in den wenigen Großzirkussen oder im Fernsehen zu sehen. Dafür erlebt man hautnah, was Zirkus ausmacht. Und wenn man wie ich gestern Glück hat, darf man auch mal selber Teil der Vorstellung sein.
Und dann gibt es noch eines, was ich schon lange nicht gesehen habe – Tiere, richtige Tiere. Das Spektrum beim Zirkus der Gebrüder Köllner reicht von Tauben über Ziegen, Lamas, Ponys, Pferden bis zu Longhorn-Rindern. Man merkt den Tieren an, dass es ihnen gut geht. Keines muss etwas machen, was seiner Natur widerspricht. Und, die Tiere werden in großen Boxen gehalten und machen einen sehr gepflegten Eindruck. Wenn ich mir hier Hobby-Pferde ansehe, so möchten die sicher mit denen im Zirkus tauschen. Die werden beispielsweise nicht in engen Hängern stundenlang über die Autobahnen und Feldwegen kutschiert. So ein Wanderzirkus wandern von Stadt zu Stadt. Das sind nur wenige Kilometer.
Es wird also ganz sicher auch sehr bald in Ihrer Nähe ein Zirkus seine Zelte aufschlagen. Versäumen Sie nicht, ihn zu besuchen. Dazu ist man nie zu alt.
Ich hoffe jetzt nur, dass die Beste Frau der Welt mit den Frühstücksbrötchen nicht jongliert.
Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Frühstück.
Gratulation allen, die heute Namenstag haben: Josef, Josefa, Josefine
Foto: eigen
Morgengruß von Helmut Harff: Bella hopp, Bella hopp
Der Zirkus ist in der Stadt
Veröffentlicht am: 19.03.2024
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