Ostern ist für uns Männer alles andere als ein Ereignis, auf das wir mit Stolz blicken können. Erst waren da Jesus und seine Jünger zusammen, trafen sich zum Abendmal. Es ist nicht überliefert, ob einer seiner Jünger dafür auch nur einen Finger rührte. Es verstörte sie nur ein wenig, als Jesus ankündigte, dass der eine ihn mehrfach verleugen, ein anderer ihn gar verraten würde.
Wir doch nicht, schüttelten sie den Kopf – und schon wurde wahr, was ihnen ihr Anführer voraus gesagt hatte. Der wurde dann auch verhaftet und wie es schon damals üblich war, misshandelt und dann von Männern zum Tode verurteilt. Es waren dann wieder Männer, die ihn durch Jerusalem zur Schädelstätte trieben, ihn schlugen und demütigten. Selbstverständlich waren es auch Männer, die ihn ans Kreuz nagelten. Von den Jüngern war weit und breit so gut wie nichts mehr zu sehen. Die, die ihm gerade noch zujubelten, ja von ihm lebten, hatten sich feige aus dem Staub gemacht. Keiner setzte sich für ihn ein. Die Kerle hatten schlicht Angst.
Unter dem Kreuz fanden sich dann auch nur wenige Frauen, darunter Jesu Mutter und die Schwester seiner Mutter, Maria, die Frau des Klopas, und Maria von Magdala – genannt Maria Magdalena – ein. In der Bibel wird als anwesende Männer nur sein Lieblingsjünger Johannes, Sohn des Zebedäus und vielleicht noch Simon von Kyrene genannt, nachdem er Jesu Kreuz tragen musste. Doch das mit Simon ist umstritten.
Und heute, da hoppelt noch ein Hase – wohlgemerkt keine Häsin – durch die Osterzeit. Ich habe noch nie von feministischer Seite gehört, dass man Wert darauf legt, dass der Eiermann in Wirklichkeit eine Eierfrau ist. Man scheint kein Interesse zu haben, sich die Hasenohren aufsetzen zu lassen. Vielleicht wäre dann Ostern auch noch die US-Variante des Playboy-Hasen geworden.
Ja, wenn es wirklich hart auf hart kommt, dann sollte Mann – so eine Ostererkenntnis – sich nicht unbedingt auf Männer verlassen, die im eigenen Fahrwasser segeln, die immer wieder verkünden, wie toll man doch sei. Am Ende sind es die Frauen, allen voran die Mutter, aber auch eine Frau von zweifelhaftem Ruf, die zu einem halten. Das, obwohl selbst Frauen vor dem Tod am Kreuz nicht immer verschont blieben.
Die Beste Frau der Welt wartet jetzt nicht auf mich unter dem Kreuz, sondern am Frühstückstisch.
Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Frühstück.
Gratulation allen, die heute Namenstag haben: Amadeus, Diemut
Foto: Pixabay
Morgengruß von Helmut Harff: Kein Ruhmesblatt für uns Männer
… diese Osterzeit
Veröffentlicht am: 30.03.2024
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