Gestern habe ich eine Meldung veröffentlicht, wonach China schon daran arbeitet, ihre Autos nicht nur nach Europa zu exportieren, sondern gleich hier bauen zu lassen. Noch ist das wohl nicht billiger als in der Heimat, aber so umgeht man das Gehampel der EU.
Mich erinnerte das einen Witz vor den Olympischen Sommerspielen in Moskau 1980. Damals boykottierten westliche Staaten die Spiele vor dem Hintergrund des Einmarsches der Roten Armee in Afghanistan. Der Witz ging so: Das chinesische NOK telegrafierte dem sowjetischen Organisationskommitee: „China nimmt an den Spielen teil +++ Stopp +++ Kommen alle +++ Stopp“. Das sollte eher als Drohung verstanden werden, denn so grün waren sich die kommunistischen Großmächte nicht.
Und nun scheint es so, als ob die Chinesen sich wieder auf den Weg nach Europa machen. Als Touristen sind sie längst da und alle Weltkulturerbestätte haben sicherlich Prospekte auf chinesisch. Und nun kommen nicht nur die, die hier Firmen aufkaufen oder uns verkaufen wollen, was China so produziert. Das machen sie mit riesigem Erfolg, denn es wird keinen Haushalt geben, in dem nicht irgendwo der Aufkleber oder Aufnäher „Made in China“ zu finden ist. Selbst die Souveniers, die die vielen chinesischen Touristen kaufen – bis hin zum Touri-Dirndl für das Oktoberfest – stammen fast ausnahmslos aus China.
Und nun also auch Autos. Noch sind sie Exoten auf unseren Straßen. Doch das waren Skoda oder Dacia auch einmal. Heute sieht man sie an jeder Straßenecke. Und, man muss keine Glaskugel bemühen, um vorauszusagen, dass in wenigen Jahren jede zweite Autowerkstatt zumindest auch in Europa zusammengeschraubte chinesische Autos wartet.
Ich bin überzeugt davon, dass das höchstens die Spitze des Eisberges ist. Es wird sicherlich nicht lange dauern, bis die Chinesen hier auch Solarzellen, Autobatterien, aber auch Kleidung und vieles von dem, was wir als Schnickschnack bezeichnen, in Europa produzieren. Dann sitzen die Entwickler, die Strategen und Verdiener in Städten, deren Namen wir heute gar nicht kennen, in denen aber Millionen Chinesen wohnen.
Wer da von der gelben Gefahr redet, meint das zukünftig weniger politisch, als wirtschaftlich.
Ich sehe jetzt mal, ob ich bei meinem Frühstück mit der Besten Frau der Welt etwas „Made in China“ entdecke.
Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Frühstück.
Gratulation allen, die heute Namenstag haben: Isidor, Konrad, Kurt
Foto: Pixabay
Morgengruß von Helmut Harff: Die gelbe Gefahr
Europa bald die verlängerte Werkbank der Chinesen
Veröffentlicht am: 04.04.2024
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