In den vergangenen Tagen habe ich eine ganze Menge Leute getroffen, die ich entweder nur selten sehe oder noch nie getroffen habe. Die einen waren jung, die anderen schon Rentner, es waren Männer und Frauen, welche mit dickem, welche mit keinem Sparbuch. Die einen mögen Fleisch, die anderen keines.
Doch eines einte sie und sie machten keinen Hehl aus ihrer Sicht der Dinge. Alle hielten es mit Heinrich Heine, der ja einst dichtete: „Denk ich an Deutschland in der Nacht, so bin ich um den Schlaf gebracht“. Ja alle legten die Stirn in tiefe Falten, wenn die Rede auf den Zustand unseres Landes, auf die gemachte Politik, die weltweite Lage, aber auch Dinge wie KI kam. Von keinem hörte ich eine Verschwörungstheorie, keiner äußerte sich militant, aber alle waren in tiefer Sorge um das, was wir ja alle erleben.
Ich überlegte dann, was ist da eigentlich los, wenn mir so viel Ratlosigkeit, so viel Angst um die Zukunft, so viel Verdrossenheit, so viel Frust über die Regierenden und über die EU begegnet. Die Menschen haben ja nur gesagt, was ich auch denke, was mich umtreibt. Woher kommen all die Sorgen, die Ängste, die Ablehnung von Politik und Politikern?
Wenn ich so überlege, dann sind das viele Dinge, viele politische Schnellschüsse. Ich denke hier an den Atom- und Kohleausstieg, die faktische Abschaffung der Bürger in Uniform, der täglichen Schaffung neuer Bürokratiemonster, den Umgang mit der Coronakrise, die vielen einfach handwerklich schlecht gemachten Gesetze, die immer wieder vor dem Verfassungsgericht nicht standhalten, die ständig geschürte Angst vor allem Möglichen – die German-Angst – und auch die Idee der Politik, man könne uns täglich mehr vorschreiben, wie wir zu leben haben.
Da wurde vor Jahrzehnten die sprichwörtliche Büchse der Pandora geöffnet, da setzte jemand wie in Goethes Zauberlehrling einen Besen in Gang. Es gelingt uns zumindest aktuell nicht, die Dose wieder zu schließen und den Besen auf seinen Platz zu schicken. Das schlimme ist, dass ich keine Idee hörte, wie man die Kuh vom Eis bekommt. Die bleibt nämlich auch angesichts des Klimawandels genau dort.
Das einzige was bleibt sind Sorge, sind Frust und Angst. Ich möchte mir gar nicht vorstellen, wohin das führt.
Mich führt es jetzt zur Besten Frau der Welt an den Frühstückstisch.
Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Frühstück.
Gratulation allen, die heute Namenstag haben: Crescentia, Vinzenz F., Juliane
Foto: Pixabay
Morgengruß von Helmut Harff: Ein zerrissenes Land
… an das kaum noch einer glaubt
Veröffentlicht am: 05.04.2024
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