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ZF erfindet das Lenkrad neu

Bis zur Serieneinführung dauert es noch



Das Auto hat sich in den vergangenen Jahren stark verändert. Bildschirme ersetzen den Tacho, Elektromotoren den Verbrenner, Sensoren wachen über die Sicherheit.

Nur das Lenkrad scheint sich Innovationen zu widersetzen: Pralltopf mit Airbag in der Mitte, Tasten für Tempomat, Infotainment links und rechts. So sehen die meisten Steuerräder seit 20 Jahren aus. ZF Lifetec ändert das jetzt und schafft Platz für weitere Bedienelemente und mehr Übersichtlichkeit. In wenigen Jahren sollen die neuen Steuerräder Einzug in die Serie halten.

ZF Lifetec, eine Tochtergesellschaft von ZF Friedrichshafen, beschäftigt sich seit Jahrzehnten mit passiver Sicherheit im Auto, fertigt weltweit Sicherheitsgurte und Airbags. Mehr als 20 Prozent Marktanteil hat das Unternehmen in diesem Bereich, macht mit 36.000 Mitarbeitern 4,6 Milliarden Euro Umsatz.

Auch wenn der Fahrerairbag seit drei Jahrzehnten zur Sicherheitsausstattung fast jedes Autos gehört, fällt den Ingenieuren von ZF Lifetec immer noch Neues ein. Künftig wandert der Airbag vom Pralltopf in der Mitte des Lenkrads auf die Oberseite, schießt dann im Falle eines Unfalls zwischen Lenkradkranz und Nabe hervor, um den Fahrer aufzufangen.

Diese Position macht eine neues Lenkraddesign möglich. So kann aus der Querspeiche eine Smartphone-ähnliche Bedienoberfläche im Blickfeld des Fahrers werden. „Mit diesem neuen Konzept ermöglichen wir Designfreiheit für Lenkräder ohne Kompromisse bei der Sicherheit“, sagt Harald Lutz, Entwicklungsleiter von ZF Lifetec. Erste Gespräche mit Autoherstellern über den Serieneinsatz laufen, 2028 soll es soweit sein.

Auch wenn die Zahl der Unfälle seit dem Rekordjahr 1970 um 87 Prozent gesunken ist, sieht ZF Lifetec weiter Handlungsbedarf: Jährlich streben weltweit bis zu 1,19 Millionen Menschen im Verkehr. In der Altersgruppe zwischen fünf und 29 Jahren sind Verkehrsunfälle die häufigste Todesursache. „In den Schwellenländern, aber auch bei uns, gibt es nach wie vor Fahrzeuge, die weder Airbag noch Gurte haben“, sagt Rudolf Stark, Leiter von ZF Lifetec. So müssen auch Leichtfahrzeuge in der EU keine Airbags haben. Da sieht Stark noch wachsenden Bedarf.

Aber selbst in modernen Pkw ist der Airbag noch längst nicht zu Ende entwickelt. Für kleine Personen, die sehr nahe am Lenkrad sitzen oder Mitfahrer in besonders entspannter Sitzposition löst der Airbag nicht optimal aus. Deshalb hat ZF Lifetec einen „Dual Contour“-Airbag entwickelt. Sitzt der Beifahrer zu weit entfernt vom Airbag, zum Beispiel in Liegeposition, löst dieser stärker aus. Diese Technologie wird noch beim automatisierten Fahren eine Rolle spielen, wenn sich der Fahrer entspannt zurücklegen kann.

In halbliegender Position würde ein herkömmlicher, einstufiger Airbag viel von seiner Schutzfunktion einbüßen. Auch die an der B-Säule befestigten Gurte sitzen dann nicht mehr richtig, ZF Lifetec will deshalb die Gurte in den Sitz integrieren. „Dazu müssen sie kleiner und schlanker werden“, sagt Entwicklungschef Lutz.

Aber auch das Dilemma, dass sehr kleine oder sehr große Menschen von Standard-Rückhaltesystemen nicht optimal geschützt werden, wird so aufgelöst. So gelten Frauen als nicht optimal geschützt, weil sie im Durchschnitt kleiner und leichter sind als Männer. Die Lösung: Ein kamerabasiertes System misst die Größe, schätzt das Gewicht der Person auf dem Sitz und stellt danach Gurte und Airbag optimal ein.

Doch der Gurt der Zukunft kann noch mehr: Er zieht bei Bedarf den Insassen vor einem Aufprall in die richtige Position. Und er kann sogar beheizt werden und ergänzt damit Sitz- und Lenkradheizung um eine weitere Komfortfunktion. In Elektroautos können erwärmte Gurte dazu beitragen, weniger der kostenbaren Energie aus der Antriebsbatterie für die Heizung einsetzen zu müssen.

Mit diesem Bündel an neuen Ideen will ZF Lifetec auch zeigen, welches Wachstumspotential in der passiven Sicherheit im Auto steckt. Derzeit wird aus der ZF-Tochter ein eigenständiges Unternehmen, dass sich für Investoren oder für die Börse vorbereitet. 2015 hatte ZF das Geschäft mit der passiven Sicherheit beim Kauf von TRW übernommen und denkt nun über einen Verkauf oder einen Börsengang nach. „Noch ist keine Entscheidung gefallen. Aber Mitte des Jahres sind wir komplett ausgegliedert und könnten auch eigenständig arbeiten“, sagt Firmenchef Lutz. Sicher ist nur eines: Bei der Sicherheit im Auto ist noch einiges drin. (aum)

Foto: Autoren-Union Mobilität/ZF

 


Veröffentlicht am: 12.06.2024

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