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Die klassischen City-Flitzer sterben aus

Die Zeiten ändern sich



Autos müssen für den Hersteller rentabel sein. Was nicht wirtschaftlich ist oder sich schlecht verkauft, fliegt aus dem Angebot. Schon seit einigen Jahren geht der Absatz der Kleinstwagen merklich zurück.

Der Grund: Schärfere Abgasgrenzwerte und verpflichtende Assistenzsysteme für mehr Sicherheit machen den Einbau teurer Technik erforderlich – und damit die Autos immer kostspieliger. Die Folgen für die Preise sind drastisch. So sind Mini-Cars zwischen 2019 und 2023 um fast 50 Prozent teurer geworden. Und eine Elektrifizierung lässt die Preise noch weiter steigen.

Dabei haben Kultautos wie der Fiat Cinquecento oder der Mini in den 1950er und 1960er Jahren und später Modelle wie Fiat Panda, Renault Twingo oder Smart Fortwo einer breiten Bevölkerung zur individuellen Mobilität verholfen. Die kleinen City-Flitzer waren bisher erschwinglich, verzichteten auf unnötigen Schnickschnack und erfüllten damit beste Voraussetzungen für den Einstieg in die auto-mobile Welt. Doch bemerkenswert viele Hersteller haben angekündigt, ihre Mini-Cars auslaufen zu lassen und keine Nachfolger mehr zu entwickeln.

Natürlich wären eine Elektrifizierung und mehr Sicherheit technisch möglich, aber die tatsächlichen Kosten sind mit der Preisgestaltung kaum zu vereinbaren. Die Datenanalysten vom Automobilmarktforscher „JATO Dynamics“ haben jetzt vor diesem Hintergrund die deutschen Zulassungszahlen von 2019 mit 2023 verglichen. Wie viel Marktanteil hat das A-Segment in der Zeit verloren? Welche Modelle werden überhaupt noch angeboten? Und wie hat sich das Preisniveau entwickelt?

Der Trend ist eindeutig: Wurden 2019 noch knapp 230.000 Kleinstwagen in Deutschland abgesetzt, so waren es 2023 mit gut 110.000 Einheiten weniger als die Hälfte. Damit ist, auch wenn die Gesamtzulassungen in diesem Zeitraum rückläufig waren, der Marktanteil von 6,3 auf 3,9 Prozent deutlich zurückgegangen, allerdings nicht kontinuierlich, sondern in Wellen. Fast halbiert hat sich zudem die Anzahl der angebotenen Modelle. Sie ist von 19 (Januar 2019) auf zehn (Januar 2024) gesunken. Noch dramatischer erging es den einzelnen Modellversionen: Konnte man 2019 noch unter 384 verschiedenen Varianten wählen, so waren es Anfang dieses Jahres nur noch 60. Das bedeutet, dass die durchschnittliche Versionsanzahl von gut 20 pro angebotenem Modell auf gerade einmal sechs geschrumpft ist.

Richtig heftig wird es jedoch beim Preis. Kostete 2019 ein Mini-Car noch durchschnittlich 12.750 Euro, waren vier Jahre später bereits knapp 18.400 Euro fällig. Eine Preiserhöhung um fast 50 Prozent. Bis Januar 2024 ging der Preis für die Einsteigerautos dann wieder um knapp 1000 Euro runter. Nicht ganz so drastisch stiegen die Durchschnittspreise bei den SUV im A-Segment. Aber es ging immerhin von 15.840 Euro (2019) auf gut 18.260 Euro Anfang 2024 nach oben. Mit rund 800 Euro liegen die beiden Fahrzeuggattungen jedoch näher beieinander, als das in anderen Segmenten der Fall ist. Hier sind SUV meist vergleichsweise wesentlich teurer.

Doch welche Kleinstwagen-Modelle sind heute überhaupt noch zu haben? Und wie viel muss man dafür auf den Tisch blättern? Erstaunlich, aber wahr: Mit 14.555 Euro war ein Auto aus Deutschland das günstigste Modell, das Anfang des Jahres hier im Land angeboten wurde: der VW Up mit 1,0-Liter-Motor und 48 kW. Den gab‘s allerdings 2019 mit 44 kW noch für 10.260 Euro. Günstigstes Modell damals war der Citroen C1 mit Einlitermaschine für 9240 Euro.

Überhaupt konnte man vor fünf Jahren sieben Modelle für weniger als 10.000 Euro kaufen. Aber auch damals war die Preisspanne schon beachtlich: Der günstigste Fiat 500 kostete 12.590 Euro, sein werksgetunter Zwillingsbruder Abarth 595 satte 6300 Euro mehr. Heute sind für den kleinen Skorpion aus Italien jedoch sagenhafte 26.290 Euro zu zahlen. Dafür bekommt man locker einen wesentlich größeren und besser ausgestatteten Wagen der Kompaktklasse. Das günstigste elektrifizierte Modell war Anfang 2024 der Fiat Panda MHEV mit Mildhybrid-Antrieb für fast 15.000 Euro. Der Einstieg ins batterieelektrische Fahren beginnt mit knapp 22.000 Euro für den Elaris Pio aus China. Bei den kleinsten E-Autos hat sich das Preisniveau seit 2019 allerdings kaum verändert.

Dagegen hat sich in den vergangenen fünf Jahren bei den Zulassungszahlen in punkto Antrieb eine Menge getan. Wurden im Januar 2019 noch knapp 17.000 Kleinstwagen mit Verbrennungsmotor und gerade einmal 550 mit Elektroantrieb zugelassen, so waren es ein Jahr später nur noch 9000 Verbrenner und bereits 1200 batterieelektrische Fahrzeuge (BEV). Seitdem sind nicht nur die Gesamtzahlen dramatisch eingebrochen, sondern hat sich auch die Verteilung auf die verschiedenen Antriebsarten deutlich verschoben. Anfang 2024 wurden nur noch 3200 Verbrenner, aber fast 1500 Fahrzeuge mit Mildhybrid-Antrieb und 1200 BEV abgesetzt. Einen Monat vorher waren es noch fast 4200. Da wurden allerdings E-Autos auch noch staatlich gefördert.

Fazit: Der Niedergang der erschwinglichen kleinen Autos ist nicht das Ergebnis herzloser Konzernstrategien, sondern eine klare Konsequenz der politischen Vorgaben für mehr Umweltschutz und Sicherheit. Die Elektrifizierung ist derzeit die einzige Möglichkeit für die Hersteller, die Umweltauswirkungen ihrer Fahrzeuge zu reduzieren. Es ist deshalb davon auszugehen, dass sich das Angebot in den kommenden Jahren immer weiter diversifizieren muss und in Richtung kleiner E-Autos gehen könnte. Wer dabei das Rennen macht und zu welchen Preisen, bleibt abzuwarten – sowohl Deutschland, die USA aber auch China und Frankreich können ihre Optionen ins Rennen schicken. (aum)

Foto: Auto-Medienportal.Net/Fiat

 


Veröffentlicht am: 23.06.2024

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