Morgengruß von Helmut Harff: Zur Rechten Gottes

Die Christen feierten und feiern heute noch die Auferstehung von Jesus. Er ist aufgestiegen in den Himmel. Im Apostolischen Glaubensbekenntnis heißt es: „Jesus ist aufgefahren in den Himmel, er sitzt zur Rechten des Vaters. Von dort wird er wiederkommen in Herrlichkeit, zu richten die Lebenden und die Toten, und sein Reich wird kein Ende haben.“

Mich beschäftigt schon seit langem vor allem der erste Satz dieses Bekenntnisses. Ja, für mich ist Gott schon lange keine Person mehr. Er ist weder ein junger noch ein alter weißer und weiser Mann, der mal so die Erde einschließlich uns gemacht hat. Für mich ist Gott ein geistliches Wesen, eine Idee. Gott, das sind die Leitplanken meines Lebens.

Und nun ist zu lesen, dass Jesus, Gottes Sohn, in den Himmel aufgefahren ist. Er sitzt zur Rechten seines Vaters, also Gottes. Er sitzt, also gibt es da, wo Gott ist, Sitzgelegenheiten, doch worauf sitzt Gott. Gibt es  da einen Tisch? Wo steht das alles? Auf einer Wolke, wo für mich als Kind Gott wohnen sollte? In einem Palast, wie wohl die uns gerne weiß machen wollen, die ja gottgleich in einem Palast wohnen oder doch in einem Zelt oder in einem Stall, wie in dem, in dem Jesus geboren wurde?

Gibt es etwas zum Sitzen, gibt es einen Tisch, was steht darauf? Ein Göttertrank, Manna? Wer stellt es hin und räumt es ab? Die Engel? Auf Erden gibt es ja Putzengel, aber da irgendwo im Himmel?

Jesus sitzt also zur Rechten Gottes, des Vaters. Doch wer sitzt zur Linken, wer sitzt sonst noch da? Wer sitzt am Ende – ja von was?

Fragen über Fragen, die weder so, noch so zu beantworten sein werden. Muss man sie wirklich beantworten oder eben einfach nur glauben, dass es so ist, wie es geschrieben steht?

Na egal, beim Frühstück sitze ich zur Rechten der Besten Frau der Welt.

Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Oster-Frühstück.

Gratulation allen, die heute Namenstag haben:  Alexandra, Anselm

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