Irreführender könnte ein Begriff nicht sein, wie „Ruhetag“ im Rahmen der Rallye Dakar. Das einzige, das an diesem Tag ruht, ist die Rennuhr! Ansonsten geht es an diesem Tag alles andere als ruhig zu. Mechaniker und Crews haben jede Menge zu tun bevor morgen die zweite Woche der Dakar 2025 startet.
Sicherlich ist der Tag der Piloten und Navigatoren stressfreier und entspannter, trotzdem steht viel Arbeit an. Besonders wichtig sind Gespräche mit den Ingenieuren und Mechanikern. Änderungen an Fahrzeugen und die Strategie für die kommenden Tage müssen besprochen werden. Zudem nutzen Journalisten, Partner und Sponsoren den Ruhetag, um mit den Crews Interviewtermine und Foto- und Videoshootings zu organisieren.
So trafen sich beispielsweise bei X-raid ein Teil der Dakar-Teilnehmerinnen zum „Anomalia“-Pressegespräch. Mit Annett Quandt, Maria Gameiro, Annie Seel und Lucie Baud sind ein Viertel der insgesamt 16 Piloten und Navigatoren bei X-raid weiblich.
Die Hauptarbeit liegt aber bei den Mechanikern und Ingenieuren, die alle Fahrzeuge so perfekt wie möglich auf die zweite Woche vorbereiten müssen. Zumal noch alle acht X-raid Wüstenrenner im Rennen sind. Deswegen werden die vier MINI JCW Rally 3.0i, die beiden MINI JCW Rally 3.0d und die zwei X-raid Fenic fast komplett auseinandergenommen, durchgecheckt und gewartet und wieder zusammengebaut. Zudem werden die Karbonteile, die in der ersten Woche stark beansprucht wurden repariert und auch teilweise neu foliert.
Ein Zwischenstand
Die erste Dakar-Woche hatte es im wahrsten Sinne des Wort in sich: Bereits am zweiten offiziellen Renntag stand die 48h Chrono auf dem Programm inklusive Übernachtungspaket in der Wüste – natürlich ohne das Team. Zwei Tage später mussten die Crews bei der Marathonetappe wieder ohne ihre Mechaniker auskommen. Als wäre das nicht schon anstrengend genug, waren die Wertungsprüfungen fahrerisch anspruchsvoll gepaart mit schwieriger Navigation.
In der Gesamtwertung liegt mit Guerlain Chicherit und Alex Winocq ein MINI JCW Rally 3.0i in den Top 10. João Ferreira und Filipe Palmeiro beendeten die erste Woche im MINI JCW Rally 3.0d auf Rang elf. Mit Guillaume de Mévius und Mathieu Baumel (MINI JCW Rally 3.0i) auf Rang 23 und Lionel und Lucie Baud (MINI JCW Rally 3.0d) auf Platz 30 liegen zwei weitere MINI in den Top 30. Die beiden MINI JCW Rally 3.0i-Crews Denis Krotov / Konstantin Zhiltsov und Vladas Jurkevicius / Aisvydas Paliukenas liegen aufgrund von Zeitstrafen auf den Plätzen 143 und 154.
In der Challenger-Wertung, in der die beiden X-raid Fenic an den Start gehen, beendeten Annett Quandt und Annie Seel die erste Woche auf Position 17. Ihre Teamkollegen Maria Gameiro und José Marques liegen auf Platz 39.
Was morgen ansteht
Die zweite Woche führt die Teilnehmer wieder zurück in den Süden Saudi Arabiens und in das berühmte Empty Quarter. Die Wertungsprüfungen werden nun länger sein als noch in der ersten Woche. Morgen geht es zunächst weiter nach Al Duwadimi. Über 600 Kilometer gegen die Uhr, inklusive 170 km Transfer, liegen morgen vor den Crews. Die Prüfung selbst ist zweitgeteilt: Zu Beginn stehen schnelle Passagen auf dem Menü, im zweiten Teil liegt der Fokus auf sandigen Strecken und Dünen – mit Festfahrpotenzial!
Stimmen aus dem Team
Filipe Palmeiro (#240 MINI JCW Rally 3.0d): "Die erste Woche war sehr herausfordernd. Man muss sich nur die Liste der Fahrzeuge ansehen, die schon ausgeschieden sind. Wir sind gut in die Dakar gestartet. Leider lief die Marathonetappe nicht so erfolgreich für uns. Am ersten Tag hatten wir mit verschiedenen Problemen zu kämpfen und am zweiten Tag habe ich mich richtig verfahren. Aber das ist nun mal so. Jetzt fokussieren wir uns auf die zweite Woche. Mal sehen, was wir noch erreichen können."
Annie Seel (#315 X-raid Fenic): "Dieses Jahr hat uns die Dakar bereits ab der ersten Etappe herausgefordert. Sie sind unglaublich anspruchsvoll – sowohl im Gelände als auch in der Navigation. Dazu kamen einige Reifenschäden und ein verbogener Querlenker. Aber nichts, was wir nicht bewältigen konnten. Die Strecken sind extrem schwer zu finden, mit vielen Richtungswechseln. Einen Punkt mit einem Radius von 300 Metern mitten in den weichen, großen und kleinen Dünen zu finden, ist nicht einfach, wenn die Spuren in alle Richtungen verlaufen. Es kann frustrierend sein, wenn man sich verfährt und ein paar Kilometer zurückfahren muss, aber zu wissen, dass selbst die Top-Fahrzeuge in diesem Jahr Schwierigkeiten mit der Navigation haben, gibt uns das Vertrauen, dass wir weiterhin gut vorankommen werden. Wir arbeiten gut zusammen, und die Ruhe zu bewahren, ist der Schlüssel zum Erfolg."
Gesamtwertung
1. H. Lategan / B. Cummings – Toyota – 28h 10m 11s
2. Y. Al-Rajhi / T. Gottschalk – Toyota – 28h 20m 28s
3. M. Ekström / E. Bergkvist – Ford – 28h 31m 05s
4. N. Al-Attiyah / E. Boulanger – Dacia – 28h 45m 11s
5. L. Moraes / A. Monleon – Toyota – 28h 52m 06s
…
10. G. Chicherit / A. Winocq – MINI JCW Rally 3.0i – 29h 48m 56s
11. J. Ferreira / F. Palmeiro – MINI JCW Rally 3.0d – 30h 02m 26s
…
23. G. de Mévius / M. Baumel – MINI JCW Rally 3.0i – 32h 00m 30s
…
30. L. Baud / L. Baud – MINI JCW Rally 3.0d – 32h 39m 27s
…
66. A. Quandt / A. Seel – X-raid Team – 39h 21m 52s
…
(79.) D. Krotov / K. Zhiltsov – MINI JCW Rally 3.0i – 75h 40m 28s
...
(82.) V. Jurkevicius / A. Paliukenas – MINI JCW Rally 3.0i – 116h 31m 50s
Quelle: X-raid GmbH
Ruhetag bei der Dakar 2025 – mehr Arbeit als Ruhe
Komplette Fahrzeugrevision für die Mechaniker
Veröffentlicht am: 11.01.2025
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