
Das  Linzer Marktforschungsinstitut hat im Dezember 2022 erhoben: Ein  Drittel der Österreicherinnen und Österreicher haben auch für 2023 eine  Reihe guter Vorsätze vorgenommen. 
Personen mit höherer Bildung,  Menschen unter 35 Jahren und Frauen haben überdurchschnittlich häufig  Vorsätze gefasst. Ganz hoch im Kurs stehen Bewegung und Sport mit 45%,  gefolgt von sich gesünder ernähren (43%) und bewusster leben (42%).  Abnehmen wurden bei 23% und mit dem Rauchen aufhören bei 20% genannt. In  Anbetracht der aktuellen Wirtschaftssituation wenig überraschend: 31%  wollen sparsamer sein.
Wissenschaft belegt: Vorsätze scheitern meist
Aus  der Forschung ist dokumentiert, dass langfristige Änderungen von  Gewohnheiten nur in etwa 10 bis 15% der Fälle gelingen. Wie man diese  Erfolgsquote nach oben schrauben kann, weiß Neurobiologe und Buchautor  Dr. Marcus Täuber.
„Unser guter Wille kratzt nur an der  Hirnoberfläche. Langfristige Veränderung erfordert eine starke  Belohnung", so Dr. Marcus Täuber. Der Bestsellerautor gibt fünf  Strategien an die Hand, mit denen wir hirngerecht ans Ziel kommen.
Fünf Erfolgsstrategien, damit Vorsätze halten
Erste Strategie: Entspannen statt Druck!
„Unser  Wille kann sehr schnell nach hinten losgehen“, so Täuber. Wer sich zu  sehr unter Druck setzt, begünstigt nämlich sogar den Rückfall. So zeigt  eine Studie aus den USA: Frauen, die trotz Diät naschen und dabei  Schuldgefühle entwickeln, neigen eher zu weiteren Rückschlägen als  Frauen, die sich den schwachen Moment verzeihen können.
 
Zweite Strategie: Wir brauchen eine starke Belohnung!
Gesünder  leben ist als Motiv zu schwach, um das Belohnungszentrum in unserem  Gehirn ausreichend zu aktivieren. Dr. Marcus Täuber plädiert dafür, das  belohnende Element zu erkunden und sich sehr intensiv vorzustellen. Beim  Rauchen kann das zum Beispiel das Gefühl von Freiheit oder Stolz sein.  Suchen Sie dazu passende Bilder, und erleben Sie das Gefühl mit allen  Sinnen.
 
Dritte Strategie: Gut geplant ist halb gewonnen!
Ein  Ziel ohne Plan ist "zahnlos". Gewohnheiten sind automatisierte  Verhaltensweisen. Diese Routinen werden durch Reize ausgelöst. So  greifen beispielsweise viele Menschen zum Glimmstängel, wenn sie  gestresst sind oder sich eine Pause gönnen möchten. Ausformulierte  Wenn-dann-Pläne helfen, das Gehirn neu auszurichten, Am besten schreiben  Sie auf, in welchen Situationen Sie bisher geraucht haben und welches  neues Verhalten Sie nun an den Tag legen möchten. Täuber empfiehlt,  diese Szenarien auch im Kopf durchzugehen, also mental zu trainieren. Es  bildet sich eine neue Verknüpfung. Diese ersetzt mit der Zeit das alte  Muster.
Vierte Strategie: Schritt für Schritt!
Neue  Gewohnheiten schleifen sich langsam ins Gehirn ein. Verantwortlich dafür  sind die sogenannten Basalganglien. Dr. Marcus Täuber rät, auf die  Politik der kleinen Schritte zu setzen. Wer zum Beispiel mit Sport  beginnen möchte, tut sich leider, es erstmals langsam anzugehen. Mit  jeder Wiederholung lernt das Gehirn ohnehin mit - und verinnerlicht den  neuen Lebensstil.
Fünfte Strategie: Mit Taktgefühl!
Wer  beispielsweise regelmäßig Sport betreiben möchte, sollte dabei auf die  Macht der Rhythmik setzen. Also besser Montag, Mittwoch und Freitag um  sieben Uhr laufen gehen, statt zu unterschiedlichen Zeiten. Gewohnheiten  sind gespeicherte Rituale. 
Foto: feelimage/ Matern
Hirnforscher: So halten Neujahrsvorsätze!
Die Antwort liegt in unserem Gehirn versteckt
Veröffentlicht am: 05.01.2023
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