Was verraten unsere Fingernägel über unsere Gesundheit?

Unsere Nägel sind mehr als nur ein ästhetisches Detail – sie geben wertvolle Hinweise auf unsere körperliche Gesundheit. Auf was Veränderungen in Farbe, Form, Struktur oder Festigkeit der Nägel deuten, weiß die Debeka, Deutschlands größte private Krankenversicherung.

Rillen und Streifen
Längsrillen vom Nagelbett bis zur Nagelspitze und sind meist harmlos. Mit zunehmendem Alter verlangsamt sich das Nagelwachstum, was zu Rillen führen kann. Trockene Nägel oder Hauterkrankungen wie Neurodermitis oder Psorias können Rillen verursachen. Querrillen oder Beau-Reil-Furchen verlaufen quer über den Nagel. Sie sind ein Zeichen einer Wachstumsstörung der Nagelmatrix. Sie treten oft nach schweren Infektionen, starkem körperlichen oder psychischen Stress oder einer Chemotherapie auf oder deuten auf Mangelernährung, z. B. Eisen-, Zink- oder Eiweißmangel, hin.

Verfärbungen
Weiße Flecken sind meist harmlos, können aber bei großflächigem Auftreten auf Leber- oder Nierenerkrankungen hindeuten. Gelbliche Nägel treten häufig bei Pilzinfektionen auf, werden aber auch durch Rauchen, Diabetes oder chronische Lungenerkrankungen verursacht. Grünliche Verfärbungen lassen auf bakterielle Infektionen schließen. Bläuliche Nägel weisen auf einen möglichen Sauerstoffmangel oder Herz-Lungen-Erkrankungen hin. Schwarze oder braune Verfärbungen entstehen oft durch Blutergüsse, sollten aber bei anhaltender Dunkelfärbung ärztlich abgeklärt werden, weil ein Melanom dahinterstecken kann. Rötliche Verfärbungen entstehen meist durch kleine Einblutungen und können auf Herzklappenerkrankungen hindeuten.

Brüchige oder splitternde Nägel
Brüchige oder splitternde Fingernägel entstehen oft durch äußere Einflüsse wie häufiges Händewaschen, Reinigungsmittel oder trockene Luft. Auch die falsche Nagelpflege spielt eine Rolle. Nährstoffmangel – insbesondere an Eisen, Zink, Biotin oder Vitaminen – schwächt die Nagelstruktur zusätzlich. Hormonelle Veränderungen, Stress oder Erkrankungen wie Schilddrüsenstörungen und Hautkrankheiten, wie beispielsweise Psoriasis, sind ebenfalls mögliche Ursachen.

Verformungen
Uhrglasnägel zeigen sich durch stark gewölbte Nägel und vergrößerte Fingerkuppen und treten häufig bei chronischen Lungen- oder Herzerkrankungen auf. Löffelnägel, bei denen die Nagelmitte nach innen gewölbt ist, deuten auf Eisenmangel oder Schilddrüsenprobleme hin. Grübchennägel mit kleinen Dellen sind typisch für Hautkrankheiten wie Psoriasis oder kreisrundem Haarausfall. Verdickte Nägel, auch „Widderhornnägel“ genannt, entstehen durch Pilzinfektionen, Verletzungen oder Durchblutungsstörungen.

Nagelablösungen
Eine Nagelablösung, medizinisch Onycholyse genannt, beschreibt das teilweise oder vollständige Ablösen des Nagels vom Nagelbett. Häufige Ursachen sind Verletzungen, Pilzinfektionen, bestimmte Medikamente oder Haut- und Systemerkrankungen wie Psoriasis oder Schilddrüsenstörungen. Regelmäßiger Kontakt mit Chemikalien kann eine Rolle spielen. Die Behandlung richtet sich nach der Ursache – wichtig ist, das Nagelbett sauber und trocken zu halten, um Infektionen zu vermeiden. Bei Pilzbefall helfen Antimykotika, bei Verletzungen ist meist Geduld gefragt. Regelmäßige Pflege und Schutz der Nägel beugen vor.

Fazit
Eine bewusste Nagelpflege, eine nährstoffreiche Ernährung und der Schutz vor äußeren Einflüssen tragen wesentlich zur Nagelgesundheit bei. Während viele Auffälligkeiten harmlos und vorübergehend sind, lohnt es sich, bei anhaltenden oder ungewöhnlichen Veränderungen genauer hinzuschauen. Treten Verfärbungen, Ablösungen, starke Verformungen oder Schmerzen dauerhaft auf, sollte ärztlicher Rat eingeholt werden – denn manchmal zeigen die Nägel, was der Körper sonst noch nicht verrät.

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