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Morgengruß von Helmut Harff: Eine offene Tür

… so im vorübergehen

Wie seit vielen Tagen waren die Beste Frau der Welt und ich gestern wieder in Richtung Golfplatz unterwegs. Unser Weg führt durch mehrere Dörfer, von denen zumindest einige von recht imposanten Kirchenbauten geprägt werden. Ich bewundere die immer und frage mich, wie man die vor Jahrhunderten mit nicht viel mehr als den eigenen Händen und einigen Ochsengespannen gebaut hat.

Von außen sehen die Kirchen gut aus, sind renoviert und die Anlagen darum sind gepflegt. Es muss also noch Menschen geben, die sich um die Kirchen kümmern, Kirchensteuern zahlen und sogar zum Gottesdienst gehen – und das im Süden Brandenburgs. Leider habe ich bisher nur sehr wenige der Gotteshäuser von innen gesehen. Die evangelische Kirche, so mein Eindruck, will keine Gläubigen in ihren Kirchen. Warum sonst sperrt man die total zu, wieso sonst sind die nur zu Gottesdiensten geöffnet, die ohnehin zumeist in den Dörfern nur einmal im Monat stattfinden? Mich ärgert das schon seit Jahrzehnten.

Und nun das: Gestern stand in einer der Kirchen die Tür weit offen und ein Transporter eines Unternehmens, das für seine Kirchenrestaurierungen bekannt ist, stand davor.  Wir hielten spontan an, die offene Tür lockte uns beide. Wir betraten die Kirche, in der wir irgendwo Handwerker rumoren hörten. Keiner störte unseren Blick auf den geschnitzten Altar, auf die verglaste Loge, in der wohl einst die Standesherren oder Großbauern dem Gottesdienst beiwohnten. Damals fand der wohl noch jeden Sonntag statt. Und wieder tauchte die Frage auf, wer all das gestaltet, gefertigt und bezahlt hat. Schon erstaunlich, zu welchen Leistungen gläubige Menschen in der Lage sind. Ob wir noch einmal dazu kommen, in unseren Dörfern solche Bauten, die das Ortsbild prägen und der geistige Mittelpunkt sind, zu errichten und zu nutzen? Das darf zumindest bezweifelt werden.

Und dann passierte, was in Brandenburg fast so wahrscheinlich ist, wie einen Corona-Erkrankten zu treffen – eine Frau stellte sich als Pastorin vor. Noch größer war die Überraschung, als sich herausstellte, dass die Frau auch für unser Dorf zuständig ist. Gesehen haben wir uns noch nicht, was einerseits daran liegt, dass es nur alle par Wochen einen Gottesdienst gibt und selbst der nicht immer von der Pastorin gehalten wird. Nicht verwunderlich, wenn man für acht Kirchen zuständig ist.

Wir konnten nicht anders, als dennoch einiges an Kritik anzubringen, beispielsweise warum es die evangelische Kirche nicht einmal schafft, seine Kirchen zu Ostern oder Pfingsten zu öffnen. Wir kritisierten auch, warum seit sechs Jahren – so lange wohnen wir auch hier in der Lausitz – es noch kein Pfarrer, keine Pastorin geschafft hat, mal mit uns das Gespräch zu suchen oder auch nur mal zu einem Gespräch einzuladen. Wir hörten etwas von keiner Zeit, von Verwaltungsaufgaben und ähnlichem.
 
Gottes Personal hat keine Zeit für die, deren gute Hirten sie sein sollen? Keine Zeit für Menschen, für die sie doch da sein sollen? Keine Zeit, Menschen durch Krisenzeiten zu begleiten? Reicht es nicht einmal dazu, dass man sich einfach mal in eine Kirchenbank setzen kann? Wozu braucht man dann noch Kirche, wenn die nicht für die Menschen da ist? Nur noch dafür, dass man bei den Fahrten über Land bewundern kann, was unsere Altvorderen mit ihren Spenden und ihrer Hände Arbeit errichtet haben und heute mit Mühe erhalten wird?

Ich hoffe, dass die jungen Leute, die immer weniger von Gott zu hören bekommen, wenigstens noch dazu bereit sind, diese alten Dorfkirchen zu erhalten. Sicher bin ich mir nicht. 

Ich werde jetzt mit einem Vergelt's Gott auf den Lippen mit der Beste Frau der Welt frühstücken.

Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Frühstück und Gesundheit.

Gratulation allen, die heute Namenstag haben: Oswald, Maria Schnee

Foto: Pixabay

 


Veröffentlicht am: 05.08.2020

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