Morgengruß von Helmut Harff: Spontan nach Wittenberg

Am vergangenen Sonnabend war das Wetter mies und wir saßen vor dem Kamin. Im Fernsehen lief ein Regionalprogramm. Dort war die Rede von den Cranach-Höfen in Wittenberg. Wittenberg – die Stadt Luthers, der Renaissance und Cranachs – kannte ich bisher nur vom Hörensagen. Was für eine Bildungslücke. Dabei liegt die weltbekannte Stadt nur zwei Stunden Autofahrt entfernt.

Kurz entschlossen machten wir uns am Sonntag auf in die Stadt, in der Martin Luther in der Marienkirche erstmals in deutsch predigte. Auch wenn Wittenberg sich nicht allein als Wiege der Reformation bezeichnen kann, so gäbe es ohne die Menschen, die hier wirkten garantiert, keine Reformation.



Schon auf dem Marktplatz vor dem eindrucksvollen Rathaus steht er – der Martin Luther. Er steht dort in Sichtweite „seiner“ Marienkirche, die bereits 1281-1283 erbaut wurde und damit das älteste Gebäude der Stadt ist. In der Kirche begegnet man dann zum ersten Mal Lucas Cranach dem Älteren. Der schuf das dortige Altarbild. Von seinem Atelier in den Cranachhöfen hatte man es nicht weit bis zur Kirche, denn allein am Markt gehörten ihm zwei eindrucksvolle Häuser. Die verdanken einer anderen „Reformation“ dem Ende der DDR ihren Erhalt, denn vor 35 Jahren waren sie wegen akuter Einsturzgefahr gesperrt.



Die hier untergebrachten Ausstellungen sind genau wie der Museumsshop und das Museumsacafé einen ausführlichen Besuch wert. Die Stelle sollte man auf keinen Fall verlassen, ohne dem Kunsthof – sozusagen der heutige Part zur Kunst Cranachs – einen Besuch abzustatten.

Unser erster Besuch Wittenbergs klang im nur wenige Schritte entfernt liegenden „Kartoffelhaus“ aus. Auch wenn zu Cranachs Zeiten die Kartoffel hierzulande noch unbekannt war, bezweifeln wir, dass er die dort gereichten Portionen geschafft hätte.

Was ich jetzt sicher schaffe ist mein Frühstück mit der Besten Frau der Welt.

Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Frühstück.

Gratulation allen, die heute Namenstag haben: Christian, Kunibert

Foto: eigen