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116 Jahre und mächtig Kohldampf

Mit der Dampfschneeschleuder durch Schnee und Geschichte



(w&p) Winterliches Spektakel: Während zu Jahresbeginn am Berninapass der Schnee normalerweise jedes Geräusch schluckt, weicht die Stille bei den Dampfschneeschleuderfahrten einem archaischen Rhythmus. Es zischt und dampft, wenn die Rhätische Bahn eine Legende aus dem Depot holt: Die Dampfschneeschleuder Xrotd 9213. 

Sie ist weltweit die einzige ihrer Art, die noch immer selbstfahrend ihren Dienst verrichtet. Am 9. Januar, 30. Januar und 27. Februar 2026 haben Gäste die Möglichkeit das „Bernina-Ungeheuer“ zu begleiten, wenn es die Schienen vom Schnee befreit. Dabei erleben sie eine Zeitreise in eine Ära, in der der Weg durch die Alpen noch mit Muskelkraft, Kohle und Wasser erkämpft werden musste.

Ein Dinosaurier der Technik erwacht 


Sie trägt den Spitznamen nicht ohne Grund. Wenn die Xrotd 9213 zum Einsatz kommt, macht sie das keinen nostalgischen Sonntagsausflug, sondern verrichtet harte Arbeit. Wo heute moderne Fräsen elektronisch gesteuert ihren Dienst tun, ist auf der historischen Maschine das Zusammenspiel einer ganzen Mannschaft gefragt, um die Gleise zu räumen.

Das Besondere an diesem technischen Denkmal

Es ist die wohl einzige Dampfschneeschleuder der Welt, die nicht geschoben werden muss, sondern selbstfahrend ist. Zwei Dampfmaschinen arbeiten im Inneren – eine für den Vortrieb, eine für das gewaltige Schleuderrad an der Front. Das Ergebnis ist ein Schauspiel aus Physik und Kraft. Während schwarzer Rauch in die kalte Luft steigt, fräst sich der stählerne Koloss durch die weiße Pracht und schleudert den Schnee im hohen Bogen zur Seite.

Die Expedition

Von Pontresina in die Gletscherwelt: Anfang 2026 haben Reisende die seltene Gelegenheit, diese „Expedition“ hautnah zu begleiten. Die Fahrt führt von Pontresina über Ospizio Bernina bis zur Alp Grüm. Eine fachkundige Reiseleitung hilft dabei die Technik zu verstehen und erklärt, warum die riesige Maschine erst mühsam auf Betriebstemperatur gebracht werden muss, wie die Ölschmierung funktioniert und warum diese Art des Reisens die wohl ehrlichste Form der Entschleunigung ist.

Vom kalten Dampf zur warmen Stube

Das Ziel der Reise liegt auf der Alp Grüm, einem Außenposten der Bahnkultur mit Blick auf den Palügletscher. Hier endet der Kampf gegen den Schnee traditionell mit Wärme für die Mannschaft und die Gäste. Im Bergrestaurant wird serviert, was in Graubünden seit jeher Kraft gibt: Eine dampfende Minestrone, Penne Prosciutto oder die klassischen Pizzoccheri. Es ist der kulinarische Ausklang eines Tages, an dem die Geschichte der Eisenbahn nicht im Museum steht, sondern auf dem Gleis lebt.

Die Termine: 
• 9. Januar 2026 
• 30. Januar 2026 
• 27. Februar 2026

Infos und Buchung

Foto: © Rhätische Bahn

 


Veröffentlicht am: 23.12.2025

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