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Billigflieger im Höhenflug

Deutsche lieben es billig

Low-Cost-Flugverbindungen ab Deutschland haben im Winterhalbjahr 2018/2019 einen neuen Rekord verzeichnetet. Erstmals gab es 5325 Starts von Billigfliegern pro Woche. Das ist ein Zuwachs von zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Nach dem Ausscheiden von Air Berlin hat sich der Markt nahezu bereinigt. Eurowings und Norwegian setzen weiter verstärkt auf Ziele außerhalb Europas. Die Ticketpreise fallen nach moderatem Anstieg im Vorjahr nun wieder. Parallel verzeichnet der europaweite Markt mit günstigen Flugtickets erneut ein deutliches Plus von sieben Prozent. Dies geht aus dem „Low Cost Monitor 1/2019“ des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Köln.

Aktuell sind 699 Ziele mit einem so genannten „Billigflieger“ erreichbar, gegenüber 642 Strecken im Vorjahr. Ryanair bietet mittlerweile fast 250 Ziele ab Deutschland an, gefolgt von Eurowings mit 235 Zielen. Es folgen Easyjet mit 107 Strecken und Wizz mit 83 Strecken. Ryanair, Easyjet und Wizz konnten im vergangenen Winter ihr Streckennetz deutlich ausbauen, wobei insbesondere Easyjet mit 21 neuen Strecken von der Übernahme weiterer ehemaliger Air-Berlin-Verbindungen profitiert.

„Mit dem Ausscheiden von Air Berlin aus dem Markt entstand zunächst eine Lücke, die nun fast vollständig wieder geschlossen werden konnte“, sagt Studienleiter Dr. Peter Berster. Nach Marktanteil angebotener Flüge dominiert weiter Eurowings mit 51,5 Prozent der preisgünstigen Flugangebote. Eurowings hatte bereits im Winter 2017/2018 ebenfalls zahlreiche Air-Berlin-Verbindungen übernommen. Hinter Eurowings verbuchte Ryanair 17,9 Prozent und Easyjet 16,5 Prozent der angebotenen Flüge im vergangenen Winter.

Bei den ausländischen Zielen ab Deutschland liegt Spanien knapp vor Großbritannien an der Spitze. Aufgrund der hohen Bedeutung Großbritanniens im Luftverkehr haben zahlreiche Fluggesellschaften Tochterunternehmen gegründet, um auf den Brexit vorbereitet zu sein. Dabei hat beispielsweise das britische Easyjet die Tochter Easyjet Europe in Österreich gegründet und nicht-britische Gesellschaften wie Ryanair oder Norwegian haben sich mit Ryanair UK und Norwegian UK in England in Position gebracht.

Trotz steigenden Ölpreises und höherer Personalkosten fallen die durchschnittlichen Bruttopreise der Low Cost Carrier für einen einfachen Flug zurück auf einen Bereich von 50 bis 106 Euro und sinken damit nach einer Preisspitze von 53 bis 117 Euro im vergangenen Jahr fast wieder auf das Niveau 44 bis 105 Euro von vor zwei Jahren. „Der preisdämpfende Effekt der Übernahme ehemaliger Air Berlin-Strecken durch Easyjet neben Eurowings hat sich verstärkt“, erklärt Dr. Peter Berster.

Neben dem steigenden Wettbewerb greife speziell bei Ryanair der preismindernde Effekt der neuen Handgepäcksregelung, wonach der günstigste Flugpreis nur noch eine kleine Handtasche inkludiert und das große Handgepäckstück zusätzlich bezahlt werden muss. Die angegebene Preisspanne fasst die durchschnittlichen Brutto-Flugpreise für eine repräsentative Auswahl an Flugstrecken der in Deutschland bedeutendsten Low Cost-Airlines Eurowings, Ryanair, Easyjet und Wizz zusammen.

Günstigster Anbieter im Frühjahr 2019 war Wizz mit einem Durchschnittspreis von rund 50 Euro pro Ticket. Es folgten Easyjet mit 56 Euro, Ryanair mit 59 Euro sowie Eurowings mit 106 Euro. Die Durchschnittspreise werden im Low-Cost-Monitor auf Grundlage verschiedener Vorausbuchungszeiträume von einem Tag bis zu drei Monaten ermittelt.

Während in vergangenen Zeiten besonders an kleineren Flughäfen wie Weeze und Hahn das Wachstum der Günstigflieger stattgefunden hat, ist in Deutschland mittlerweile ein Trend in Richtung Großflughäfen zu erkennen. Dies betrifft dies besonders Düsseldorf und Berlin-Tegel, die mittlerweile einen Low-Cost-Anteil von 42 Prozent beziehungsweise 48 Prozent verzeichnen, wobei Düsseldorf mit rund 1000 Starts pro Woche das größte Billigflug-Angebot in Deutschland aufweist. Hier spielt besonders die Übernahme ehemaliger Air-Berlin-Strecken durch Easyjet eine große Rolle aber auch ein zusätzlicher Angebotsausbau von Eurowings. In Gesamteuropa haben die Flughäfen Barcelona, Dublin und London Gatwick das größte Low-Cost-Carrier-Aufkommen.

Auch europaweit setzen die Fluggesellschaften mit preiswerten Angeboten ihre Expansion weiter fort. Das Angebot ist hier um rund sieben Prozent gegenüber dem Winterflugplan des Vorjahres gestiegen. Dabei bleibt Großbritannien mit über 9000 Starts pro Woche mit Abstand das Land mit den meisten Flügen in diesem Sektor, gefolgt von Spanien und Deutschland. Europaweit ist Ryanair weiter der größte Low Cost Carrier. Mit 12 500 Starts bietet die irische Airline mehr als dreimal so viele Flüge an wie Eurowings. Zweitgrößte Fluggesellschaft ist Easyjet in Europa, die insgesamt zwar ein Drittel weniger Flüge anbietet als Ryanair aber immer noch doppelt so viele wie Eurowings. Ryanair und Easyjet bieten zusammen fast 50 Prozent aller Low-Cost-Flüge in Europa an, wobei aktuell 27 Prozent auf den Marktführer entfallen.

Ein starkes Wachstum von über 37 Prozent gab es auch auf der Langstrecke. Hier sind besonders Norwegian und Eurowings zu nennen. Während Norwegian von zahlreichen großen Flughäfen in Europa aus operiert, konzentriert sich Eurowings auf die Abflughäfen Düsseldorf und München. Der Einsatz von modernem langstreckentauglichen Flugzeugen, wie bei Norwegian mit der Boeing 787 und 737 Max 8 unter anderem nach Nordamerika, führt derzeit zu Engpässen. Durch das Flugverbot für die Boeing 737 Max 8 fehlen Norwegian wichtige Flugzeuge, wofür die Airline teuer Ersatzfluggerät anmieten muss. Durch den Einsatz von neuen Modellen des Typs Boeing 737 Max 8 konnten auch weniger aufkommensstarke interkontinentale Verbindungen von kleineren Flughäfen aus angeboten werden, beispielsweise von Edinburgh nach Newburgh in den USA. Erstmalig bietet die asiatische Airline Scoot in einem Winterflugplan Verbindungen von Europa nach Singapur an.

Die Fluggesellschaften gestalten ihr Low-Cost-Angebot oft sehr unterschiedlich. Dadurch lassen sich nur wenige eindeutige Abgrenzungskriterien für das Marktsegment definieren – beispielsweise ein niedriger Preis und seine generelle Verfügbarkeit oder ein Direktvertrieb über das Internet. Zunehmend wird die Tendenz sich vermischender Geschäftsmodelle sichtbar. Während Ryanair verstärkt auch an Großflughäfen tätig wird und durch Verkauf von Zusatzpaketen versucht, Premiumkunden anzusprechen, greifen Chartergesellschaften sowie etablierte Airlines über Tochtergesellschaften oder eigene Angebote zunehmend in den preisgünstigen Flugmarkt ein. In Deutschland hat Lufthansa ihre innerdeutschen und europäischen Flüge außer von und zu den Drehkreuzflughäfen Frankfurt und München an die Tochtergesellschaft Eurowings abgegeben.

Die genannten Ergebnisse der Studie basieren auf Daten einer Referenzwoche im Januar 2019. (ampnet/jri)

Foto: Auto-Medienportal.Net/DLR

 


Veröffentlicht am: 22.05.2019

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