Um mich mal hier zu outen: Ich habe Teile des SPD-Parteitages auf Phönix verfolgt. Was lag also näher, als heute mal über die SPD zu schreiben.
Mir würde schon etwas zu den Sozis einfallen, doch ob das druckreif wäre? Sollte man überhaupt noch ein Wort über eine Partei verlieren, die immer wieder zeigt, wie man Tag für Tag unwählbarer wird?
Ganz ehrlich, ich glaube derzeit eher an den Osterhasen und den Weihnachtsmann zusammen, als eine Auferstehung der SPD. Da bleibe ich viel lieber bei dem, was uns alle viel mehr interessiert als die SPD – nämlich Weihnachten.
Weihnachten, das ist für mich auch die Zeit, in der soviel gebastelt wird, wie sonst nicht im ganzen Jahr. Von so viel Heimlichkeit in der Weihnachtszeit ist in einem Weihnachtslied zu hören. Es gibt auch zu keiner Zeit des Jahres so viel zu basteln, zu richten und zu backen (hat auch viel mit Basteln zu tun), wie in diesen Wochen.
Das tolle ist, dass zu Weihnachten nicht nur Kinder basteln. Ich hoffe jedenfalls, dass noch immer sehr viele Kinder zu Bastelfreaks werden. Ich glaube, dass wir alle sehr viel für unsere Feinmotorik vor allem in der Weihnachtszeit getan haben. In meiner Kindheit ging es nicht um Präzission sondern darum, etwas selber zu machen und damit andere Menschen zu erfreuen. Eltern, Omas, Opas, Tanten und Onkel konnten dann üben, uns auch dann überschwänglich zu loben, wenn das Ergebnis eher dürftig ausgefallen ist. Sicherlich liegen noch heute in einigen Schubladen und Schachteln die Ergebnisse unserer Bastelversuche.
Ganz vorn dabei waren auch handwerklich begabte Eltern. Da wurden Puppenkleider genäht, neue Häuschen für die Modelbahn gebastelt, da entstanden ganze Puppenstuben oder große Autos. Wie hieß das im Weihnachtslied: So viel Heimlichkeit…
Und heute, da bekommt man alles zu kaufen. Stimmt, nur die Individualität bleibt auf der Strecke, von der Schulung der Feinmotorik mal gar nicht zu reden. Man bekommt aber auch alles für einen Bastelnachmittag zu kaufen. Was es nicht gibt, ist die eigenen Kreativität, die eigene Lust am Tun. Anregungen dazu bietet dann wieder das Netz. Und ich finde, es muss nicht alles perfekt sein, es muss Spaß machen und ein Lächeln auf die Lippen zaubern.
Die Beste Frau der Welt hat beispielsweise dieses Jahr das Falten von dreidimensionalen Sternen für sich entdeckt. Zuerst hat Sie sich noch die Finger gebrochen, dann ging es immer besser und eines ist ganz sicher – jeder in unserer Umgebung bekommt seinen Stern. Ich finde das eine tolle Idee, zumal mein Sternthaler es zu einer Perfektion gebracht hat, die nicht zu übertreffen ist.
Meines ist das nicht, ich stelle mich lieber in die Küche und backe Plätzchen. Auch hier ist Kreativität gefragt und das Ergebnis muss zumindest sehr genießbar sein.
Ach ja, da geht mein Blick noch mal 60 Jahre zurück. Ich habe es geliebt, wenn meine Eltern mit mir gemeinsam gebastelt und gebacken haben.
Und wie ist das mit der SPD? Die bastelt schon seit Jahren daran rum, wieder in die Spur zu kommen. Ich fürchte, dass es noch einige Weihnachten dauern wird, bis aus der SPD wieder eine Partei wird, an die man eher glaubt, als an den Weihnachtsmann.
Ich bastel jetzt erst einmal ein schönes Frühstück.
Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Frühstück
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