Viele Menschen, viele Paare erleben gerade etwas, was sie bisher noch nie erlebt haben: Sie sind nicht nur einige Tage, sondern bereits Woche nahezu 24 Stunden am Tag zusammen. Und es ist kein Ende abzusehen.
Was man bisher nie gekannt hat, damit kann man auch nur schwer umgehen, das muss man lernen. Das kennen all die, die mal als Paar von Arbeitslosigkeit betroffen waren, die als Paar in die Rente gingen oder die, die sich eine Zelle teilen mussten. Man ist mehr oder weniger auf Gedeih und Verderb zusammen.
Diese Folge der politischen Entscheidung zur Eindämmung der Coronakrise wird immer mehr kritisch gesehen. Es wird mit einem Anstieg der häuslichen Gewalt, aber auch der Scheidungen gerechnet. Gestern hörte ich eine interessante Theorie zu unserer Paarfähigkeit. Es wurde darauf verwiesen, dass viele Paare nur noch wenige Tage am Stück in den Urlaub fahren. So kann die Gefahr gemindert werden, sich maximal auf den Geist zu gehen.
Doch ist das Miteinander, ist das Aussperren von realen sozialen Kontakten wirklich so schlimm, wie gerade jetzt immer häufiger ausgemalt? Nein, das meine nicht nur ich, sondern auch die Beste Frau der Welt. Wir hocken seit sechs Jahren nahezu jeden Tag zusammen. Ist der eine mal weg, atmet der andere nicht auf – ganz im Gegenteil. Dann fehlt der andere Teil des Paares.
Das heißt nicht, dass wir alles zusammen machen. Jeder hat seine Vorlieben, jeder hat Dinge, die er nicht gern macht. Ich arbeite am Rechner, die Beste Frau der Welt tobt sich im Garten aus, um nur ein Beispiel zu nennen. Doch die meisten Dinge machen wir zusammen und das klappt ziemlich gut. Wenn ich darüber nachdenke, dann liegt das daran, dass keiner seine Sicht der Dinge durchsetzen will. Größere Dinge werden besprochen, bis man auf einen Nenner kommt oder man lässt die Sachen noch reifen. Vieles erledigt sich dann auch von selbst.
Doch die meisten Streits haben eine eher banale Ursache. Die gibt es bei uns einfach nicht. Wir akzeptieren die kleinen Macken des anderen. Das macht vieles soooo einfach. Gleiches gilt dafür, dass wir die Dinge machen, wenn man sie als notwendig ansieht. Es gibt keinen Putzplan oder ähnlichen Unsinn. Auch in der Küche gibt es keinen Streit. Mal kocht der, mal der andere. Das gilt auch für alle anderen Küchenarbeiten.
Sich nicht so wichtig nehmen, sich immer wieder in den Arm zu nehmen, sich auf den anderen zu freuen und immer mal wieder an die kleine Cartoon-Reihe „Liebe ist …“ von Kim Casali denken – das ist unsere Rat, an die, die jetzt wochenlang etwas erleben, was sie so nie kannten – Gemeinschaft.
Ach ja, es gibt auch Beobachter, die sagen einen Babyboom voraus. Sex ist ganz sicher ein sehr gutes Mittel gegen Stress in der Beziehung. Die Abstandsregeln gelten ja nicht für die Partner, „nur“ für Sexpartner außerhalb der eigenen Partnerschaft.
Wie der Tag gut beginnen kann? Einer geht zum Bäcker, der andere deckt den Frühstückstisch. Man kann aber auch beides zusammen machen, dann kommen gleich beide vor die Tür.
Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Frühstück und Gesundheit.
Gratulation allen, die heute Namenstag haben: Isidor, Konrad, Kurt
Foto: Pixabay
Morgengruß von Helmut Harff: Liebe ist ...
... wenn man gut miteinander auskommt
Veröffentlicht am: 04.04.2020
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