Freitag – das ist ein ganz (un)normaler Tag. Nach dem internationalen Standard ISO 8601 ist der Freitag der fünfte Tag der Woche, nach jüdischer, christlicher und islamischer Zählung – in der die Woche mit dem Sonntag beginnt – der sechste. Für sehr viele – sind es noch die meisten? – endet heute die Arbeitswoche.
Freitag, woher kommt eigentlich der Name. Wikipedia verrät: Der Name geht auf den römischen Tagesnamen dies Veneris, also Tag der Liebesgöttin Venus, und dieser wiederum auf den babylonischen Wochentagsnamen zurück. Als die südlichen Germanen die Siebentagewoche von den Römern übernahmen, übersetzten sie ihn mit ihrer als ähnlich wahrgenommenen Göttin Frija, die im Norden Frigg hieß. Sie war in der isländischen Edda eher Schutzherrin der Ehe und Mutterschaft.
Der Freitag hat also schon etwas mit Erotik und mit Familie zu tun. Ob das der Grund ist, warum man immer wieder ließt, dass Menschen, vor allem lange verheiratete, einmal die Woche Sex haben – eben am Freitag? Freitag ist also der Tag der Fortpflanzung? Es wäre mal interessant, ob am Freitag früher mehr Kinder gezeugt wurden und ob das sogar noch heute so ist.
Ich erinnere mich, dass zu meinen Kindertagen am Freitag bei uns Badetag war. Der Badeofen wurde angeheizt und nach einander badeten Vater, Mutter und dann ich. Ja, fließend warmes Wasser aus der Wand hatten nur wenige und folglich machte man sonst nur Waschwasser im Kessel warm. Ob das der Grund für den Freitagssex war? Liebte man sich am liebsten frisch gebadet? Wenn dem so ist, müssten ja die meisten Paare heute täglich Sex haben. Wobei, wenn das so ist, warum bekamen die Frauen vor 60 Jahren im Schnitt deutlich mehr Kinder als heute. Wahrscheinlich gab es damals noch so gut wie keine Verhütungsmittel.
Worauf man so kommt, wenn man mal nachschlägt, warum der Freitag eben Freitag heißt. Doch ich hoffe, dass das mit dem erotischen Freitag heute nicht mehr so aktuell ist. Wer will schon Sex nach dem Kalender. Wobei, auch heute beginnt für viele das Wochenende mit eben dem Wochenendtrip, der Fahrt in den Garten, auf den Campingplatz oder in den Kurzurlaub. Dort angekommen hat man dann auch Zeit für Zweisamkeit.
Andere treffen sich mit Freunden, suchen – Corona hin oder her – die Nähe zu anderen Menschen. Da wird auch in diesen Zeiten geflirtet und der Freitag endet nicht selten am frühen Sonnabend im Arm eines anderen Menschen. Da war doch was mit der Venus.
Und die Beste Frau der Welt und ich? Wir baden mehrfach die Woche – na eigentlich duschen wir eher. Wir versorgen uns am Freitag mit Grillfleisch, mit animierenden Getränken und mit viel frischem Obst und Gemüse – und freuen uns wie sehr viele auf das Wochenende. Es ist eigentlich erstaunlich, dass der Freitag da immer noch eine Bedeutung hat, denn wir schaffen ja im Home Office. So richtig ändert sich da am Wochenende nichts. Na, vielleicht ist es auf dem Golfplatz etwas voller und es sind mehr Leute mit dem Rad unterwegs. Doch hier in der Lausitz hält man ohnehin Abstand, da machen mehr Leute nicht viel aus.
Freitags-Frühstück? Nö, das gibt es nicht. Die Beste Frau der Welt und ich überlegen ohnehin jeden morgen neu, was wir frühstücken wollen. Hauptsache wir frühstücken zusammen. Das ist auch am Freitag, dem Venustag wichtig.
Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Frühstück und Gesundheit.
Gratulation allen, die heute Namenstag haben: Ludger, Manuel, Manuela, Lara
Foto: Pixabay
Morgengruß von Helmut Harff: Der Freitag
Der Tag der Venus?
Veröffentlicht am: 26.06.2020
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