ACHTUNG, jetzt kommt eine Binsenweißheit: Herbstzeit ist Erntezeit. Ja, ja, das weiß nun wirklich jeder, dass jetzt Bauern, Kleingärtner und Balkonbepflanzer ihre mehr oder weniger große Ernte einfahren, das schon getan haben oder noch tun. Das ist auch bei mir so. Die Beste Gärtnerin der Welt hat gepflanzt und gehegt und ich darf nun ernten.
Doch reicht das und was macht der, der nicht gesät hat? Der verlässt sich ganz einfach auf die Bibel. Bei Matthaeus 6:26 heißt es: „Sehet die Vögel unter dem Himmel an: sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln nicht in die Scheunen; und euer himmlischer Vater nährt sie doch. Seid ihr denn nicht viel mehr denn sie?“ Nun sind wir keine Vögel, vielleicht manchmal komische, aber eben keine gefiederten Wesen. Wir müssen schon unsere Scheunen – sprich Tiefkühler oder Regale – füllen.
Am einfachsten geht das mit einem Einkauf im Supermarkt. Doch Spaß macht das nicht und so ganz weiß man eben nicht, was sich da in Flaschen und Gläsern befindet. Man kann vieles an Obst und Gemüse auf Märkte kaufen und dann selber verarbeiten. Vielfach bekommt man das bunte Zeug auch von lieben Mitmenschen geschenkt, die von ihrer reichlichen Ernte abgeben.
Doch man kann auch unter die Sammler gehen. Vieles, was man später oder auch frisch genießen kann, findet man in Wald und Flur. Man findet es da, wo auch die Vögel ernten ohne zu säen. Nun können die sich einfach bedienen. Wir müssen schon darauf achten, dass wir nicht zu Obstdieben werden, dass wir den Besitz andere Menschen achten. Sicherlich sind öffentliche Parks als Sammelorte eher tabu. Doch man kann ja mal fragen, wem da die Apfel- und Pflaumenbäume an der Straße gehören. Noch einfacher ist es, wenn man sich ansonsten in Wald und Flur umsieht. Wer sich dort nur für den Eigenbedarf versorgt, der muss sich nicht viel Sorgen machen, so lange nicht ein Gebiet als Privatareal ausgewiesen ist.
Doch das nur am Rande, denn eigentlich geht es ja um die Genüsse, die der Herbst für uns bereit hält. Wir haben uns gestern aufgemacht und Sanddorn geerntet. Schnell waren zwei Eimer voll und so ganz nebenbei haben wir auch die ersten Pilze gefunden, die zu den wenigen gehören, die wir kennen. Die Pilze waren schnell zubereitet, der Sanddorn machte schon mehr Arbeit. Am Abend war dann der Saft in Flaschen und der Sanddorn-Likör angesetzt. Wir wussten schon wie das geht, denn einige Tage zuvor hatten wir uns über die Holunderbeeren hergemacht.
Doch damit endet unsere Sammellaune noch lange nicht. Es gibt noch viele Wildkräuter, die es zu sammeln lohnt. Zusammen mit dem, was der Garten hergibt, wird daraus sowohl Kräuteressig, als auch Kräuterlikör. Einiges wird als Wintervorrat getrocknet, anderes eingefroren. So ganz allmählich wird schon der Platz in der Kühltruhe knapp und der Herbst hat ja gerade erst begonnen. Da wartet noch einiges im Garten, aber vor allem noch leckere Pilze und Obst von Straßenbäumen darauf, von uns lagerfähig gemacht oder gleich genossen zu werden.
Das tolle ist, wenn man sich daran machen will, die Herbst-Köstlichkeiten zu verarbeiten, findet man ganz sicher viele Rezepte, mal in Omas Kochbüchern, ganz sicher auch im Internet. Wer etwas an Erfahrungen gesammelt hat, der kann dann beginnen, auch mal etwas zu experimentieren. Wie wäre es mit Sanddorn mit Giersch oder Hagebutte mit Minze?
Zum Frühstück mit der Besten Frau der Welt gibt es heute schon mal ein Glas Sanddornsaft – garantiert ohne jeden Zusatz hergestellt.
Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Frühstück.
Gratulation allen, die heute Namenstag haben: Mariä Geburt, Adrian, Otmar
Foto: Pixabay
Morgengruß von Helmut Harff: Herbstgenüsse
... jetzt konservieren
Veröffentlicht am: 08.09.2020
Ausdrucken: Artikel drucken
Lesenzeichen: Lesezeichen speichern
Feedback: Mit uns Kontakt aufnehmen
Twitter: Folge uns auf Twitter
Facebook: Teile diesen Beitrag auf Facebook
Hoch: Hoch zum Seitenanfang