Einst besang Reinhard Mey die Freiheit über den Wolken. Er dachte dabei sicherlich nicht an Flugzeuge, die Kondensstreifen am Himmel hinterlassen. Das machen nämlich kleine Sportmaschinen nicht und in denen fühlt man, dass die Freiheit über den Wolken wohl grenzenlos ist.
Und die anderen Flieger, die, die weiter oben fliegen? Die malen weiße Streifen in den Himmel. Die sehen von unten ganz malerisch aus. Doch wie vor einigen Tagen gemeldet, sind die alles andere als harmlos, denn sie sollen schädlich für unser Klima sein. Doch was sind eigentlich Kondensstreifen? Wikipedia weiß es: "Kondensstreifen oder Homomutatus sind lange und dünne künstliche Wolken, die insbesondere im Gefolge von Luftfahrzeugen durch Wasserdampf und sonstige Abgase sowie durch Unterdruck entstehen können. Sie sind insbesondere typisch und dauerhaft für Flughöhen oberhalb von etwa 8 km, wenn wasserdampf- und rußhaltige Triebwerksabgase auf relativ kalte Luft treffen."
Wenn man nicht gerade in einem kleinen Privatflugzeug unterwegs ist, sind es also die hoch fliegenden Jets, die ihre Spuren am Himmel hinterlassen, die wiederum unseren menschgemachten Anteil am Klimawandel steigern. Die Schlussfolgerung für viele ist ganz klar: Wenn wir nicht mehr fliegen, dann retten wir die für uns taugende Welt, sprich Erde.
Doch ist das so einfach? Nein, ist es nicht. Warum? Weil wir, weil die, die Post von hier nach China schicken, weil die, die ihre Weihnachtspäckchen von hier nach Patagonien schicken, wollen, dass die in allerkürzester Zeit da sind. Und dann sind da die, die Zeitungen und Zeitschriften genau wie tausende Tonnen an Wirtschaftsgütern in nur wenigen Stunden von Kontinent zu Kontinent per Luftpost transportieren wollen. Tausende von Transportflugzeugen erledigen das und hinterlassen die bösen Kondensstreifen.
Doch auch die sind für mich längst nicht die allein schuldigen. Hier, über dem südlichen Brandenburg – meinem Corona-Exil – verlaufen keine Flugroute. Zumindest sind hier keine Passagier- oder Frachtflugzeuge am Himmel zu beobachten. Und doch kann man hier zehn und mehr Kondensstreifen gleichzeitig am Himmel sehen. Dafür sind genau die verantwortlich, die uns das Fliegen madig machen, die über den Klimawandel ganze Seen von Krokodilstränen vergießen – die Politiker. Ja, genau die, denn die sind es, die weltweit abertausende von Militärflugzeuge aufsteigen lassen und so die Umwelt massiv schädigen, wie eben die Studie des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt unter Leitung der Manchester Metropolitan University nachgewiesen hat.
Sollte nicht die Schlussfolgerung der ach so um unser Klima bemühten Politiker sein, genau diese Flugaktiviäten der Militärmaschinen auf ein absolutes Minimum zu reduzieren? Ich frage mich auch, wo all die selbst ernannten Klimaschützer, von Greta Thunberg, über Greenpeace, Bündniss90/Grüne bis hin zur Deutschen Umwelthilfe sind, wenn es darum geht, das Militär zu einem größeren Beitrag zum Umweltschutz zu veranlassen oder um es deutlicher zu sagen, zu zwingen?
Fliegen, um andere zu besuchen, andere kennenzulernen, sich auszutauschen, Geschäfte miteinander zu machen oder auch einfach nur um Spaß zu haben, sind auf jeden Fall viel sinnvoller, als sich mit Militärjets gegenseitig zu bedrohen.
Mal zum Frühstück nach Paris? Eine nette Idee, doch die Besten Frau der Welt und ich können darauf verzichten.
Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Frühstück.
Gratulation allen, die heute Namenstag haben: Otmar, Edgar, Pedro Cl.
Foto: Pixabay
Morgengruß von Helmut Harff: Über den Wolken
... gibt es Kondensstreifen
Veröffentlicht am: 09.09.2020
Ausdrucken: Artikel drucken
Lesenzeichen: Lesezeichen speichern
Feedback: Mit uns Kontakt aufnehmen
Twitter: Folge uns auf Twitter
Facebook: Teile diesen Beitrag auf Facebook
Hoch: Hoch zum Seitenanfang