Reisen in diesen C-Zeiten, das ist fast Luxus pur, manche sagen auch es ist verantwortungslos. Eigentlich stimmt beides nicht, zumindest wenn man sich an einige der ohnehin bekannten Regeln hält.
Ich höre da Widerspruch? Wir, die Beste Fahrerin der Welt und ich reisen im Auto, da kann man sich wohl kaum anstecken. Rast unterwegs fällt auch aus. Da besteht ebenfalls keine Ansteckungsgefahr. Im Hotel herrschen genau wie in den Restaurants oder in Museen und ähnlichem ebenfalls Abstandsregeln und Maskenpflicht. Auch da kann man sich nach menschlichem Ermessen zumindest weniger anstecken, als im Supermarkt oder sonst im täglichen Umfeld. Unser Ziel ist diesmal ein österreichischer Golfclub. Wer sich da mit was auch immer ansteckt, muss schon außergewöhnlich kontaktfreudig sein.
Doch das wollte ich eigentlich gar nicht erzählen. Ich wollte davon erzählen, dass wir seit einiger Zeit lange Touren für eine Nacht unterbrechen. Das ist entspannter und hat den wundervollen Nebeneffekt, dass wir so Städte kennenlernen, von den wir sonst häufig nicht mehr als den Namen an der Autobahnabfahrt kennen.
Wenn Sie von Berlin oder wie wir aus Brandenburg mal in Richtung Oberösterreich unterwegs waren, dann sind Sie mit ziemlicher Sicherheit direkt an Wörth an der Donau vorbei gekommen. Wobei man schon mal einschränkend sagen muss, dass "an der Donau" doch etwas übertrieben ist. Zu Fuß sind das von der Stadtmitte bis zum Fluss wohl weit mehr als eine Stunde. Doch in die Donau kann man auch woanders spucken.
Wörth an (bei) der Donau hat allerdings sonst so einiges zu bieten, was die Stadt wirklich einmalig macht. Das ist vor allem das aus der Renaissance stammende Fürstbischöflich Schloss, dass heute ein Seniorenheim beherbergt, aber zu besichtigen ist. Auf jden Fall sollte man mehr als einen Blick in die Schlosskirche werfen.
Noch sehenswerter ist die aus dem 13. Jahrhundert stammende Pfarrkirche St.Peter in der Ortsmitte, gleich hinter dem deutlich jüngeren Rathaus. Für Begeisterung sorgte sicherlich nicht nur bei uns die Ausmahlung der Kirche, die durch die bedeutenden Maler Joseph Anton Merz und Valentin Reuschl vorgenommen wurde.
Wer wie wir im "Gasthof & Metzgerei Butz" Quartier bezogen hat, wohnt dann auch sozusagen mit göttlichem Beistand. Wobei, den hat man eigentlich nicht notwendig, dann hier isst und trinkt man wie Gott in Frankreich und die sehr modern eingerichteten Zimmer lassen kaum einen Wunsch offen. Wenn irgendwo das Preis-Leistungsverhältnis stimmt, dann hier. Nur schade, dass die Metzgerei schon geschlossen hatte, als wir hier ankamen.
So, nun werden die Beste Frau der Welt und ich hier im "Butz" noch lecker frühstücken, bevor wir in Richtung Oberösterreich aufbrechen.
Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Frühstück.
Gratulation allen, die heute Namenstag haben: Alexander, Manuela, Georg
Foto: genussmaenner.de