Es gibt vieles, was ich nicht kann. Eines gehört ganz sicher dazu – das Musizieren. Das freut sicherlich die Nachbarn, doch ich bedauere, dass sich weder singen noch ein Instrument spielen kann. Sie wissen ja, wer Klavier spielen kann, der hat Glück bei den Frauen.
Wobei, in meiner Jugend war nicht das Klavier, sondern die Gitarre das angesagte Instrument. Doch egal, ich kann auf beiden nicht spielen. Ich habe lediglich mal auf einem Triangel spielen dürfen und das sogar an der Komischen Oper in Berlin. Da arbeitet ich als Requisiteur und wir waren auch für bestimmte Geräusche zuständig. Da kam auch das Triangel zum Einsatz. Seitdem suche ich eine Band, die einen Triangelspieler sucht. Ich kann seit meinen seligen Theaterzeiten auch verstehen, wie es so einem Triangelspieler geht, über den Georg Kreisler unter anderem singt:
„…Denn der Triangelspieler, der bin ich.
Ja, da sitz ich mitten im Orchester drin,
Und halte bereit mein Triangel,
Und endlich zeigt der Dirigent auf mich hin,
Und dann steh ich auf und mach –„
Ja, das war es auch mit meiner musikalischen Karriere. Na, man kann nicht alles haben und ich bin so ein begeisterter Zuhörer geworden. Leider geht das zur Zeit nur per Konserve. Deshalb beneide ich doch die, die zuhause in Familie Musik – Hausmusik – machen. Ob die das gestern auch gemacht haben, am Totensonntag? Vielleicht doch, denn gestern war der „Tag der Hausmusik“. Das ist auch der Tag der heiligen Cäcilia von Rom (* um 200 n. Chr. in Rom; † um 230 ebenda), der Patronin der Kirchenmusik. Hierzulande begeht man den „Tag der Hausmusik“ schon seit 1932. Der wurde von Dagmar Sikorski, Präsidentin des Deutschen Musikverleger-Verbands e. V. (DMV) ausgerufen. 1954 zog die katholische Kirche nach. Sie rief den Cäcilientag zum Tag der (Haus-)Musik aus. In vielen katholisch geprägten Ländern wird deshalb der 22. November als Internationaler Tag der Musiker gefeiert.
Ob angesichts des defacto Berufsverbots für Musiker daran gestern jemand dachte? Wenn ja wohl mit Wehmut, denn ein Musiker braucht in der Regel sein Publikum. Da sind die gerade jetzt gut dran, die eben in Familie musizieren. Da behindern keine Abstandsregeln, keine Begegnungsverbote.
Sie machen genau wie ich keine Musik? Warum nicht diese Zeit nutzen, in der man sich ohnehin neu orientieren muss und nicht doch damit beginnen, ein Instrument lernen. Ja, die Musikschulen haben zu, aber das Internet ist Tag und Nacht geöffnet. Da kann man preiswert ein Instrument, Noten und Anleitungen kaufen oder online lernen, wie das so funktioniert mit dem Musik machen. Ein Instrument ist sicher auch ein gutes Weihnachtsgeschenk.
Nein, nein, das ist kein Wunschzettel meinerseits. Meine Talente liegen ganz sicher woanders. Doch zum Thema Weihnachten und Musik fällt mir etwas anderes ein. Es scheint ja so, dass die Begegnungsbeschränkungen für die Weihnachtszeit zumindest gelockert werden. Warum also nicht Musiker – Hausmusiker oder Profis – engagieren, die das eigene Weihnachtsfest mit Livemusik zu etwas ganz besonderem machen. So kann man auch die arbeitslosen Musiker unterstützen, denn umsonst sollten die nicht musizieren müssen.
Während des Frühstücks mit der Besten Frau der Welt läuft auch immer Musik. Ohne schmeckt es einfach nicht so gut.
Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Frühstück.
Gratulation allen, die heute Namenstag haben: Clemens, Detlef, Columb., Salvator
Foto: Pixabay
Morgengruß von Helmut Harff: Musikalische Cäcilia
(K)eine gute Zeit für die Heilige?
Veröffentlicht am: 23.11.2020
Ausdrucken: Artikel drucken
Lesenzeichen: Lesezeichen speichern
Feedback: Mit uns Kontakt aufnehmen
Twitter: Folge uns auf Twitter
Facebook: Teile diesen Beitrag auf Facebook
Hoch: Hoch zum Seitenanfang