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Morgengruß von Helmut Harff: Friedhofstag

… aber nur in Familie

Heute pilgern wieder unzählige Menschen auf die Friedhöfe. Daran kann nicht einmal das C-Virus etwas ändern, auch wenn die Besuchten nicht zum eigenen Hausstand gehören und auch die, die sich da an den Gräbern treffen, sich sonst kaum sehen.

Ja, heute ist Totensonntag und das ist der Tag, an dem in den evangelischen Kirchen in Deutschland und der Schweiz der Verstorbenen gedacht wird. Ehrlich, ich brauche so einen Tag nicht, den ich denke immer wieder an die Verstorbenen, die mir etwas bedeutet haben, die mir das Leben geschenkt haben, die eine Wegstrecke mit mir zusammen gegangen sind. Dazu braucht es weder eines Grabes, noch des Totensonntags. Bei mir ist das ohnehin so, dass es „nur“ ein Grab gibt, dass ich besuchen kann. Alle anderen Gräber gibt es entweder nicht mehr oder ich habe sie nie gekannt. Doch denke ich deshalb nicht an all die Menschen? Ganz sicher nicht.

Und heute in die Kirche gehen? Mit Maske? Nein, das ist auch nicht das was ich will, obwohl heute sicherlich auch über das ewige Leben gepredigt wird. Ein interessantes Thema, das Leben nach dem Tod. Glaube ich daran? Nein, ich glaube nicht, dass wir unser Leben woanders, unter anderen Vorzeichen weiter leben. Ich glaube auch nicht daran, dass die einen in der Hölle schmoren, die anderen im Himmel alle Genüsse genießen. Das setzte ja voraus, dass die da unten die da oben versorgen. Gibt es im Jenseits womöglich auch noch die Trennung zwischen Sklaven und Herren? Ich glaube auch nicht an die Auferstehung. Ich will mir nicht vorstellen, was dann auf der Erde passiert.

Nein, wenn ich an etwas glaube, dann ist es, dass jeder Mensch seine Spuren während seines irdischen Lebens hinterlässt. Ich glaube auch, dass wir sehr viel Kraft, sehr viel Hirn darauf verwenden, dass dieser Fußabdruck im Gegensatz zum ökologischen Fußabdruck so groß wie nur irgend möglich ausfällt. Allerdings ist es wohl für die meisten von uns schwierig vorauszusagen, vorauszusehen, wie die Nachwelt sich unser erinnert. Wie viele zu ihren Lebzeiten sehr bekannten, hoch geehrten oder auch verfluchten Menschen sind später ins Nichts abgetaucht?

Doch wenn man das eben nicht weiss, was kann man dann tun, damit Menschen später wenigstens noch den eigenen Namen lesen? Ein Buch schreiben, etwas erfinden, Gutes tun, Massenmörder werden? Schön, einige wenige haben es so geschafft, so die Zeiten zu überdauern, aber das sind eben nur ganz, ganz wenige. Also regelt man gleich, dass in den nächsten 500 Jahren in der Kirche jeden Totensonntag seiner gedacht wird – vielleicht mit einem Legat in Millionenhöhe? Möglich, doch wer hat schon die Millionen übrig? Lässt man von sich ein Denkmal anfertigen und aufstellen? Wie viele Denkmale haben die Zeiten überdauert? Schafft man für sich und seine Angehörigen eine eindrucksvolle Grabstelle?

Ein tolles Grab, bei dem jeder stehen bleibt? Ja, so etwas gibt es, vielleicht nicht auf jedem Friedhof, aber vor allem die Gräber von Prominenten sind so zu Pilgerstädten geworden. Ich bewundere auch die großen Familiengrabstätten, die bis heute von den Menschen künden, die dort begraben liegen.

Doch will ich das? Gerade heute überlege ich, wie ich dereinst begraben werden will. Eigentlich ist mir das egal – ich bekomme es ganz sicher nicht mehr mit – glaube ich. Will ich ein großes Grabmal, will ich, dass meine Asche im Wald, in der See oder im Weltall verstreut wird? Wenn ich mich jetzt entscheiden sollte, könnte ich das nur mit großen Bauchschmerzen. Meine ehrliche Antwort wäre sicherlich, dass ich das lieber erst so in 20, 30 Jahren entscheiden möchte – oder überhaupt nicht. Schließlich geht es ja heute auch um das ewige Leben und warum soll das gerade mir nicht gewährt werden.

Bis dahin genieße ich noch gaaaaaanz lange mein Frühstück mit der Besten Frau der Welt.

Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Sonntagsfrühstück.

Gratulation allen, die heute Namenstag haben: Cäcilia, Silja, Salvator, Rufus

Foto:
Pixabay

 


Veröffentlicht am: 22.11.2020

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