Gestern lag an „unserer“ Tankstelle der Preis für einen Liter Diesel bei 2,33 Euro. Das ist schon mehr als frech und wir taten, was wir noch nie machten – wir fuhren ins nur wenige Kilometer entfernte Polen und tankten für gut 40 Cent je Liter weniger.
Was mich wundert ist, dass augenscheinlich dieser Preis an hiesigen Tankstellen niemand so aufregt, dass es zu organisierten oder auch spontanen Protesten kommt – mal von der angekündigten Demo in Köln abgesehen.
Klar, alle regen sich auf, aber alle zahlen den irren Preis, an dem Vater Staat so richtig mitverdient. Was tun, hört man immer wieder. Die Antwort folgte gestern auf dem Fuße, beziehungsweise auf der Pedale. Der Fahrradpressedienst stellte die Frühjahrs-Neuerungen auf dem Fahrradmarkt vor. Darunter waren nicht die Super- oder Baumarkträder. Es waren nicht einmal die darunter, die sich der umsteigewillige – vom Auto aufs Rad – so leisten kann.
Nein, da redete man von 4.000 bis über 8.000 Euro. Nun braucht so ein Rad kaum einer, der damit zur Arbeit oder auch am Wochenende ins Umland fahren will. Wer allerdings seine Kinder, seinen Hund, seine Einkäufe sicher und gut transportieren will, wer einigen Fahrkomfort haben will, der stößt bei Preisen unter 500 Euro ganz schnell an Grenzen. Da reden wir immer über 1.000 Euro. Wer dann an seinem Rad ein Motor haben will, muss in den Kategorien weit über 2.000 Euro rechnen. Dann kommt noch die Ausrüstung wie Helm, Handschuhe, Taschen, Klamotten, Schloss und so weiter dazu. 3.000 Euro sind da schnell überschritten.
Und dann bleibt noch die Frage, welches Rad soll es denn sein. Die Frage ist eigentlich noch schwerer zu beantworten, als die nach dem richtigen Auto. Hier wie da gilt: Sich schlau machen und viel Zeit für Probefahrten einplanen. Der beste Ort um Räder zu probieren sind Messen, Hausmessen der Händler oder solche wie die Mitte April in Berlin stattfindende VELO im alten Flughafen Tempelhof. Selbstverständlich kann man auch einen Beratungstermin beim Fahrradhändler machen. Der hat sicherlich einige Räder da, die man Probe fahren kann.
Doch wer glaubt, dass er „sein“ Rad gleich mitnehmen kann, irrt. Nicht nur die Spritpreise treiben viele Menschen in den Fahrradladen. Radeln ist in und der Markt vor allem auf Grund von Lieferengpässen leer gefegt. Mehrere Monate Lieferzeit sind nicht unüblich. Man kann also noch einige Zeit sparen, wenn die Sprit- und andern Energiepreise das noch zulassen. Gut, wer bis dahin seinen alten Drahtesel noch soweit fit machen kann, dass man damit gefahrlos losradeln kann.
Die Beste Frau der Welt oder ich werden zukünftig zum 5 Kilometer entfernten Bäcker radeln.
Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Frühstück.
Gratulation allen, die heute Namenstag haben: Beatrix, Almut, Serafina
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