Startseite  
   

27.04.2024

 

 

Like uns auf Facebook

Folge uns auf Twitter

 


 

Werbung


Vorherigen Artikel lesen Nächsten Artikel lesen

 

Thema verfehlt

Kommentar von Peter Schwerdtmann



Neben den Naturgesetzen, die unsere Wissenschaft anwendet, gibt es auch eine ganz natürliche Gesetzmäßigkeit: die Vernunft. Ob die allerdings in diesem Fall zum Einsatz kam, darf angesichts des „Diskussionspapiers“ des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung (ISI) in Karlsruhe bezweifelt werden.


Das Papier sieht es kritisch, wenn synthetische Kraftstoffe (e-Fuels) eine wichtige Rolle bei der Erreichung der Klimaneutralität im Verkehr spielen sollen. Die Autoren weisen aber auch darauf hin, später könne ihr Einsatz für den Straßenverkehr erwogen werden, sollten sich die Prognosen für e-Fuels als zu pessimistisch erweisen.

Das Diskussionspapier des „Competence Centers Energietechnologien und Energiesysteme“ favorisiert Alternativen zu den e-Fuels, nennt deren Umweltbilanz fragwürdig und erklärt sie zu einem Hindernis der Verkehrswende. Der Mainstream sieht die Sichtweise sicher als politisch korrekt. Wer anderer Meinung ist, braucht gar nicht erst nach Fehlern beim Denkansatz zu suchen. Denn hinter all den feingesetzten Argumenten wird die Frage verborgen, die Mathematik, Chemie und Physik nicht beantworten können: Was ist vernünftig?

Die Vernunft gebietet es, dem Klimawandel mit allen Mitteln gerecht zu werden. Wer denken kann, der weiß, dass in ferner Zukunft die elektrische Energie die beherrschende sein wird. Denn fast alle unsere alternativen und nachhaltigen Verfahren führen letzen Endes zu Strom, sei es nun das Wasser, der Wind oder das Licht. Deswegen ist die Elektromobilität eine logische Lösung für die Verkehrswende. Aber nicht heute und nicht in den kommenden zwei Jahrzehnten.

Bis dahin werden wir uns mit einem Energiemix befassen müssen und mit einem Mix bei den Antrieben. Die 1,3 Milliarden bis 1,5 Milliarden Verbrenner werden nicht einfach verschwinden, sondern das verbrennen, was zur Verfügung steht. Da ist jeder Liter klimaneutraler Kraftstoff willkommen, auch wenn er mit viel grünem Strom hergestellt wurde. Dabei ist es einerlei, ob dieser Liter in einem Hochofen zur Stahlherstellung eingesetzt wird oder zum Bewegen von Flugzeugen, Schiffen und dem ungeliebten privaten Pkw. Der Effekt aufs Klima ist überall derselbe.

Die Herstellverfahren und -kosten sind im Übrigen ebenfalls gleich. Deswegen muss es verwundern, wenn im genannten Diskussionspapier die e-Fuels für Pkw mit dem Hinweis abgelehnt werden, ihre Herstellung sei zu teuer. Für die Lufthansa oder für Thyssen gelten bei der Kraftstoff- oder Wasserstoffherstellung dieselben Regeln von Chemie und Ökonomie. Wenn die mit den Synthetischen wettbewerbsfähig arbeiten können, wieso sollte das dann für den Autofahrer zu teuer sein?

Diese inzwischen auf höchster Ebene übliche Gedankenverschlingung wiederholt sich in diesem Papier wie in vielen anderen, tendenziell gleichen oder ähnlichen Argumentationen: Von Herstellkosten zwischen 1,20 Euro und 3,60 Euro pro Liter ist die Rede, und dann noch die Steuer obendrauf. Die Schätzungen der e-Fuel-Hersteller sehen den Preis eher am unteren Ende der Skala. Die andere Seite führt noch einen Steueraufschlag ins Feld, als wenn es in Zukunft dabei bleiben wird, dass Strom fürs Auto nur mit Mehrwertsteuer und nicht mit einem Äquivalent zur Mineralölsteuer und der CO2-Abgabe belastet werden wird.

Also, liebe Autoren dieser Denkschrift, ihr seid nicht allein. Wissenschaft kennt viele Denkansätze. Auch an der Uni Karlsruhe. (cen/Peter Schwerdtmann)

Foto: Auto-Medienportal.Net

 


Veröffentlicht am: 06.04.2023

AusdruckenArtikel drucken

LesenzeichenLesezeichen speichern

FeedbackMit uns Kontakt aufnehmen

NewsletterNewsletter bestellen und abbestellen

TwitterFolge uns auf Twitter

FacebookTeile diesen Beitrag auf Facebook

Hoch: Hoch zum Seitenanfang

Nächsten Artikel: lesen

Vorherigen Artikel: lesen

 


Werbung

 


Werbung - für eine gute Sache

 
         
     
     
     

Besuchen Sie auch diese Seiten in unserem Netzwerk
| Börsen-Lexikon - erklärt die Börse
| fotomensch berlin - der Fotograf von genussmaenner.de
| Frauenfinanzseite - alles für die Businessfrau
| Geld & Genuss - Lifestyle, Finanzen und Vorsorge für alle
| geniesserinnen.de - Genuss auch für die Damen
| gentleman today - Edel geht die Welt zu Grunde
| instock der Börseninformationsdienst
| marketingmensch | Agentur für Marketing, Werbung & Internet
| Unter der Lupe bewertet Gutes

 
Service
Impressum
Kontakt
Mediadaten
Newsletter
Datenschutzhinweis
Nutzungshinweise
Presse
Redaktion
RSS 
Sitemap
Suchen

 
Rechtliches
© 2007 - 2024 by genussmaenner.de. Alle Rechte vorbehalten.