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MARIA VOLOKHOVA – STILL LIFE STORIES

... zu bestaunen in der Kommunale Galerie Berlin



Das „weiße Gold“ wird aus drei natürlichen Rohstoffen – Feldspat, Kaolin und Quarz – gefertigt. So lautet die Formel für das Porzellan aus der Königlichen Porzellan-Manufaktur, die seit 260 Jahren besteht.


Friedrich der Große gründet die Manufaktur 1763 in Berlin. Er war ein großer Liebhaber des Porzellans, und gab zahlreiche Service und kunstvolle Tafelaufsätze zur Ausstattung seiner Schlösser in Auftrag.

In der historischen Pflanzenhalle gegenüber vom Schloss Charlottenburg hat die Ukrainische Künstlerin Maria Volokhova eine prunkvolle Tafel der besonderen Art eingedeckt, die nur noch ganz entfernt an die höfische Tafel des Preußenkönigs erinnert. Sie entwickelt das Gegenstück zur höfischen Tischkultur, die einst dem strengen Protokoll der europäischen Königshäuser folgte und ein Essen zum Staatsakt deklarierte.

Alles begann an der Fleischtheke in einer türkischen Fleischerei. Ein Schafskopf, sorgfältig pariert, wurde im Atelier der Künstlerin abgeformt und in der natürlichen Größe in weißes Porzellan gegossen. Weitere Tierköpfe und andere Kadaver, u.a. auch Innereien, folgten. Ganze Tierkörper und Fragmente werden zu Behältnissen und Gebrauchsgegenständen.

Maria Volokhova hat eine hochästhetische Formensprache entwickelt, die Rituale und Konsum in Frage stellt. Die aufwendigen Inszenierungen sind den Stillleben des Barock nachempfunden. Dank der hohen Ästhetik des Materials und der Formgebung und halten sich Schock oder Ekel in Grenzen, wenn aus dem Bauch des aufgeschlitzten Hasen grüne und rote Trauben herausquellen.

Die Mitte des Raumes wird von einem Tisch, eingedeckt mit strahlend weißem Porzellangeschirr beherrscht. Beim näheren Hinsehen erweist sich das vermeintliche Tafelservice als kunstvoll geformte Porzellanplastiken, Tierkörper, ein gekrümmtes Lamm, ein Schweinekopf, Hahnenfüße. Das strahlende Weiß in seiner Reinheit verweist auf die Kostbarkeiten des königlichen Hofes. „Sind diese Zeiten vorbei? Ist unsere heutige Zeit nicht auch von Luxus, Dekadenz und Zerstörung geprägt?“, so die Künstlerin Maria Volokhova.

Das Gegenstück bildet der zweite Tisch, übersät von Artefakten, Knochen, Schädel, Muscheln- alles in Porzellan gegossen. Das Streben nach Luxus geht mit der Vergänglichkeit alles Irdischen einher. Einzig eine Spezies, trainiert auf das Überleben, ist noch vorhanden – mittendrin tummeln sich Ratten, die letzten Überlebenden. Die Tafel ist mit Tellern und Platten eingedeckt, die Jagdszenen zeigen, u.a. eine Hetzjagd, die auf den Krieg in der ukrainischen Heimat der Künstlerin Maria Volokhova hindeutet.

Maria Volokhova, geboren in Kiew, lebt seit 1995 in Deutschland. Sie studierte an der Burg Giebichenstein – Hochschule für Kunst und Design in Halle/ Saale. Von 2006 bis 2009 hat sie an der Tokyo University of the Arts den Studiengang Keramik/ Porzellan absolviert und eignete sich spezielle Porzellantechniken an. Nach Ihrer Rückkehr hat sie 2009 das Studio „Volokhova Porcelain“ in Berlin gegründet und entwirft seitdem Projekte in den Bereichen des Produktdesigns und der Freien Kunst. Das Werk der Künstlerin wurde mehrfach ausgezeichnet und international ausgestellt. Die Künstlerin lebt und arbeitet in Berlin.

Kommunale Galerie Berlin

Hohenzollerndamm 176
10713 Berlin

Bild: Maria Volokhova Jack Rabbit, Porzellan, Golddekor
Foto: Maria Volokhova

 


Veröffentlicht am: 01.07.2023

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