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GEBURTSTAGSGÄSTE. VON MONET BIS VAN GOGH

200-jährigen Jubiläums des Kunstvereins in Bremen



Den Höhepunkt des 200-jährigen Jubiläums des Kunstvereins in Bremen bildet die Sonderausstellung „Geburtstagsgäste. Monet bis van Gogh“ (7. Oktober 2023 – 18. Februar 2024).

Die Ausstellung blickt auf die glanzvolle Zeit zu Beginn des 20. Jahrhunderts, als zentrale Werke der französischen Moderne trotz Widerständen angekauft wurden. Protagonist dieser Zeit war Direktor Gustav Pauli, der die Kunsthalle Bremen mit seiner mutigen Ankaufspolitik zu einem führenden Museum moderner Kunst in Deutschland machte. Unterstützt wurde er von bedeutenden Bremer Sammlern, die nun mit Pauli zusammen erstmals in einer Ausstellung gewürdigt werden.

Gustav Pauli und der Kampf um die Moderne

Die Kunsthalle Bremen, deren Träger bis heute der Kunstverein in Bremen ist, verdankt ihre berühmtesten Werke französischer Kunst der progressiven Ankaufspolitik von Gustav Pauli, ihrem ersten wissenschaftlichen Direktor (1899–1914). Die Ausstellung „Geburtstagsgäste. Monet bis van Gogh“ macht deutlich, gegen welche lokalen und nationalen Widerstände Pauli zu kämpfen hatte, welche Bremer Kaufleute ihn unterstützten und welche Hauptwerke das Museum seinem Mut und seiner Weitsicht zu verdanken hat. Es werden herausragende Leihgaben aus den führenden deutschen Museen sowie aus New York, Washington, D. C., Amsterdam, Budapest und Winterthur gezeigt, um ein Panorama der französischen Moderne in Deutschland vor dem Ersten Weltkrieg zu vermitteln. Damit feiert die Jubiläumsausstellung die herausragende Bedeutung Bremens und anderer deutscher Museen bei der Durchsetzung der französischen Kunst. Während seines Bremer Direktorats machte sich Pauli einen Namen als führender moderner Museumsleiter – woraufhin er 1914 zum Direktor der Hamburger Kunsthalle berufen wurde.

Bremen und die französische Kunst der Moderne

Wichtige Voraussetzung für Paulis Ankäufe war die wirtschaftliche Blüte Bremens im späten 19. Jahrhundert. Mit dem großen Erweiterungsbau und dem Antritt des ersten Direktors entstand im Kunstverein eine neue Dynamik. Seit 1899 konzipierte Gustav Pauli seine progressive Ankaufspolitik. Er erwarb ab 1905 Meisterwerke von Courbet, Rodin, Manet und den Impressionisten. Damit traf er in der Bremer Künstlerszene, angeführt von Arthur Fitger, auf wenig Gegenliebe. Die Worpsweder Maler Carl Vinnen, Otto Modersohn und ihre Freunde begrüßten hingegen die Neuerwerbungen Paulis. Als Pauli 1911 das „Mohnfeld“ von Vincent van Gogh ankaufte, wandte sich jedoch auch Carl Vinnen gegen ihn und löste mit dem von ihm initiierten „Protest deutscher Künstler“ eine nationale Debatte aus. Dieser sogenannte „Künstlerstreit“ hatte gesellschaftliche Brisanz, denn hier standen sich der konservativ-nationalistische Geschmack, den auch Kaiser Wilhelm II. vertrat, und die moderne französische Ästhetik gegenüber.

Die fortschrittlichsten Museen Deutschlands

Auch andere deutsche Museen begannen damals, französische Kunst zu sammeln. Bereits 1896 hatte die Nationalgalerie in Berlin das erste Gemälde von Manet gekauft, und auch die Museen in Hamburg, Frankfurt, Weimar oder Krefeld zogen nach. Dafür mussten die verantwortlichen Direktoren oftmals heftige Kritik einstecken – im Bremer Künstlerstreit rund um van Gogh erlangten diese Kontroversen 1911 ihren Höhepunkt. Für die Ausstellung „Geburtstagsgäste“ sind nun einige der ersten von diesen Museen erworbenen Meisterwerke in der Kunsthalle Bremen zu Gast: Sie bieten einen eindrucksvollen Überblick der Kunst vom Realismus bis zum Postimpressionismus.

Die Goldene Wolke – Privates Sammeln in Bremen

Die Sammlung der Kunsthalle inspirierte schon zu Paulis Zeiten das Publikum: Bald begannen Bremer Kaufleute ebenfalls französische Malerei zu erwerben. Um den Museumsdirektor bildete sich ein Kreis von Kunstfreunden, genannt „Die Goldene Wolke“. Dazu gehörten unter anderem Leopold Biermann, Alfred Walter Heymel oder Johann Georg und Adele Wolde. Heute sind die Werke ihrer Sammlungen in alle Welt zerstreut und gehören führenden internationalen Museen. In der Ausstellung „Geburtstagsgäste“ sind nun erstmals seit über einem Jahrhundert einige ihrer bedeutendsten Bilder von Courbet, Monet, Renoir oder Toulouse-Lautrec wieder öffentlich in Bremen zu sehen.

Diese Bremer Sammler pflegten einen neuen modernen Lebensstil. Ihre Häuser ließen sie von Rudolf Alexander Schröder einrichten, dessen Interieurs in der Ausstellung dokumentiert werden. Mit schlichter Eleganz wenden sich seine Gestaltungen gegen den historistischen Schwulst des 19. Jahrhunderts und behaupten zugleich ihre bremische Eigenart gegenüber dem internationalen Jugendstil.

Werke in der Ausstellung

Die rund 70 ausgestellten Werke umfassen Werke von Paul Cézanne, Gustave Courbet, Edgar Degas, Arthur Fitger, Paul Gauguin, Vincent van Gogh, Edouard Manet, Otto Modersohn, Claude Monet, Camille Pissarro, Pierre-Auguste Renoir, Auguste Rodin, Rudolf Alexander Schröder, Alfred Sisley, Henri de Toulouse-Lautrec und Carl Vinnen. Mit Leihgaben unter anderem aus dem Van Gogh Museum in Amsterdam, dem Museum Folkwang in Essen, dem Frankfurter Städel Museum, der Hamburger Kunsthalle, der Nationalgalerie Berlin, der Neuen Pinakothek in München, dem Museum of Modern Art in New York, dem Philadelphia Museum of Art, der Staatsgalerie Stuttgart, der National Gallery of Art in Washington, D. C. und der Sammlung Oskar Reinhart „Am Römerholz“.

Jubiläum des Kunstvereins

Im Jahr 2023 feiert der Kunstverein in Bremen sein 200-jähriges Bestehen. Er wurde am 14. November 1823 von 34 Bürgern gegründet. In einer Stadt ohne öffentliche Kunstsammlung war der Kunstverein ein Ausdruck bürgerlichen Engagements. Noch heute ist er der private Träger der Kunsthalle Bremen. Der Kunstverein ist mit über 10.000 Mitgliedern heute der größte Kunstverein Deutschlands.

Katalog

Der Katalog „Geburtstagsgäste – Monet bis van Gogh. Gustav Pauli und der Kampf um die Moderne“ umfasst rund 280 Seiten, mit Beiträgen von Dorothee Hansen, Alexis Joachimides, Alice Gudera, Uwe Schwartz, Katharina Erling, Eva Fischer-Hausdorf und Alexander Pütz. Der Katalog kostet 34 € und erscheint im Wienand Verlag. ISBN 978-3-86832-760-1.

Veranstaltungen

Vortragsreihe: (Preis je Vortrag: € 6,- p.P. | Paketpreis alle drei Vorträge: € 12,- p.P.)
– Dienstag, 7. November 2023, 19 Uhr: Vortrag „Die Berliner Nationalgalerie und der französische Impressionismus“ mit Dr. Ralph Gleis, Direktor der Alten Nationalgalerie, Berlin

– Dienstag, 16. Januar 2024, 19 Uhr: Vortrag „‘Der Mittelpunkt der Sammlung‘. Rodin in der Kunsthalle Bremen“ mit Dr. Arie Hartog, Direktor Gerhard-Marcks-Haus, Bremen

– Dienstag, 6. Februar 2024, 19 Uhr: Vortrag „‘Malerei im Rohzustand‘ – Vincent van Gogh und der Kampf um die Moderne in Bremen und Deutschland“ mit Stefan Koldehoff, Deutschlandfunk Berlin Sonntagsmatinee: (Preis je Matinée: € 6,- p.P. | Paketpreis alle vier Matinéen: € 18,- p.P.)

– Sonntag, 26. November 2023, 11.30 Uhr: Sonntagsmatinee „Kampf um die Moderne – Gustav Pauli in Bremen und Hamburg“ mit Dr. Dorothee Hansen (Kunsthalle Bremen) und Dr. Christian Ring (Direktor der Stiftung Ada und Emil Nolde, Seebüll)

– Sonntag, 10. Dezember 2023, 11.30 Uhr: Sonntagsmatinee „Alfred Walter Heymel – Literat, Lebemann, Lautrec-Sammler“ mit Dr. Dorothee Hansen (Kuratorin der Ausstellung)

– Sonntag, 07. Januar 2024, 11.30 Uhr: Sonntagsmatinee „Meta Schütte und Adele Wolde. Bremer Sammlerinnen der französischen Moderne“ mit Dr. Alice Gudera (wissenschaftliche Mitarbeiterin der Kunsthalle Bremen)

– Sonntag, 28. Januar 2024, 11.30 Uhr: Sonntagsmatinee „Courbet und Renoir im Bremer Wohnzimmer – Der Sammler Leopold Biermann“ mit Dr. Dorothee Hansen (Kuratorin der Ausstellung)

Kunsthalle Bremen
Am Wall 207
28195 Bremen
www.kunsthalle-bremen.de

Bild: Claude Monet, „Felder im Frühling“, 1887, Öl auf Leinwand, Staatsgalerie Stuttgart
Foto: ARTOTHEK

 


Veröffentlicht am: 07.10.2023

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