Cremes und Lotionen für trockene, unreine oder empfindliche Haut – wer auf der Suche nach den passenden Pflegeprodukten ist, hatte noch nie so große Auswahl wie heute.
Doch trotzdem macht sich beim Einkauf in der Kosmetikabteilung oftmals Ratlosigkeit breit – welches der vielen Präparate passt am besten zum eigenen Hauttyp? „Zwischen bunten Verpackungen und ansprechender Werbung fehlt den meisten Konsumentinnen der Überblick. Leider locken viele Pflegeprodukte jedoch mit falschen Versprechungen und können der Haut langfristig schaden“, weiß Rosemarie Heim-Schüler, Kosmetikerin und Gründerin von Rosel Heim nature + science.
Irreführende Werbeversprechen
Viele Hersteller lassen die Lösung für Hautprobleme in ihrer Werbung ganz einfach erscheinen: Wer beispielsweise unter Akne leidet, müsse Pflegeprodukte für unreine Haut verwenden − wer empfindliche Haut hat, solle stattdessen nur sanfte Reinigungsmittel und Cremes für sensible Haut nutzen. Was auf den ersten Blick schlüssig erscheint, kann die Haut jedoch langfristig aus der Balance bringen. „Viele Reinigungspräparate für unreine Haut sind mit ihren Tensiden und Alkoholen beispielsweise so potent, dass sie nicht nur oberflächliches Fett lösen, sondern auch das Mikrobiom der Epidermis angreifen und so die Besiedelung mit krankmachenden Anflugkeimen ermöglichen. Auch pflanzliche Inhaltsstoffe wie Arnika, die gerne in Produkten für empfindliche Haut eingesetzt werden, rufen langfristig tagtäglich angewandt oft allergische Reaktionen hervor, anstatt Rötungen zu lindern“, erklärt Rosemarie Heim-Schüler. Wer also unbedacht zum falschen Produkt greift, verschlimmert seine Hautprobleme oftmals, statt sie zu lösen.
Ursachen erkennen statt Symptome beseitigen
Um die Haut optimal zu pflegen, ist es wichtig, zu erkennen, was ihr fehlt. „Viele Kosmetikprodukte behandeln nur die Symptome, aber nicht deren Ursache. Entsprechend werden sie dann auch beworben. Aber wenn eine Warnleuchte im Auto blinkt, drehen wir doch auch nicht die Glühbirne heraus, sondern bringen das Fahrzeug in die Werkstatt und gehen den Ursachen auf den Grund. So sorgsam sollten wir auch mit unserer Haut umgehen“, empfiehlt Rosemarie Heim-Schüler. Nur wer versteht, warum die eigene Haut zu Störungen neigt, kann gezielt dagegen vorgehen. Bei der Suche nach diesen Ursachen stellt eine ausgebildete Kosmetikerin in der Regel die zuverlässigste Anlaufstelle dar. Sie sollte nach dem regulativen Ansatz arbeiten, der nicht nur Symptome behandelt, sondern die Haut mit passenden Pflegeprodukten ins Gleichgewicht bringt, damit sie sich wieder von selbst regulieren kann.
Kurz erklärt: Regulative Hauttherapie
Regulative Hautpflege bietet einen sanften und sicheren Weg, die Haut in ihrem Gleichgewicht zu halten oder es wiederherzustellen. Statt nur oberflächliche Probleme zu behandeln, geht diese Form der Hautpflege an die Wurzel des Problems und unterstützt die natürliche Funktion der Haut. Zu den wichtigsten Grundsätzen der regulativen Hauttherapie gehört es, die Haut als Bestandteil des Immunsystems zu begreifen und ihre nützliche Keimbesiedelung (Mikrobiom) nicht durch Konservierungsmittel und falsche Reinigungsprodukte zu schädigen. Auch die Anregung der Zellerneuerung durch Verletzungen (Entzündungsreiz) via Tiefenpeeling oder Microneedling zu beschleunigen, ist in dieser Therapie obsolet, da jede Entzündung eine frühere Hautalterung mit sich bringt. Stattdessen werden der Haut nach Bedarf Substrate zugeführt, die sie in ihrer Funktion unterstützen.
Foto: Rosel Heim GmbH
Augen auf beim Kosmetikkauf!
Warum viele Hautpflegeprodukte mehr schaden als nutzen
Veröffentlicht am: 09.03.2024
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