Mit dem Malta International Contemporary Art Space (MICAS) eröffnet Malta im Oktober 2024 eine bedeutende neue kulturelle Plattform, die Kunstliebhaber aus aller Welt in den Inselstaat ziehen wird.
Das erste Museum des Landes, das sich der Präsentation zeitgenössischer Kunst und Architektur widmet, befindet sich in der eigens dafür restaurierten Festung und UNESCO-Weltkulturerbestätte Ospizio. Während sich die Räumlichkeiten noch im Bau befinden, hat MICAS das Ausstellungsprogramm für die ersten beiden Jahre fixiert. Als erster Höhepunkt locken die Installationen der bekannten portugiesischen Künstlerin Joana Vasconcelos in die historischen Mauern. Bis dahin gibt es punktuelle Appetithappen, die nach Vereinbarung besucht werden können.
Ab Ende Oktober 2024 zelebrieren die historischen Festungsanlagen von Ospizio im maltesischen Floriana bedeutende Werke international sowie lokal gefeierter Erschaffer. Inmitten der historischen Mauern aus dem 17. Jahrhundert bietet sich Kunstliebhabern mit dem MICAS eine neue hochkarätige Attraktion, die Malta als wichtigen Akteur in der internationalen Kunstwelt positioniert. „Als Plattform für zeitgenössische Kunst auf örtlicher und globaler Ebene wird das MICAS das öffentliche Bewusstsein dafür schärfen, wie Kunst und Künstler dazu beitragen können, unsere Welt zu verstehen und zu interpretieren”, so Phyllis Muscat, CEO von MICAS und Vorsitzende des MICAS-Vorstands.
Die Umgestaltung des 8.400 Quadratmeter großen denkmalgeschützten Festungsgeländes ist in der Endphase. Unter Leitung des italienischen Architekturbüros IPO Studio entsteht ein facettenreicher Campus mit Innenräumen für Galerien im Inneren und Ausstellungsflächen im Freien mit Blick auf den malerischen Hafen von Marsamxett. Durch den Haupteingang auf der dritten Ebene gelangen die Besucher in ein offenes Atrium mit einem monumentalen, schwebenden Glasdach, durchflutet von natürlichem Licht. Alle Galerieräume in den drei Etagen werden auf eine große Glaswand zum Meer hin ausgerichtet sein und Raum für wechselnde Ausstellungen, auch experimenteller Art, bieten. Das vierte Stockwerk wird ein Restaurant mit direktem Zugang zu einem Skulpturengarten beherbergen, der für externe Veranstaltungen und Ausstellungen genutzt werden kann. In der grünen Oase, hoch über dem Meer gelegen, können Besucher sorgfältig platzierte Kunst inmitten der typisch maltesischen Küstenlandschaft entdecken.
Punktueller Vorgeschmack und hochkarätiges Programm
Die Eröffnungsausstellung, die von Oktober 2024 bis März 2025 läuft, zeigt eine Einzelausstellung der bekannten portugiesischen Künstlerin Joana Vasconcelos. Ihre Installationen befassen sich mit Themen der Häuslichkeit und der menschlichen Existenz, setzen sich einfühlsam mit dem alltäglichen Leben auseinander und heben die wesentlichen emotionalen und spirituellen Aspekte der Existenzbewältigung hervor. Neben Joana Vasconcelos, die unter anderem die Bühne für die Pariser Modewoche 2023-2024 von Christian Dior ausstattete, werden in den künftigen Ausstellungen auch Werke von Milton Avery und Reggie Burrows Hodges gezeigt. Avery, ein moderner Maler und Meisterkolorist, der Künstler wie Barnett Newman und Mark Rothko beeinflusst hat, wird zusammen mit einer sorgfältig ausgewählten Gruppe zeitgenössischer Künstler gezeigt, die sich weiterhin von seiner Kunstauffassung inspirieren lassen. Die Malerin Reggie Burrows Hodges präsentiert neue Werke, die zum großen Teil eigens für MICAS geschaffen wurden. Künftig sollen jährlich drei große Ausstellungen stattfinden. Das Programm wird mit zahlreichen bahnbrechenden Werken aus der ganzen Welt Maltas einzigartige Geschichte und Geografie widerspiegeln. Zu den hochgelobten maltesischen Künstlern der Gegenwart gehören auch Matthew Attard und Austin Camilleri, die bereits an der Online-Ausstellung zur ersten Maltabiennale 2024 "Between Sea and Land” beteiligt waren.
Im Vorfeld der offiziellen Eröffnung stellt MICAS derzeit in mehreren Außenbereichen Werke von Künstlern wie Conrad Shawcross, Ugo Rondinone, Pierre Huyghe, Cristina Iglesias und Michele Oka Doner aus, die nach Vereinbarung besichtigt werden können.
Das MICAS soll täglich geöffnet sein. Über Instagram können Interessierte die bauliche Entstehung mitverfolgen. Das komplette Programm bis 2026 steht online zur Verfügung.
Fotos: © MICAS
