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Die Kunst, der Aufschieberitis ein Schnippchen zu schlagen



(djd). Die einen nennen es Aufschieberitis, die anderen nutzen den Fachausdruck „Prokrastination“ dafür. Gemeint ist die Neigung vieler Menschen, unliebsame Aufgaben vor sich herzuschieben.

Laut Zahlen der Uni Münster gaben lediglich zwei Prozent der Befragten an, dass Ihnen dieses Phänomen fremd sei. Ganz frisch hat eine japanische Studie herausgefunden, dass Pessimisten eher prokrastinieren, während Optimisten schneller ans Werk gehen. Mit diesem Thema beschäftigt sich auch Bestsellerautorin Nicole Staudinger in ihrem neuen Buch „Bin fast fertig, muss nur noch anfangen“.

Wenn wir selbst Gutes vor uns herschieben


„Dass ich die Steuererklärung vor mir her schiebe, das ist für mich noch logisch. Die ist vergnügungssteuerbefreit, macht also schlicht keinen Spaß. Für unser Hirn gilt aber ,Brain runs on fun‘. Viel wichtiger finde ich die Frage, warum wir denn die Dinge, die wir ja eigentlich tun wollen, nicht machen und auch vor uns herschieben.“ Als Beispiel nennt sie die berühmte Gute-Vorsätze-Liste zum Jahresbeginn, die dann doch oft nicht umgesetzt wird. So geht die Moderatorin und Kommunikationstrainerin auf die für sie typische selbstironische Weise der Frage auf den Grund, woher die innere Triebkraft kommt und wie man sie aktiviert. Dabei bedient Staudinger sich auch neuester Forschungsergebnisse aus der Ökonomie und Psychologie und verpackt diese in praktische Empfehlungen.

Sich selbst mit einem Zeitlimit austricksen


Ein kleiner Trick ist beispielsweise die „künstliche Verknappung“: Um eine Aufgabe in Angriff zu nehmen, für die man nach eigener Überzeugung eigentlich gar keine Zeit hat, stellt man sich den Timer auf fünf Minuten und sagt sich: „Du hast nur fünf Minuten Zeit! Sieh zu, wie viel du schaffst!“ Erstaunlich, was man unter dem selbst gemachten Druck alles erledigt kriegt. Und das gute Gewissen ist die beste Belohnung. Motivierend ist es auch, Unangenehmes mit etwas Schönem zu verbinden – zum Beispiel mit der besten Freundin telefonieren, während man Staub wischt. Als besonders positiven Tipp nennt Nicole Staudinger noch „Aufhören, wenn es am schönsten ist“. Denn wenn ein Projekt gerade richtig gut läuft und sogar Spaß macht, freut man sich schon darauf, bald weiterzumachen. Aufschieben ist dann keine Option mehr. Für viele weitere Anregungen und tiefer gehende Hintergründe einfach ins Buch schauen.

Foto: DJD/Yupik/nicoletaionescu - stock.adobe.com

 


Veröffentlicht am: 27.10.2024

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