
Prostata-  oder Darmkrebs, Herz-Kreislauf- oder Nieren-Erkrankungen – die meisten  Krankheiten können durch regelmäßige Früherkennungsuntersuchungen  frühzeitig erkannt und behandelt werden. Doch auch das beste  Untersuchungsangebot nützt wenig, wenn die Bereitschaft fehlt, es  wahrzunehmen. Gerade Männer sind auf diesem Gebiet etwas nachlässig. 
Anlässlich des Weltkrebstages betonen die ARAG Experten, wie wichtig Vorsorge und Früherkennung sind.
Vorsorge und Früherkennung
Während  man mit Vorsorgeuntersuchungen dafür sorgen kann, dass Krankheiten gar  nicht erst entstehen – z. B. mit Hilfe von Impfungen –, dient die  Früherkennung einem möglichst frühen Nachweis einer Krankheit und damit  einer guten Therapierbarkeit. Die ARAG Experten weisen darauf hin, dass  viele Früherkennungsuntersuchungen zu den Regelleistungen der  Gesetzlichen Krankenversicherung gehören. Ab einem bestimmten Alter  übernehmen sie die Kosten für zahlreiche Untersuchungen.
Die Zahlen sprechen für sich
Krebserkrankungen  sind die zweithäufigste Todesursache in Deutschland: Nach Angaben des  Statistischen Bundesamtes starben im Jahr 2021 knapp 230.000 Menschen an  Krebs; Männer waren mit 54 Prozent häufiger betroffen als Frauen.
Prostatakrebs  ist in Deutschland bei Männern mit 30 Prozent die am häufigsten  diagnostizierte Krebsart. Vor dem 50. Lebensjahr tritt die Krankheit  nach Information der ARAG Experten allerdings nur selten auf: Während  das Risiko laut Robert-Koch-Institut (RKI) für einen 35-jährigen Mann,  in den nächsten zehn Jahren an Prostatakrebs zu erkranken, verschwindend  gering ist (0,1 Prozent), liegt es bei einem 75-Jährigen schon bei etwa  sechs Prozent. 2018 gab es dem RKI zufolge 65.200 Neuerkrankungen, für  2022 lag die Prognose bei 70.000 erkrankten Männern. Dabei verläuft rund  ein Viertel der Erkrankungen tödlich. Umso erstaunlicher, dass nur etwa  ein Drittel des starken Geschlechts ab dem Alter von 50 Jahren eine  Prostata-Vorsorgeuntersuchung in Anspruch nimmt.
Ähnlich steht es  um die Darmkrebs-Früherkennung. Laut dem Deutschen  Krebsforschungszentrum (DKFZ) sterben in Deutschland jährlich knapp  25.000 Menschen an Darmkrebs. Dabei könnten die meisten dieser  Todesfälle vermieden werden: Das Risiko, an Darmkrebs zu sterben, liegt  laut Studie des DKFZ um 70 Prozent niedriger, wenn Patienten eine  Vorsorge-Darmspiegelung (Koloskopie) in Anspruch genommen hatten. Bei  knapp 60 Prozent traten weniger Darmkrebs-Neuerkrankungen auf, wenn eine  Koloskopie gemacht wurde.
Warum Männer so sind
Laut  Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) gibt es diverse  Gründe, warum Männer sich in puncto Gesundheitssorge zurückhalten. Vor  allem in jungen Jahren nehmen einige Männer die eigene Gesundheit nicht  ganz so wichtig; andere haben Hemmungen, sich damit auseinanderzusetzen.  Während Frauen meist schon ab der Pubertät an regelmäßige  Vorsorgeuntersuchungen bei der Gynäkologin oder dem Gynäkologen gewöhnt  sind, ist die Früherkennung bei Männern erst viel später ein Thema. Aber  auch die Angst vor einer negativen Diagnose ist groß: Mehr als jeder  zweite Mann vermeidet eine Vorsorge aus Angst vor dem Ergebnis und  ebenfalls mehr als die Hälfte der Männer wollen gar nicht genau wissen,  ob mit der Gesundheit etwas im Argen ist. Jeder Dritte hat Angst vor  Schmerzen und Unannehmlichkeiten bei der Untersuchung.
Früherkennungsuntersuchungen für Männer
Es  gibt eine Reihe von Untersuchungen zur Krebsfrüherkennung , die laut  ARAG Experten von gesetzlichen Kassen erstattet werden. Dazu gehört ab  35 Jahren alle zwei Jahre ein Hautkrebs-Screening zur Früherkennung von  Hautkrebs (auch für Frauen). Eine Prostata- und Genital-Tastuntersuchung  kann ab dem Alter von 45 Jahren sogar jährlich in Anspruch genommen  werden. Von 50 bis 65 Jahren werden für Männer (und Frauen) alle fünf  Jahre die Kosten einer Dickdarm- und Rektumuntersuchung zur  Früherkennung von Darmkrebs übernommen. Zweimal im Abstand von  mindestens zehn Jahren haben Männer ab 50 Jahren einen Anspruch auf eine  Früherkennungs-Darmspiegelung oder eine jährliche Untersuchung auf Blut  im Stuhl zur Früherkennung von Darmkrebs.
Krebserkrankungen vorbeugen
Starkes  Übergewicht kann das Risiko für zahlreiche Krebsarten erhöhen. Anders  herum kann also ein gesunder Lebensstil das Risiko senken, an Krebs zu  erkranken. Laut Deutscher Krebshilfe könnten schätzungsweise rund 40  Prozent aller Krebserkrankungen durch eine gesunde Lebensweise vermieden  werden. Dazu gehört, neben dem Verzehr von ausreichend Obst und Gemüse –  hier raten die ARAG Experten zu etwa fünf Portionen pro Tag – auch eine  tägliche, moderate Bewegung von 30 bis 60 Minuten. Alkohol und  Zigaretten sollten ebenso tabu sein, wie der tägliche Verzehr  insbesondere von rotem Fleisch. Ballaststoffreiche Lebensmittel hingegen  – dazu gehören unter anderem Vollkornprodukte oder Hülsenfrüchte –  können das Darmkrebsrisiko senken.





